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Abitur nachholen oder Meister?

In Baden-Württemberg hat man mit bestandener Meisterprüfung ja mittlerweile die Möglichkeit sich für jeden Studiengang zu bewerben. Lediglich ein Beratungsgespräch ist noch verpflichtend. Das heißt mit bestandener Meisterprüfung hat man praktisch die allgemeine Hochschulreife erworben und kann theoretisch an Universitäten alles studieren. Auch Fachfremde Studiengänge.

Es gibt ja auch die Fachhochschulreife, bei der die Lehrinhalte viel näher am Abitur sind als bei einer Berufsausbildung+Meisterfortbildung. Leider ist hat man damit aber weniger Möglichkeiten. Warum die Abschlüsse so eingeortnet sind ist mir nicht ganz klar. War wahrscheinlich wieder eine politische Entscheidung, um etwas gegen den angeblichen Fachkräftemangel zu unternehmen.

Die Fachhochschulreife habe ich schon erworben. Eine Abgeschlossene Berufsausbildung im technischen Bereich habe ich auch. Angenommen ich bin mir nicht sicher aber möchte in ein paar Jahren vielleicht ein Studium an einer Universität beginnen und nicht an einer Fachhochschule, weil es z.B: dort nicht angeboten wird oder warum auch immer: Was ist dann im Augenblick am sinnvollsten?

  1. Abitur nachholen, weil ich damit alle Möglichkeiten hätte.

  2. Meisterausbildung oder gleichwertiges, weil ich sehr wahrscheinlich nicht den Fachbereich wechseln werde. Damit habe ich in meinem Beruf aber viel mehr Möglichkeiten. Falls ich doch noch studieren möchte kann ich das auch überall.

  3. Nichts von 1. oder 2., habe ja die Fachhochschulreife. Damit kann ich mich ja an FHs auf alles bewerben. Und wenn ich doch an einem Fachverwandten Studiengang einer Uni interessiert bin gibt es ja noch die Möglichkeit über Beratungsgespräch + Eignungsprüfung reinzukommen.

Ich hoffe man versteht was ich meine.

Studium, Meister, Abitur, Techniker, Weiterbildung

Welche Argumente kann ich nennen damit mir mein Chef den Meister zahlt?

Ich suche nach konkreten wirtschaftlichen Vorteilen. Wir sind kein allzu großer Betrieb und mein Chef könnte in etwa 2 Jahren in Rente gehen und hat jetzt schon kaum noch Lust. Der Techniker im Büro macht den Hauptteil der Arbeit. Außerdem haben wir noch eine Sekretärin für die Kunden und eine für das Personalwesen und die Buchhaltung. Ansonsten sind wir einschließlich mir 7 Gesellen und im September bekommen wir noch einen Auszubildenden.

Meine Ausbildung wurde vom Integrationsamt gefördert und hat aus diesem Grund meinem Chef kaum etwas gekostet. Gerade bin ich noch am abklären, ob das Integrationsamt auch etwas für die Meisterschule zahlt. Die Meisterschule könnte er natürlich auch von der Steuer absetzen. Wenn er mit mir einen Fortbildungsvertrag schließt, gibt es eine Klausel, in der eine Bindefrist festgelegt wird. Die Bindefrist beträgt in diesem Fall 3 Jahre. So lange müsste ich in der Firma weiter arbeiten, damit ich die Kosten der Meisterausbildung nicht nachträglich zurück zahlen muss.

Da ich das Ganze auf jeden Fall in Vollzeit machen möchte, wäre ich etwas über 8 Monate in der Schule. Einmal 2 Monate und 6 Tage und dann nochmal fast 8 Monate. In dieser Zeit verdient er mit mir kein Geld. Teilzeit in der Abendschule halte ich für keine Option, da die Schule viel zu weit entfernt dafür ist.

Früher oder später habe ich sowieso vor den Meister zu machen, auch ohne die Hilfe von meinem Chef. Bei meiner jetzigen familiären Lage stehen die Chancen gut Schüler BAföG zu bekommen, was ich nicht zurück zahlen muss und die Kosten für die Meisterschule könnte ich glaube ich auch zum größten Teil hinterher von der Steuer absetzen.

Allerdings wäre es mir schon lieber in diesen Betrieb zu bleiben und diese Bindefrist zu haben. Dadurch ist mein Arbeitsplatz auch mehr oder weniger vorübergehend gesichert. Und bis jetzt läuft die Firma außerordentlich gut, sie besteht schon mehrere Jahrzehnte und es sieht bis jetzt nicht so aus, als würde sich daran so schnell etwas ändern. Wir sind sehr gefragt. Das macht es zusätzlich noch interessant in der Firma zu bleiben.

Arbeit, Wirtschaft, Handwerk, Ausbildung, Meister, Chef, Förderung, Fortbildung

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