Ich bin w, fast volljährig, mit sozialer Phobie, ADHS, Traumatisierungen und einer sehr intensiven Gedankenwelt. Seit Jahren setze ich mich mit dem Thema Autismus auseinander und erkenne mich in sehr vielem wieder – nicht nur oberflächlich, sondern tief in meinem Denken, Fühlen, Wahrnehmen.
In den letzten Monaten wurde mir klar: Autismus beschreibt meine Realität so genau, dass es sich anfühlt, als würde endlich jemand meine Sprache sprechen. Ich habe bald die offizielle Diagnostik – und ich bekomme regelrechte Panik, wenn ich daran denke.
Für mich hängt sehr viel daran. Vielleicht zu viel. Es fühlt sich an wie eine „Alles-oder-nichts“-Situation, als würde ich endlich Sicherheit über mich selbst bekommen – oder komplett untergehen, wenn man sagt: „Nein, das ist es nicht.“ Ich habe Angst, nicht ernst genommen zu werden, Angst, dass ich zu „angepasst“ wirke oder dass meine Feinfühligkeit als etwas anderes gesehen wird. Aber ich habe so viele innere Beweise dafür, dass ich autistisch bin – und ich weiß nicht, wie ich weiterleben soll, wenn das nicht gesehen wird.
Ich weiß, das klingt dramatisch – aber ich lebe mit so vielen Unsicherheiten, ständigem Grübeln und dem Gefühl, anders zu sein, ohne dass jemand es wirklich versteht. Ich will nicht einfach nur „sensibel“ oder „anstrengend“ genannt werden – ich will verstehen, warum ich bin, wie ich bin. Ich will, dass mein Erleben endlich eine Sprache bekommt, die nicht „übertrieben“ oder „kompliziert“ heißt.
Gibt es hier Menschen, die ähnliches erlebt haben? Wie habt ihr euch auf die Diagnostik vorbereitet – vor allem emotional? Und was hat euch geholfen, wenn ihr mit dem Ergebnis gehadert habt?
Danke fürs Lesen. Ich freue mich über jede ernstgemeinte Antwort.