Wie seht ihr die Straßennutzung durch Fahrradfahrer und die Notwendigkeit von separaten Fahrradwegen in Deutschland?

Das Ergebnis basiert auf 28 Abstimmungen

Sollte unbedingt separiert werden 64%
Andere Meinung 25%
Es wäre sinnvoll, das Fahrradfahren gänzlich zu untersagen 11%
Mich stört es nicht, von daher egal 0%

13 Antworten

Andere Meinung

Teils teils. Im allgemeinen fühle ich mich auf Fahrbahnen sicher und bin auch recht komfortabel unterwegs. Die Seperation erzeugt leider mehr Probleme als sie löst. Es kommt nicht von ungefähr das selbst die BASt festgestellt haben dass in Kreuzungsbereichen Radwege eine höheres Unfallrisiko für den Radverkehr darstellen als das Fahren auf der Fahrbahn. Auf einigen wenigen, stark befahrenen Straßen mögen separierte, aber qualititiv hochwertige Radwege Sinn machen, aber im allgemeinen halte ich sie für entbehrlich.

Radwege abseits von Straßen (z.B. ausgebaute Wirtschaftswege, umgebaute Bahntrassen) können macherorts sinnvolle Alternativen für den Radverkehr sein, sind aber gerade in dicht besiedelten Gebieten nachträglich kaum zu realisieren.

Ich: Alltagsradfahrer mit ca. 8000-12000 km/Jahr

Andere Meinung

Ich bin ein großer Fan der Verkehrstrennung. Und finde, dass viel zu wenig unternommen wird, damit es baulich abgetrennte Radwege gibt.

Nur ist es schlichtweg utopisch, den Verkehr überall zu trennen!

Erstens ist oft nicht der Platz vorhanden - willst du etwa Häuser abreißen und den Mangel an Immobilien noch weiter verschlimmern, damit Platz für Radwege entsteht? Oder willst du ständige Verkehrsstaus produzieren, indem du Autospuren in Fahrradspuren umwidmest?

Und zweitens wäre es schlichtweg nicht bezahlbar, bzw. die Kosten stünden in keinem Verhältnis zum Nutzen. Spätestens, wenn du drüber nachdenkst, im Wohngebiet in der 30er Zone für viele Millionen noch überall Radwege dazu zu bauen, damit die Radfahrer nicht auf der Straße fahren müssen, solltest du das merken.

Also ja, man wird nicht umhin kommen, dass Fahrer von Kraftfahrzeugen trotzdem damit klarkommen, dass teilweise Radfahrer auf den Straßen fahren. Und diesbezüglich bin ich der Ansicht, dass diejenigen, die damit intellektuell überfordert sind, keinen Führerschein haben sollten.

Sollte unbedingt separiert werden

Da der Radverkehr deutlich zunimmt, der Autofahrer zunehmend rücksichtsloser wird - wäre eine bauliche Trennung sowohl außerorts wie auch innerorts für alle Verkehrsteilnehmer sinnvoll und würde zur Verkehrssicherheit beitragen.

Webclon 
Fragesteller
 03.09.2023, 17:21

UNBEDINGT!

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RedPanther  03.09.2023, 18:58

Okay. Erzähle mir bitte, wie du in einem fertig bebauten Wohngebiet, wo links und rechts der Straße erst Parkplätze, dann 1 m Gehweg und dann direkt die Wohnhäuser kommen, noch Platz für Radwege finden willst. Damit die Radfahrer definitiv weder auf der Straße, noch auf dem Gehweg fahren.

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kabbes69  03.09.2023, 19:44
@RedPanther

In dem ich dies bei "neuen" Baugebiete entsprechend einplane,

in dem ich Parallelstraßen (Nebenstraßen) zu Fahrradstraßen erkläre und nur noch für Bewohner zur Durchfahrt zulasse.

In dem ich die Parksituation überdenke - und die Anzahl der Laternenparker evtl mindere.

Das größte Problem sind doch die sich ständig ändernden Vorschriften, dass die wenigsten Kommunen über erforderliches Fachpersonal Verkehrsplanung besitzen.

Die vom Bund zur Verfügung gestellten Mittel Radwegeausbau - verpuffen entweder wegen nicht erfüllbaren Auflagen Naturschutz oder wegen Personalmangel. Wir sollen Radwege planen, unterhalten, verbessern - aber bekommen noch nicht einmal ein Rad und Auto mit Anhängerkupplung.

Die Frage bei allem Kosten und Nutzen. Ich weiß nicht wie viel Gelder bereits in Radwege verschwendet wurden - die kaum genutzt werden.

Und dass sich Wünsche nicht unbedingt immer erfüllen lassen - ist auch klar. Dann wäre meine Antwort - fünftes Element. ;)

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Vando  04.09.2023, 12:03
@RedPanther

Also von dem neumodernen Parkplätze zu Radwege umwandeln halte ich ziemlich viel.

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Olaf68  04.09.2023, 12:57

Normalerweise bekämpft man die Ursache eines Übels und doktert nicht an den Symptomen rum; wenn die Autofahrer wirklich rücksichtslos sind; muß die Polizei da dringenst angesetzen.

Meine Erfahrung ist allersdings anders; die Rad- und Autofahrer halten sich nicht immer an die StVO; bewußte Gefährdungen erlebe ich aber zum Glück nur selten.

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Sollte unbedingt separiert werden

Ich bin täglich morgens auf einer Landstraße unterwegs, wo Schlaumeier mit ihren Renneseln (S-Pedelec, 45 m/h und Versicherungskennzeichen) meinen, auf der Straße fahren zu müssen. Offensichtlich begreifen die gar nicht, dass sie sich damit in Lebensgefahr begeben. Ebenso wie Mofafahrer, die mit 25 km/h dort langeiern.

holgerholger  03.09.2023, 18:53

Die Rennesel müssen auf der Straße fahren, die dürfen nicht auf den Radweg. Mofas auch nur, wenn es durch Schilder gestattet ist.

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superseegers  03.09.2023, 18:55
@holgerholger

Mag sein, aber welcher Polizist verwarnt einen solchen Menschen, der sich auf dem Radweg befindet? Ich rede von realer Lebensgefahr.

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Vando  03.09.2023, 19:14
@superseegers

Höchstwahrscheinlich derjenige, der den Unfall des S-Pedelecfahrers aufnimmt, der einen Radfahrer auf dem Radweg mit 45km/h über den Haufen gefahren hat.

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Stadewaeldchen  03.09.2023, 20:18
@superseegers
Ich rede von realer Lebensgefahr.

Weil Autofahrer sich daneben benehmen sollen S-Pedelcfahrer und Mofafahrer Ordnungswidrigkeiten begehen? Ernsthaft?

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superseegers  04.09.2023, 07:15
@Stadewaeldchen

Naja, mit 100 km/h die Landstraße zu benutzen empfinde ich grundsätzlich erstmal nicht als daneben benehmen.

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Stadewaeldchen  04.09.2023, 09:57
@superseegers

Und wenn man sich dann auch noch an die Regeln für das Überholen sowie an das Sichtfahrgebot hält gibt es auch keine Lebensgefahr.

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RedPanther  03.09.2023, 19:01
Offensichtlich begreifen die gar nicht, dass sie sich damit in Lebensgefahr begeben.

Woher weißt du das?

Ich könnte mir denken, dass sie vielleicht genau wissen, dass es gefährlich sind... aber eben akzeptieren, dass ihr persönliches Empfinden nicht die StVO außer Kraft setzt und sie sich trotzdem dran halten müssen...

Woher weißt du, dass das nicht der Fall ist?

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superseegers  03.09.2023, 19:31
@RedPanther

Ein Polizist, der im ländlichen Bereich Dienst macht, sieht gewisse Dinge mit anderen Augen.

Ich möchte das nicht als Aufforderung zur Missachtung von Vorschriften gelesen wissen, was ich hier von mir gebe.

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RedPanther  04.09.2023, 09:55
@superseegers

Du, ich stimme dir absolut zu, dass diese Vorschrift sinnlos ist. Die 45 km/h Klasse sollte zumindest außerorts auf Radwegen fahren dürfen und wenns keine Radwege gibt, dann auch auf entsprechend ausgeschilderten Wirtschaftswegen.

Das einzige Problem, das ich mit deiner Antwort habe, ist dass du jenen Menschen, die sich einfach nur an die Verkehrsregeln halten wie sie eben sind, direkt Dummheit oder gar Lebensmüdigkeit unterstellst.

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Vando  03.09.2023, 19:12

Ernsthaft jetzt? Von einem Community Experten im Thema Recht und Polizei kommt Unverständnis darüber, dass S-Pedelecs auf der Straße fahren?

Hat dir noch nie jemand erzählt, dass S-Pedelecs grundsätzlich nicht auf Radwegen fahren dürfen?

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superseegers  03.09.2023, 19:16
@Vando

Ich weiß das sogar sehr genau. Ich kenne diese selten dämliche Vorschrift. Und dennoch bleibe ich dabei, es ist lebensgefährlich. Traktoren und LKW dürfen a.g.O. auch nicht auf dem "Standstreifen" ganz rechts fahren, tun es aber dennoch, warum wohl?

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Olokun  04.09.2023, 12:07

Welcher Radweg bitte schön läßt sich denn mit 40-45km sicher befahren? Für solche Geschwindigkeiten sind die nicht gebaut, und dort so schnell zu fahren, das wäre lebensgefährlich!

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superseegers  04.09.2023, 13:13
@Olokun

Na dann fällt die Wahl ja nicht schwer. Hier sind die Radwege schlüssig.

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RedPanther  04.09.2023, 13:32
@Olokun

Es sagt ja keiner, dass man immer die Höchstgeschwindigkeit des Fahrzeuges ausfahren kann.

Genauso kann es auch dem Fahrer eines 300 km/h schnellen Ferrari passieren, dass er aufgrund der Straßenbedingungen mal langsamer als 70 fahren muss...

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Olokun  05.09.2023, 09:41
@RedPanther

Richtig, genau darum geht es ja. Wenn Radfahrer o. ä. zügig unterwegs sein wollen heißt es immer: Dann müßt ihre Eure Geschwindigkeit halt anpassen etc.

Das von Autofahrern zu fordern, also die Geschwindigkeit anderen gegenüber anzupassen, das traut sich in Deutschland keiner! Obwohl das natürlich ncihts anderes ist!

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superseegers  05.09.2023, 09:56
@Olokun

Mir ist das doch alles bewusst. Na klar fahre ich die folgend beschriebene Strecke nicht mit 160. Ich fahre täglich eine Strecke, 70er-Begrenzung, so schmal, dass nixht einmal eine Mittellinie markiert ist, aber es gibt einen getrennten Radweg. Die Strecke hat einige Kurve, die derzeit durch den hochstehenden Mais schlecht einsehbar sind. Da würde ich als S-Pedelcer bedenkenlos den Radweg nutzen. Anders denke ich, wenn die Strecke schnurgerade und übersichtlich ist.

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Andere Meinung

Innerorts ist das ganz normale Fahren im Mischverkehr auf der Fahrbahn fast immer am sichersten - alle Versuche mit zusätzlichen Spuren auf der Fahrbahn führen dazu, daß es komplizierter wird und ein Augenblicksversagen beim Abbiegen mit KFZ schnell zu einem schweren Unfall werden kann.

Die typischen deutschen "Radwege" (schmale rose Rumpelstreifchen auf GEHwegen) machen die Sache erst brandgefährlich.

Die Verkehrsplaner sollten sich in den Niederlanden abgucken, wie man sowas macht; dann dürfte es gut werden; vorher wird sich meine Statistik wohl nicht ändern - ich fahre 99,x % Fahrbahn und habe aber 100 % (i.W. ALLE) Beinaheunfälle auf dem "Radweg"anteil. der sich nicht immer vermeiden läßt, zuletzt vor 8 Wochen...

Solange ich in 30er Zonen aber mit eigenen 33 km/h noch überholt werde (egal ob ich Fahrrad, Motorad oder Auto fahre), haben wir mit dem Verhalten einiger Autofahrer aber noch ein Problem...

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung