1 Antwort

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Du meinst mit „dieser Zeit“ vermutlich das 4. Jahrhundert, auf die sich das Festjahr „1700 Jahre“ bezieht. Als älteste jüdische Gemeinde nördlich der Alpen gilt Köln am Rhein. In der Quelle aus dem Jahr 321 fordert der römische Kaiser Konstantin die Juden in Köln auf, sich an unbezahlten Arbeiten für das Gemeinwesen zu beteiligen. Es waren vermutlich Juden aus Italien und Frankreich, die sich in Folge der Römer erstmals auf dem Gebiet des späteren Deutschlands ansiedelten. Schon in den Jahrhunderten zuvor waren Juden aus dem Gebiet des heutigen Staates Israel vertrieben worden und lebten seither in der sogenannten Diaspora (griechisch: „Verstreuung“).

Wenn Du mit „dieser Zeit“ das Heute meinst, ist es etwas vielschichtiger: Die letzte große Einwanderung von Juden nach Deutschland gab es zwischen 1990 und 2005. In dieser Zeitspanne kamen ca. 220.000 Juden aus den Ländern der ehemaligen Sowjetunion als Kontingentflüchtlinge nach Deutschland. Heute macht diese Gruppe etwa 90% der jüdischen Community Deutschlands aus. In den vergangenen 20 Jahren kamen zudem viele Israelis nach Deutschland, vorwiegend nach Berlin.

Nun zu Deiner Frage nach dem "Warum". Für die Juden aus der ehemaligen Sowjetunion war die Auswanderung in die Bundesrepublik mit einem Versprechen verbunden, ein sicheres und stabiles jüdisches Gemeindeleben sowie auch insgesamt ein sicheres (berufliches, soziales) Leben für sich und vor allem für die eigenen Kinder leben zu können. Die Motive von Israelis sind unterschiedlich, viele suchen Entfaltungsmöglichkeiten im kreativen und beruflichen Bereich, manche suchen in Deutschland aber auch nach ihren familiären Wurzeln aus der Zeit vor der Schoa.