Sollten Beamte von Führungspositionen im Katastrophenschutz ausgeschlossen werden?
Das Hochwasser an der Ahr letztes Jahr, hat gezeigt, wie schlecht sich das pathologische Gemüt eines durchschnittlichen höheren Beamten, für Führungspositionen innerhalb des Katastrophenschutzes eignet. Trotz der höchsten Hochwasser-Warnstufe die aus Mainz für das Ahrtal vergeben wurde („es drohe ein Jahrhundert Hochwasser“), trotz der live übersendeten, rasant ansteigenden und exorbitant hohen Pegelstände der Ahr, trotz verzweifelter Anrufe von einigen Ortsansässigen, sowie einer Bürgermeisterin an den Landrat und an sein gemächlich agierenden Krisenstab, passierte genau: Garnichts. Der Katastrophenfall wird nicht ausgerufen. Seit dem Nachmittag schießt eine gigantische Flutwelle die Ahr entlang, zerlegt nach einander ein Dorf und eine Stadt nach der anderen, doch der Landrat Jürgen Pföhler macht einfach nichts. Er fährt um 17 Uhr jedoch nach Hause. Eine Warnung an alle Ortschaften der Ahr hält er anscheinend für nicht notwendig. Er hätte wohl noch seinen Porsche in Sicherheit gebracht und einige Nachbarn gewarnt, so heißt es von Zeugen. Doch für den immer noch aktivierten Krisenstab ist er kaum telefonisch zu erreichen.
Der dortige Einsatzleiter Michael Zimmermann (Land- und Katastrophenschutz Inspektor) macht auch ebenfalls: Nichts. Auf Anrufe einer betroffenen Bürgermeisterin, man möge doch bitte den Krisenfall ausrufen, heißt es vom Krisenstab, man müsse das alles noch klären und noch Informationen einholen, um die Lage zu bewerten. Und es vergehen schließlich 5 weitere Stunden, bis etwas geschieht und der Katastrophenfall ausgerufen wird und somit wichtige Hilfe auf den Weg gebracht wird. Und: Gewarnt wurde zuvor überhaupt nicht. Wenn man von einer belanglosen Twittermeldung des Krisenstabs einmal absieht, die eigentlich niemanden erreicht hat.
Diese Art Beamtentum, diese gemächlich „Alles mit der Ruhe“, mir kann ja keiner was -Einstellung, die man sich als Beamter in 20 Jahren Berufserfahrung von Vorgesetzten abgeschaut hat, dieses „erstmal Daten auswerten“, dieser bürokratische Denk-Fetischismus mit anschließendem gelähmten Handlungsbedarf, dieses typische Beamtenverhalten, das wir alle aus Ämtern und Behörden kennen, dieses nicht das geringste riskieren, das die eigene Karriere in die Bredouille bringen könnte; hauptsache später mit vollen Pensionsansprüchen in Rente; sollten diese Art von Charaktere (also hohe Beamte mit pathologischer Aktivitätslähmung) nicht ausgeschlossen werden, von möglichen Führungspositionen innerhalb des Katastrophenschutzes? Sollte da nicht ein Gremium von Psychologen eine Untersuchung zur Eignung der Person für ein derart wichtiges Amt durchführen? Damit solche Karrieregeile hohe Beamte, nicht Menschenleben riskieren können.
Jürgen Pföhler verweigert übrigens die Aussage, vor Gericht. Muss man sich mal vorstellen.
https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/ex-landrat-pfoehler-im-flut-untersuchungsausschuss-erwartet-100.html