Abitur nachholen oder Meister?
In Baden-Württemberg hat man mit bestandener Meisterprüfung ja mittlerweile die Möglichkeit sich für jeden Studiengang zu bewerben. Lediglich ein Beratungsgespräch ist noch verpflichtend. Das heißt mit bestandener Meisterprüfung hat man praktisch die allgemeine Hochschulreife erworben und kann theoretisch an Universitäten alles studieren. Auch Fachfremde Studiengänge.
Es gibt ja auch die Fachhochschulreife, bei der die Lehrinhalte viel näher am Abitur sind als bei einer Berufsausbildung+Meisterfortbildung. Leider ist hat man damit aber weniger Möglichkeiten. Warum die Abschlüsse so eingeortnet sind ist mir nicht ganz klar. War wahrscheinlich wieder eine politische Entscheidung, um etwas gegen den angeblichen Fachkräftemangel zu unternehmen.
Die Fachhochschulreife habe ich schon erworben. Eine Abgeschlossene Berufsausbildung im technischen Bereich habe ich auch. Angenommen ich bin mir nicht sicher aber möchte in ein paar Jahren vielleicht ein Studium an einer Universität beginnen und nicht an einer Fachhochschule, weil es z.B: dort nicht angeboten wird oder warum auch immer: Was ist dann im Augenblick am sinnvollsten?
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Abitur nachholen, weil ich damit alle Möglichkeiten hätte.
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Meisterausbildung oder gleichwertiges, weil ich sehr wahrscheinlich nicht den Fachbereich wechseln werde. Damit habe ich in meinem Beruf aber viel mehr Möglichkeiten. Falls ich doch noch studieren möchte kann ich das auch überall.
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Nichts von 1. oder 2., habe ja die Fachhochschulreife. Damit kann ich mich ja an FHs auf alles bewerben. Und wenn ich doch an einem Fachverwandten Studiengang einer Uni interessiert bin gibt es ja noch die Möglichkeit über Beratungsgespräch + Eignungsprüfung reinzukommen.
Ich hoffe man versteht was ich meine.
2 Antworten
Man kann in einigen Bundesländern auch mit Fachhochschulreife ein Universitäts-Studium in den Bachelor-Studiengängen aufnehmen:
Brandenburg, Hessen, Niedersachsen (fachtreu) und Baden-Württemberg (nach bestandener Delta-Prüfung.)
Außerdem gibt es eigentlich überall die Regelung, dass man mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung und drei Jahren Berufserfahrung ein Studium im Fachbereich der Ausbildung aufnehmen darf.
Natürlich kannst du auch noch dein Abitur nachholen, mit Fachhochschulreife bzw. abgeschlossener Ausbildung sollte das in einem Jahr möglich sein. Aber wenn du bei einem zukünftigen Universitätsstudium in deinem bisherigen Fachbereich bleiben willst, ist das meines Erachtens nicht unbedingt notwendig - wenngleich du damit natürlich auf der ganz sicheren Seite bist.
Ja. Allerdings kann man nur Bachelorstudiengänge aufnehmen (was aber natürlich die allermeisten sind). Fächer, die man nicht im Rahmen eines Bachelors studiert (Medizin, Jura etc.), können wie auch in Brandenburg und Hessen nicht aufgenommen werden.
"Mit bestandener Deltaprüfung ist nur eine Bewerbung auf Bachelor-Studiengänge möglich."
Danke. Das hilft mir schon sehr weiter. Damit habe ich jetzt schon mehr Möglichkeiten als bisher angenommen. Zumindest theoretisch.
Du könntest mit FHR und Berufsausbildung theoretisch das Abitur in einem Jahr an einer BOS 2 machen. Ob das aber praktikabel wäre, wage ich zu bezweifeln. Sicherer wäre vermutlich ein Erwachsenenkolleg oder ein Abendgymnasium, dort könntest Du evtl. bei Q1 anfangen.
Eine Bewerbung als "Beruflich Qualifizierter" mit einer Meisterprüfung ist so eine Sache. Damit kannst Du immer nur im Rahmen einer kleinen Sonderquote zugesassen werden. Bei Bewerberüberhang für diese Gruppe, entscheiden die Hochschulen nach eigenem Ermessen.
Damit wirst Du in Fächer wie Medizin wohl nie hinein kommen, da es für Dich dann ja auch keine Warteliste gibt. Von Abiturersatz kann meiner Meinung nach kaum eine Rede sein, eher ein fragwürdiger Werbegag für eine berufliche Aufstiegsweiterbildung. Man braucht ja schliesslich Fachkräfte !!
Heißt das man hat durch die Delta-Prüfung die Möglichkeit sich für verschiedene oder sogar alle Fachbereiche zu entscheiden?