Hallo Community,
ich weiß man sollte nicht im Internet nach irgendwelchen Diagnosen fragen, das mache ich auch nicht, ich will es einfach nur los werden und eure Meinung dazu hören. Ein Gespräch mit einem Psychologen steht noch aus aber es ist schwer jemanden zu finden.
Ich denke ich könnte eine Bipolare Störung oder irgendwas anderes haben. Ich hab richtig Probleme mit mir. Ich hab schon von Grund auf psychische Probleme aber diese sind momentan nicht so aktiv.
Ich bin normalerweise ein total freundlicher, aufgeschlossener und vorallem aufopferungsvoller Mensch. Ich kann Streit gar nicht abhaben (bin sehr emotional und vulnerabel eigentlich hatte ich mal eine hohe Resilienz). Das wird wahrscheinlich auch das große Problem sein denn in mir zeige ich auch sehr egoistische, desoziale und teils narzistische Züge.
Ich kann mich zum Beispiel kaum für meinen Partner freuen wenn er mit seinen Freunden unterwegs ist. Er gibt mir Stabilität und Sicherheit, ohne ihn bin ich einfach gefangen und mir schamlos ausgesetzt. Ich sehe mich selbst als ein Feind, ich hasse mich für solche Gedanken, ich hasse es, dass ich mich schlecht fühle wenn er nicht da ist und vorallem hasse ich mich dafür, dass ich denke er sei auch noch daran schuld oder das Problem bei der Sache. Ich bin aber das Problem hier.
Dieses 'sich selbst für die eigens produzierten Gedanken und Eigenschaften hassen' lässt mich eine Bipolarität vermuten. Ich will nicht so sein, ich will mich freuen können, ich will andere Menschen auch was gönnen können und sie mit anderen Teilen können. Besonders fällt mir das eben bei Personen auf, die mir wichtig sind oder ich essenziell brauche ansonsten lande ich (mal wieder) in der Klapse.
Ich weine viel, auch eine Eigenschaft die ich an mir hasse. Ich habe so gut wie keine Emotionskontrolle was starke negative Gefühle angeht. Ich kann sie zwar unterdrücken aber oft dränge ich mich mit negativen Gedanken schon fast dazu zu weinen. Vielleicht um die Aufmerksamkeit meines Partners zu bekommen? Eigentlich will ich diese Aufmerksamkeit gar nicht aber irgendwas in mir schreit dann doch danach getröstet zu werden.
Ich wirke dann manchmal wie ein unsicher-ambivalent gebundenes Kind das beim abgeben in den Kindergarten weint, sich an die Mama klammert aber sie gleichzeitig auch schlägt weil es wütend ist das sie geht und einen verlässt.
Ich weine, weil ich mit den Emotionen überfordert bin und wahrscheinlich Aufmerksamkeit brauche will aber nicht, dass es gesehen wird. Wenn es gesehen wird verstecke ich mich (das vielleicht auch weil ich Aufmerksamkeit will?) und möchte nicht angefasst werden. Wenn ich doch umarmt werde will ich mich los reißen aber gleichzeitig im Arm bleiben und mich beruhigen.
Ich versteh mich nicht mehr, das macht mich wütend und frustriert. Diesen inneren Kampf kann ich nicht länger aushalten (hab ich jetzt schon lange genug). Denkt ihr ich könnte Bipolar sein oder hört sich das eher nach etwas anderem an?
Viele Dank für Antworten :)