Integration – die besten Beiträge

Integration! Aber wie? Einzige Türkin in der Klasse

Hallo,

ich hoffe, es gibt hier Personen, die mir ihre Erfahrungen mitteilen können. Und zwar geht es um meine Tochter, die in ein katholisches Gymnasium geht. Sie ist die einzige Türkin in der Klasse. Schon dreimal hat sie sich in der Schule mit deutschen Freundinnen verabredet, die dann telefonisch abgesagt haben. Hmmh, finde ich schon komisch. Ich denke mir da, dass die Eltern dazwischen gefunkt haben. Sie hat auch gar keine Lust mehr, sich mit ihnen zu verabreden. Ich schätze, dass sie es verstanden hat. Auch zu Geburtstagen wurde sie nur einmal eingeladen.

Bilde ich mir das nur ein? Kaum! Was meint ihr denn? Wäre eine Klasse mit anderen Türken -also ein städtisches Gymnasium besser? Gibt es hier Türken mit ähnlichen Erfahrungen?

Wir sind modern und meine Tochter darf alles mitmachen und trotzdem passiert so etwas bei 11-Jährigen? Finde ich schon krass.

Die Kinder werden ja älter, die Vorurteile reifen weiter-dank der Eltern- und mein Mädchen allein gegen 30 Kinder. Und, sie musste sich schon einige Kommentare anhören, die zwar nicht direkt an sie gerichtet waren, aber trotzdem sie als Türkin betrafen. Das sind die üblichen Verdächtigen: "Türken klauen immer!" "Moslems sind voll schlimm!" Im Kindergarten war das noch anders. Da war sie sehr beliebt und wurde von den deutschen Jungs angehimmelt :)

Klar wird sie diese Sprüche im Laufe ihres Leben öfter zu hören bekommen. Aber, mit mehreren Türken in der Klasse müsste sie sich das nicht so zu Herzen nehmen.

Was meint ihr?

Kinder, Schule, Erziehung, Mädchen, Teenager, Eltern, Integration, Türkin, Vorurteile

Angst die Deutsche Sprache zu vergessen

Hallo Zusammen,

ich lebe seit 11 Jahren in Deutschland (mit 23 bin ich nach Deutschland ausgewandert). Ich lebe hier mit meiner Freundin aus meinem Heimatland zusammen (ich habe sie hier in DE vor 3 Jahren kennengelernt). Vor einigen Monaten hat sich eine Art Angst in meinen Kopf gepflanzt, nämlich, dass ich die Deutsche Sprache irgendwie verlenen werde, weil wir mit meiner Freundin zu Hause nur unsere Muttersprache sprechen. Ich denke immer häufiger daran, dass wenn wir mal Kinder bekommen und dann man eben weniger privates mit anderen (Deutschen) unternimmt, dass meine Deutschkenntniss nach unten wegknickt. (Z.B. 4 Wochen Sommerurlaub nur in der Muttersprache usw.).

Dann kommt noch dazu, dass ich das Deutsch beruflich relativ gut können muss. Ich bin Projektleiter bei einer großen deutschen Firma wo ich technische Projekte mit einigen Millionen Euro Jahresbudget vertreten soll, also ständig auf Mittelmanagementebene diskutieren muss. Kleinerer Sprachfehler sind zwar erlaubt (da ich Ausländer bin), aber ich muss recht schlagkräftig und präzise reden können. Ich habe irgendwie die Angst, dass wenn ich zu Hause (oder in Urlaub mit der Familie) nur meine Muttersprache nutze, vergesse/ verlerne ich mein Deutsch oder zumindest ich mich gar nicht verbessere.

Hat jemand von Euch eine ähnliche Aufstellung, bzw. "sprachliche" Trennung zwischen Familienleben und Beruf? Wie geht ihr mit so etwas um? Habt man wirklich ein solches Problem oder bilde ich es mir nur ein? Bleibt dieses Gefühl für eine Herausforderung (eine Art Angst) für ein Leben lang oder kann man es irgendwie abtrainieren?

Deutsch, Familie, Angst, Sprache, Ausländer, Integration, Migration, Phobie

Will Kopftuch ablegen

Hallo. Ich bin 19, mache Abi und trage seit ich 12 bin das Kopftuch. Um ehrlich zu sein war es nie so richtig meine Entscheidung. Alle meine Freunde trugen es plötzlich und mein Vater fragte mich, ob ich es nicht auch langsam tragen möchte, da es sogar meine beste Freundin trug. Ich sagte, dass ich zeit brauche und es in den Sommerferien tragen will, damit ich mich daran gewöhne und es nicht mehr ganz so schlimm in der Schule wird. Die Sommerferien vergingen und mein Vater fragte erneut. Er sagte mir, dass er all seinen Freunden erzählt hatte, dass seine Tochter bald Kopftuch tragen möchte und dass er stolz sei. Ich hatte Schuldgefühle und hab es irgendwann nicht mehr ausgehalten, wie er mich angeguckt hatte, als ich von der Schule nach Hause kam, ihn vor der Tür begrüßte und er einfach böse auf meinen Kopf starrte. Ich wollte das nicht mehr, also habe ich angefangen es zu tragen. All die Jahre habe ich mir selbst eingeredet, dass es meine freie Entscheidung war. Dass ich es selbst wollte und dass ich es liebte. Ich erzähle jedem, dass ich es selbst vom Herzen wollte, damit niemand meine Religion in den Dreck zieht. Ich wollte sie schützen. Ich merke langsam wie unwohl ich mich damit fühle. Ständig diese Sprüche und Blicke und Vorurteile. Ich habe keine Chance später im Berufsleben. Außerdem bin ich sehr eingeschränkt in vielen Bereichen. Ich liebe meinen Glauben und finde das Kopftuch auch gut, nur will und kann ich es nicht mehr. Ich Lüge mich nur selbst an. Ich bete nicht einmal. Ich habe oft meiner Mutter erzählt, wie ich mich fühle, aber sie sagt mir denke nicht darüber nach, rede nicht darüber. Ich glaube all meine Freunde würden anfangen zu lästern. Niemand würde vermuten, dass ICH es ablegen würde. Aber ich habe so Angst... Was soll ich machen? Ich will nicht, dass Leute schlecht von meiner Religion denken. Das hat nichts mit der Religion zu tun, wenn jemand jemanden zu etwas zwingt...

Islam, Frauen, ablegen, Integration, Kopftuch, Koran

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