Wie hoch soll der Mindestlohn sein?


29.08.2023, 15:34

Aktuell hat Luxemburg zusammen mit dem Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden den Mindestlohn auf 3000€ erhöht.

Das Ergebnis basiert auf 19 Abstimmungen

19€ 47%
14€ 21%
13€ 11%
15€ 11%
16€ 5%
18€ 5%
17€ 0%

9 Antworten

Die Frage ist wo. 12 Euro die Stunde sind ja z.B. etwas komplett anderes in München als in Chemnitz. Und je nachdem ist dann eben irgendwann die Frage wer das bezahlen soll und da geht es gar nicht nur um die Unternehmen, sondern eben auch vor allem um die Kunden.

Du redest von gestiegenen Lebensunterhaltskosten. Wenn nun alle mehr kriege, dann Überraschung, gehen die Preise hoch. Und das meist über der Lohnerhöhung hinaus.

Anders ginge es ja nur, wenn wir die Schere zusammendrücken und die Leute oben weniger raus nehmen und mehr nach unten verteilen. Das wäre ideal aber wie will man das forcieren.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Softwareentwickler/Projektleiter seit 2012
Marionetto  29.08.2023, 16:00

Ja, und vor allem ist dein letzter Absatz genau richtig! 👍

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Dieser allgemeine Mindestlohn von €12,50 ist ja nicht überall gültig. Es gibt Branchen, dort liegt er bereits höher!

Trotzdem bin ich ob der Teuerung der Meinung daß man den allgemeinen Mindestlohn schon auf € 14,50 anheben könnte. Wer bereits jetzt mehr hat, dementsprechend relativ höher anpassen dann.

Mehr aber z.Z. nicht, eher die Preise von vielen "Dingen des täglichen lebensnotwendigen Gebrauchs" fixieren oder ggf. subventionieren.

Lohn-/Einkommensteuern sollten im Spitzensteuersatz strikt mind. 52% sein. Strikt heißt: ohne Abschreibungsmöglichkeiten! Wer genug hat, kann dem Staat in der Not auch mehr helfen (siehe: "Tax me now")!

14€

Der Mindestlohn beträgt heute 12 Euro in der Stunde und seie Anpassung ist gesetzlich festgelegt. Momentan galoppiert ihm die Inflation etwas davon.

Nach Mindestlohn wird meistens in Branchen mit niedrigen Qualifiaktionsanforderungen, in strukturschwachen Regionen oder in Jobs mit ausreichendem Personalangebot bezahlt.

Da dieser Lohn als Stunden-Bruttolohn festgelegt ist, kann es für einen Mindestlohnempfänger von erheblicher Bedeutung sein, ob er in Vollzeit arbeitet und entsprechende Abzüge in der Lohnsteuer und Sozialversicherung hat oder ob er im Minijob dieses Geld netto auf die Hand bekommt.

Musste jemand früher im Minijob (450 Euro) noch teilweise über 50 Stunden monatlich arbeiten, kann er bei einem Mindestlohn von 12 Euro seine Minijobgrenze von 520 Euro bereits nach 43 Stunden erreichen.

Ein zu hoher Mindestlohn bietet wenig Anreiz, sich beruflich zu qualifizieren, besonders wenn in dessen Folge auch die Sozialleistungen steigen.

In manchen Branchen gibt es schon fast keine Leute mehr, die noch Leitungsfunktionen übernehmen wollen, wenn sie sehen, dass die Reinigungskraft jetzt schon netto zwei Drittel des eigenen Lohns rausbekommt.

Eine maßvolle Erhöhung auf 14 Euro in der Stunde fände ich aber angebracht.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – langjährige Tätigkeit im Personalbereich
14€

Euch ist schon bewusst, dass euch am Ende des Monats nicht mehr bleibt, wenn der Mindestlohn bei 19 Euro oder mehr liegt?

Dann werden sich einfach nur die Preise anpassen… die Kaufkraft bleibt sie selbe.

Mit einem so starken Lohnanstieg in kurzer Zeit würde man nur dazu beitragen, dass man die Mittelschicht abschafft und die Kaufkraft noch stärker belastet und reduziert

MihaiBircea 
Fragesteller
 29.08.2023, 19:53

Dann wie soll man die Kaufkraft unterstützen?

Erhöhte Löhne = erhöhte Preise

Nicht erhöhte Löhne = auch erhöhte Preise, weil die Unternehmen nicht an Kaufkraft interessiert sind. Auf eine Weise oder die andere, finden sie ein Weg Käufer mit geringen Einkommen dazu zu bringen Geld für überteuerte Produkte auszugeben.

Siehe iPhone Käufer. 1500€ für ein Handy...

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NaturCBP  29.08.2023, 20:10
@MihaiBircea

So einfach ist das in der Realität nicht.

Durch erhöhte Lohnkosten steigen die Preise für die Produkte automatisch an. Letzendlich werden die erhöhte Kosten an die Verbraucher weitergegeben. Schön und gut. Theoretisch gesehen dürfte sich ja nichts ändern… aber weil die Welt viel komplizierter und vernetzter ist, hätte es gravierende Folgen für die Bevölkerung… und zwar: die Mittelschicht wird abgeschafft.

Denn Deutschland wäre nicht mehr wettbewerbsfähig und man würde immer mehr importieren, denn im eignen Land zu produzieren, wäre zu teuer. Dadurch würden immer mehr Arbeitsstellen wegfallen, die gut bezahlt werden. Durch die höhere Lohnkosten würde es zudem dazu kommen, dass die nachfrage sinkt. Denn dee Mindestlohnt ist z.B. in der Vergangenheit stärker angestiegen als die Löhne der Arbeiter aus dem Mittelschicht! Das rächt sich nun… Geld aus der Mittelschicht fließt in die „Unterschicht“. Die Kaufkraft in der Unterschicht bleibt die selbe, weil die Preise stärker ansteigen. Die Leidtragenden sind die Menschen aus der Mittelschicht.

Man sollte den Mindestlohn wie in der Vergangenheit an der Inflation koppeln. Es war ein riesen Fehler, dass man ihn so stark angehoben hat!

Es kann keine Gesellschaft geben, bei dem alle wohlhabend sind und gut bezahlt werden.

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Vogtlandrapper  29.08.2023, 19:55

Dazu kommt noch das dann der Export zusammenbricht, denn deutsche Produkte sind dann auf dem internationalen Markt zu teuer.

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Hier hat sich verdammt nochmal die Politik überhaupt nicht einzumischen.

Das sollte allein die speziell dafür eingerichtete Mindestlohnkommission festlegen. Und die hat für den 1. Januar 2024 eine Erhöhung auf 12,41 € festgelegt.

Ich erinnere daran, dass die letzten Erhöhungen erst am 01.10.22 sowie außerplanmäßig (von der SPD forciert) am 01.01.23 stattgefunden haben. Und zwar wesentlich höher als die Inflationsrate.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – interessiere mich sehr für politsche Themen
MihaiBircea 
Fragesteller
 29.08.2023, 19:46

Ja klar.... Die Erzeugerpreise steigen bei 45% und der Mindestlohn auf 81 Cent in Jahre.

In der Mindestlohnkomission herrscht Korruption

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Bluemie  30.08.2023, 09:40
@MihaiBircea

Was behauptest Du für einen Quatsch.

1. Januar 2017: 8,84 Euro, 1. Januar 2019: 9,19 Euro, 1. Januar 2020: 9,35 Euro, 1. Januar 2021: 9,50 Euro, 1. Juli 2021: 9,60 Euro, 1. Januar 2022: 9,82 Euro und 1. Juli 2022: 10,45 Euro) stieg der Mindestlohn zum 1. Oktober 2022 auf 12,00 Euro. Quelle: https://www.destatis.de/DE/Themen/Arbeit/Verdienste/Mindestloehne/_inhalt.html

Das heißt, nur innerhalb eines Jahres ist der Mindestlohn um mehr als 20% gestiegen und soll jetzt zum 01.01.24 nochmal steigen.

Vor allem zieht das einen elenden Rattenschwanz hinterher.

Wenn der Pförtner im Unternehmen 14 Euro Mindestlohn erhalten soll, dann schreit der Lagerist "Ich habe aber einen Berufsabschluß und möchte jetzt statt 14 Euro sofort 17 Euro haben." Die Fachkräfte sagen dann, "Na wenn die einfachen Tätigkeiten jetzt mit 17 Euro bezahlt werden, dann soll meine Berufserfahrung mehr Anerkennung finden. Zalt mir bitte ab sofort 20 Euro Stundenlohn." Jetzt kommt der Teamleiter, dem seine 20 Euro natürlich zu wenig werden und verlangt 23 Euro." Als nächstes dann der Abteilungsleiter und immer so weiter .....

Verstehst Du. Wir machen in Deutschland Arbeit immer teurer. Die Unternehmen sind immer noch von den Krisen gebeutelt. Viele mußten ihre Rücklagen in der Corona-Pandemie verbrauchen und haben enorm höhere Kosten durch gestiegene Energiepreise und höhere Lohnkosten.

Wenn wir immer nur Sozialpolitik betreiben und es jedem Bürger recht machen wollen, ohne dass der mehr Leistung bringt, dann geht es mit dem Wirtschaftsstandort Deutschland komplett den Bach runter.

Das treibt die Preise und führt uns in eine ständige Inflationsspirale. Löhne und Gehälter sollten sich nach der Produktivität richten, nicht nach Inflation. Und der Produktivitätsindex stieg in DE seit 2021 nur um 0,46% !!! - Unsere Unternehmen werden entweder Pleite gehen oder ins Ausland abwandern.

Und nochmal: Wenn Politiker sich in die Tarifpoltik einmischen und ständig der Wirtschaft neue Vorschriften machen wollen, dann geht das schief. Dann werden zu jeder anstehenden Landes- oder Bundestagswahl immer nur Wahlgeschenke verteilt.

Für den Mindestlohn ist die unabhängige Mindestlohnkommission zuständig. Und kein Hubertus Heil. Und nein, denen Korruption zu unterstellen ist eine Beleidigung und eine Unterstellung, die Du nicht beweisen kannst.

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