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Warum fällt es Atheisten so schwer eine agnostische Haltung einzumehmen?

Ich verstehe natürlich, dass Atheisten ihre Haltung aus der wissenschaftlichen Nachweisbarkeit der Dinge beziehen. Es wird an dem Punkt für mich unverständlich, wenn man einen Schritt weiter geht und jegliche Wissenschaftlichen Erkenntnisse Einer eventuellen "höheren Macht" unterordnet.

Zur Veranschaulichung nehme ich eine gute, alte Buchautoren-Metapher daher:

Nehmen wir an der Autor (ob wir ihn im übertragenen Sinne als "Gott" "Willensimpuls" oder schlicht als "Allgemeine universelle Macht" verstehen ist mir gleich) schreibt eine Geschichte, in welcher er seinen Figuren alle Werkzeuge an die Hand gibt um deren Welt zu erklären (übertragen: alle wissenschaftlichen Erkenntnisse). Sie können sich also sehr gut erklären warum die Welt um sie herum ist wie sie eben ist. Den Autor selbst können sie aber nicht greifen, welche Methoden sie auch in ihrer Welt anwenden, und sei es nur um eine Wahrscheinlichkeit festzustellen - es gibt einfach keine Möglichkeit ihn zu greifen oder eine Wahrscheinlichkeit festzulegen, da er ja gänzlich außerhalb ihres Kosmus agiert.

Eine Atheistische Haltung einzunehmen käme in meinem Verständnis der Aussage gleich "alles was außerhalb unserer Feststellungen liegt gibt es nicht - Punkt, aus, Ende" ohne zumindest den Raum dafür zu lassen,dass etwas außerhalb der eigenen Vorstellung existieren kann.

Agnostik verlangt nun ja eben nicht dass man sich auf eine bestimmte "übergeordnete Macht" festlegt, sie lässt einfach die Möglichkeit offen dass da etwas sein KANN was einfach nicht erreichbar ist. So nach dem Motto:"ich weiß es nicht, ich werde es nie wissen, ich muss es aber auch nicht wissen".

Ich will hier natürlich niemanden zu nahe treten, es geht mir lediglich um mein Verständnis. Übersehe ich hier etwas?

Danke für eure Antworten

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Sollten sich die Kirchen aus der Politik heraushalten oder nicht?

Sinnstiftung und Seelsorge statt Politik? Die Äußerungen von Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) zur Rolle der Kirchen haben eine kontroverse Debatte ausgelöst. Klöckner hatte den Kirchen geraten, sich stärker auf seelsorgerische Aufgaben zu konzentrieren und sich bei tagespolitischen Themen zurückzuhalten. „Wenn Kirche manchmal zu beliebig wird, oder zu tagesaktuellen Themen Stellungnahmen abgibt wie eine NGO und nicht mehr die grundsätzlichen Fragen von Leben und Tod im Blick hat, dann wird sie leider auch austauschbar”, sagte Klöckner der Bild am Sonntag.

Als Beispiel brachte die CDU-Politikerin kirchliche Stellungnahmen zu verkehrspolitischen Maßnahmen wie dem Tempolimit. „Klar kann sich Kirche auch zu Tempo 130 äußern, aber dafür zahle ich jetzt nicht unbedingt Kirchensteuer“, so Klöckner. Rückendeckung erhielt sie von Thorsten Frei (CDU). Wer sich als Kirche zu tagespolitischen Themen äußere, begebe sich ins politische Spielfeld und müsse dann auch Widerspruch aushalten, sagte er am Dienstag bei RTL. Zuletzt kritisierte auch Historiker und CDU-Mitglied Andreas Rödder Vertreterinnen und Vertreter der Kirche, als diese sich gegen einen Antrag der Unionsfraktion zur Asylpolitik stellten, der mit AfD-Stimmen im Bundestag beschlossen wurde.

"Kirche war schon immer politisch”, meint dagegen Armin Laschet (CDU). Das politische und soziale Engagement der Kirchen sei hierzulande zentral für die Gesellschaft, erklärte er vorgestern bei Phoenix. Kritik übte auch CDU-Sozialflügel-Chef Dennis Radtke. Er halte den Versuch für höchst irritierend, den Kirchen ihre Kommunikationsfreiheit zu beschneiden und sie auf vermeintliche Kernaufgaben zu beschränken, sagte er der taz. SPD-Politiker Ralf Stegner kritisierte die jüngsten Aussagen als eine „österliche obrigkeitsstaatliche Zurechtweisung“ und betonte, die Kirchen sollten sich eher häufiger und deutlicher zu Themen wie Frieden und Gerechtigkeit äußern. 

Quelle

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