Moin in die Runde,
mir ist seit eniger Zeit etwas aufgefallen und mich interessiert, wie ihr das erlebt.
Ich bin jetzt im September mit meinem Studium fertig, muss aber noch auf das Zeugnis und die staatliche Anerkennung warten, bevor ich in meinen Job arbeiten darf. Die etwa zwei Monate zwischen Studium und Job (habe schon einen in Aussicht) werde ich mit Bürgergeld überbrücken müssen. Trotzdem habe ich mit einen Aushilfsjob gesucht, damit ich nicht so viel Bürgergeld brauche und was sinnvolles tue.
Die meisten Menschen, denen ich das erzähle, haben absolut kein Verständnis dafür, dass ich arbeite, während ich BG bekomme. Oft kommen dann Aussagen wie: Du bist doch behindert, also ist der Staat zuständig, Wieso sollte man arbeiten, wenn man "nur" 100€ anrechnungsfrei verdienen darf...? etc. pp.. Ich bin über dieses Anspruchsdenken erstaunt. Ich denke nicht, dass der Staat vollständig für mein Leben verantwortlich ist. Außerdem finde ich die Ansicht, dass man nicht arbeiten sollte, wenn man nur 100€ behalten darf äußerst egositisch. Aus gesellschaftlicher Perspektive macht es Sinn trotzdem Geld hinzuzuverdienen, da ich dann weniger BG brauche und somit weniger Steuergelder verpulvere. Steuergelder, die hauptsählich von der arbeitenden Bevölkerung getragen werden. BG sollte doch eigentlich nur eine Nothilfe sein für eine kurze Zeit, kein bequemes Auffangnetz.
Sind die Leute in eurem Umfeld auch so "asozial" unterwegs und wollen keine Verantwortung für sich übernehmen oder ist das nur bei mir so?
LG