Zu viel Regulierung, Bürokratie-Wust, hohe Kosten: Die Wirtschaft hat genug von den Produktionsbedingungen hierzulande.
In einer öffentlichen Sitzung des Bundestag-Finanzausschusses sagte Siemens-Steuerchef Christian Kaeser am Mittwoch: „Es gibt eigentlich nichts, was dafür spricht, in Deutschland zu investieren. Deswegen sind unsere letzten Investitionen auch zum großen Teil im Ausland erfolgt.“
Es gebe kein Wachstum, die Steuern seien hoch. Eine Fundamental-Kritik vom Top-Manager eines der größten deutschen Unternehmen (320.000 Mitarbeiter, 77,8 Milliarden Euro Umsatz)!
▶︎ CDU-Mittelstandschefin Gitta Connemann (60) stimmt dem Siemens-Manager zu. Zu BILD sagt sie: „Die Analyse stimmt – leider. Zwar hat Deutschland immer noch ein einmaliges Fundament – 3,3 Millionen Betriebe, davon 99 Prozent kleine und mittlere Unternehmen. Früher fuhren sie auf der Überholspur. Heute stottern sie auf dem Standstreifen. Ausgebremst durch horrende Energiepreise, zu hohe Steuern und Abgaben, lähmende Bürokratie und Innovationsfeindlichkeit.“ Connemann fordert: „Energiekosten, Steuern, Abgaben runter. Und Schluss mit der Regulierungswut.“
Auch die deutschen Maschinenbauer schlagen Alarm! Sie warnen vor einer Massen-Abwanderung aus Deutschland – zu schlecht seien die Produktionsbedingungen hierzulande. „Noch sind wir nicht deindustrialisiert. Wenn wir nicht sofort gegensteuern, wird das aber passieren. Deindustrialisierung ist eine valide Bedrohung“, sagte der Präsident des Maschinenbau-Verbandes, Bertram Kawlath, derWelt am Sonntag. „Wenn in Deutschland weiterhin so wenig investiert wird, beschleunigt sich der Abstieg, der gerade an immer mehr Stellen sichtbar wird.“ Der Standort Deutschland sei zurückgefallen.