Was für ein Gefühl hast Du, wenn Du an Deine Kindheit zurückdenkst?

16 Antworten

Von Experte Angel1112 bestätigt

Ich hatte glückliche unbeschwerte Kindheit, hab viel draussen mit den Kindern gespielt, war kein Stubenhocker, bin auch mit den Eltern in den Garten mitgegangen, da hattten wir noch Hühner.

Ich erinnere mich, dass meine Mama mir das Schwimmen beibrachte, obwohl sie nicht schwimmen konnte. Papa hatte in 3 Schichten gearbeitet, er hatte nicht so viel Freizeit, so habe ich auch viel mit meiner Mutter unternommen.

Die Biebricher Oma kam zu uns, wir haben die Geburtstage, Fasching, Oster, Weihnachten alle zusammen gefeiert.

Es gab immer frisch gekochtes Essen von Mama und ich bin sehr behütet aufgewachsen, auch wenn ich die ein, oder andere Ohrfeige von Mama kassiert habe.

War aber ängstlich, wenn die Jungs mich erpressten, dass sie mich nicht mehr zur Mama lassen, wenn ich keine Bonbons bringe, hatte Verlustängste, da ich als 2 jährige lange im Krankenhaus war und die Eltern nur durch ein rundes Fenster schauen durften und nicht mich besuchen konnten. Immer die Angst, wieder allein zu sein.

Geschwister hätte ich gern gehabt..

DianaValesko  15.04.2024, 11:49

Danke für den ⭐ und alles Gute für dich

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Ich denke gern zurück an die Zeit bis zum Ende der Grundschule, denn die war tatsächlich schön. Ich war bis zu meinem 11. Geburtstag etwa bzw. bis zum Ende der Grundschulzeit ein offener, glücklicher und zufriedener, gütiger Junge, der viele Hobbys hatte, mit allen klargekommen ist und echte Lebensfreude hatte. Ich liebte alles Fröhliche, habe gern Schlager gehört und Kinderlieder, habe gern gesungen, viel gelacht, es war einfach schön. Zuhause war es schön, ich hatte Freunde

Es ging mir gut, ich war zufrieden, ein guter Schüler in einer entspannten Klasse mit netten Klassenlehrern an einer schönen Grundschule, die Erstkommunion war ein echter Höhepunkt für mich; in der Familie war alles ruhig und gediegen und beschaulich, ich hatte nette Freunde, ein Fahrrad, ein schönes Zimmer, spielte gern, ich fühlte mich geliebt und sicher in der Familie und in der Schule fühlte ich mich wohl; es ging alles so geruhsam vor sich hin.

Ich war zu der Zeit noch ein immer zufriedener, glücklicher Junge, für den die Welt in Ordnung war und wo das Schlimmste irgendwas Harmloses war wie ein Lehrer, den man vielleicht unangenehm fand oder ein "langer" Schultag, der von 8.35 Uhr bis 12.55 Uhr ging, so dass man nicht um 12.15 Uhr daheim war zur üblichen Mittagessenzeit^^ ach Gott, ja ----> es war noch eine heile beschauliche und biedere, sehr kleine Welt in der Familie und bei den Freunden und in der Grundschule sowie daheim in der Siedlung.

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Kaum wechselte ich nach der vierten Klasse auf die Realschule, änderte sich das binnen weniger Wochen und ich litt bald darauf eines Tages sogar unter Schulangst, weil mir die Lehrer, manche Mitschüler, das im Ganzen feindselige Klima an dieser Realschule und die dortige Atmosphäre so zusetzten. Ich war langsam, träge, desinteressiert, hatte auf einmal Angst vor allem möglichen und sogar vor dem Tod, wollte nicht mehr zur Schule gehen und fragte mich jeden Morgen, ob ich nicht doch zu meinem Onkel gehe anstatt in die blöde Schule und ob ich nicht doch besser unauffällig an der nächsten Ecke außer Sichtweite abbiege ... mein Onkel hätte sich ohne Frage gefreut und Verständnis gehabt, aber das hätte zu nix geführt, weil es bald sowieso rausgekommen wäre, nicht mal von ihm, er hätte dichtgehalten, wir waren gute Kumpels schon immer ... aber weil ich den Stoff verpennt gehabt hätte oder ein Lehrer zuhause angerufen hätte.

Auf der Realschule ich der bildungsferne Loser, dem man seine provinzielle Herkunft anmerkte, der die angesagten Kleidungsmarken nicht mal dem Namen nach kannte, der in der Hauptsache mit der Familie oder Freunden verkehrte, der nie einen Fuß in die teuren Hotels auf den Dörfern gesetzt hatte, der nie im Ausland oder im Skiurlaub war und zur bekannten Keksmischung "Belvedere" nicht "Bell-we-der", sondern in Lautschrift "Bel-ve-de-re" gesagt hat, weil ich nicht wusste, wie man das ausspricht und alle lachten im Chor. Ich höre heute noch die beleidigenden Spottreime.

Ich bekam immer gezeigt, dass ich provinziell und bildungsfern sei, auch von Lehrern, obwohl meine Noten gut waren. Erst ab der achten Klasse wurde ich selbstbewusster, wahrscheinlich auch durch meine erste Freundin Katja und ein paar gute Lehrer und meinen besten Kumpel, dessen Einfluss dann immer stärker wurde - aber ich habe heute den Eindruck, ich blieb mir treu.. nur zur Info ----> eben höre ich bewusst einen alten Song von Andreas Martin. Den Sänger kannte ich schon in meiner Kindheit in den 90ern und ich finde ihn immer noch gut.

Bei den Mädchen bin ich damals so ab der siebten Klasse (das Alter halt, wo das andere Geschlecht interessant zu werden begann) komischerweise sehr gut angekommen, sogar bei den "Coolen", das wunderte mich immer, aber ich war halt wirklich der Typ, mit dem man immer reden konnte, keinen Dünkel hatte und niemanden wegschickte, ich war kein Angeber. Aber das war irgendwie so ambivalent, es war suspekt.

Heuer war ich beim Klassentreffen dennoch der, der was Solides aufgebaut hat und sich alle Jugendträume erfüllt hat gegen sehr rauen Wind. Und darauf war ich irgendwie fast stolz, obwohl es mir indirekt unangenehm war, weil ich immer der ganz einfache Typ von nebenan sein werde, der gern in den Wald geht.

Aber der Weg war lang. Damals war noch ein Problem, dass der Konrektor ein Problem mit meiner Oma und diesem Onkel hatte und das meinen etwas älteren Cousin und mich permanent spüren ließ; wir wurden beide noch in seinem Zimmer von ihm verprügelt. So nahm der Konrektor auch mich mit in sein Zimmer, um mir eine Ohrfeige zu geben und mich dann zu verhöhnen. Ich wusste in dem Moment gar nicht, was ich sagen sollte, als er erst mal dumm grinste, mir dann einen Vortrag hielt, dann ausholte und mir so richtig eine scheuerte. Der Grund war, dass ich angeblich eine Lehrerin geärgert habe, mit der er dick befreundet war; es war aber ein abgekartetes Spiel - die Wahrheit war, dass er sich 30 Jahre eher über meinen Großonkel und meine Oma geärgert hat und meinte, man habe ihn benachteiligt. Er trug teils noch 30-40 Jahre später Streitigkeiten, die er mit Leuten hatte, auf dem Rücken von deren Kindern oder Enkeln aus; nach außen hin gab er den freundlichen CDU'ler, Kommunionhelfer, Lektor, Pfarrgemeinderat und sonstiges. Er hat auch einige meiner Mitschüler wiederholt in sein Zimmer "gebeten", um ihnen dort eine Ohrfeige oder mehrere zu verpassen und die Kinder dann auszulachen, in der Regel Fünft- oder Sechstklässler aus Familien "die er nicht so gemocht hat" oder mit denen er mal Probleme gehabt hatte. Die ganzen "Schmierer" aus Familien, die er mochte, durften mit ihm hingegen alle Spiele der Fußball-EM 2002 in der Stadthalle auf Großleinwand sehen und bekamen gesagt, sie sollen vielleicht drauf aufpassen, dass sie bestimmte Kinder nicht ärgern, weil deren Eltern nicht mit sich spaßen lassen und beim Schulamt anrufen, aber ihnen am Ende nix passieren werde, solange er hier Konrektor sei. Es war ein grässlicher, verlogener Mann; in meiner Heimat bekäme ich reihum zu hören, er sei so ein Menschenfreund gewesen, aber das sagen nur die, die ihn nie als Lehrer hatten.

Der Mann war sehr unangenehm und hat auch andere Schüler fertig gemacht, er hat sogar sexuelle Übergriffe "gedeckt", weil er mit den Eltern der Drahtzieher befreundet war. Ich sagte Sätze wie ... ich will Onkel Rudi sein, der ist Rentner, der muss nicht in die blöde Realschule, außerdem kann er um acht Uhr aufstehen und gemütlich frühstücken und fährt einen schönen 5er BMW und niemand ärgert ihn.

Vorher war ich immer fröhlich, an der Grundschule war die Atmosphäre aber auch ganz anders als in der Realschule, da wurde es einem leicht gemacht zu lernen und gern hinzugehen, es war was ganz anderes. Im Kindergarten war es aber schon grob wie in der Realschule; eine Erzieherin hatte es ziemlich auf mich abgesehen auch wegen einer negativen Meinung zu meiner Familie, die war aber auch zu anderen Kindern gemein und hat meiner Ansicht nach ihren Beruf verfehlt ... mei, das war halt aber auch die Zeit, wo grad die einfältigsten Bauernmädels nach der Hauptschule halt zu den Gengenbacher Schwestern gingen um Erzieherin zu lernen, weil sie sonst keine Chance gehabt hätten und die Schwestern jeden genommen haben. Aber das relativiert es auch nicht, die Frau war eklig. In der Grundschule waren nette ältere Lehrer, ein gediegener Rektor, die fordernde und fördernde Atmosphäre und die netten Mitschüler eine helle Freude.

Besser wurde es erst in der siebten Klasse, als einige sehr unangenehme Lehrer die Schule verlassen hatten und zwei schlimme Mobberinnen aus meiner Klasse ebenfalls gewechselt haben. Auch meine erste Freundin war mir eine große Hilfe, der Wechsel in die Ausbildung nach der zehnten Klasse war ein Segen und machte alles besser. In der Berufsschule war ich wieder ganz der Alte, der ich auch privat und bei meinen Freunden war ... ein Lustiger, der gern lacht und jeden Spaß mitmacht.

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Allgemein muss ich heute sagen, es hat mit mir in meiner Heimat selten einer gut gemeint, sehe ich von meiner Familie, meinen Mitschülern und Lehrern der Grundschule ab (mit einem habe ich noch Kontakt, er ist über 80) und ein paar netten Nachbarn ab ... so was prägt, man wird kontaktscheu und sucht sich die Leute raus. Ich war wegen meiner Erfahrungen jahrelang noch bis ins Erwachsenenleben bis ca. Ende 20 hinein oft sehr misstrauisch und ablehnend, skeptisch und mitunter unfreundlich zu anderen, ebenso konnten Autos lange Jahre aufgrund meines beschädigten Selbstwertgefühls (das dann meine frühere Freundin aufbaute; das war große Klasse ... ich kann ihr alles nachsagen, aber das war eine große Leistung) nicht groß genug sein und ich war nach innen hin unsicher bzw. immer auf der Hut vor neuen Demütigungen, denen ich durch ein entweder ablehnendes oder mitunter auch sehr schroffes Verhalten zuvorzukommen versuchte. Die Leute hatten spätestens seit einem öffentlichen Ausraster gewissen Respekt, wobei ich eigentlich so nicht bin.

Als ich umgezogen bin, war das erste Jahr noch ein Wechselbad der Gefühle und ein Auf und Ab, aber dank meiner damaligen Freundin und meines Onkels sowie häufigem Auftanken an Wochenenden habe ich es gepackt.

Ich war mir zur Grundschulzeit in den 90ern sehr nah und bin heute als Erwachsener in meiner Wahlheimat wieder genauso entspannt und zufrieden wie damals, ich ziehe oft Parallelen und merke ... ich bin heute der gütige und "echte" Erwachsene, den ich als vielleicht neunjähriger Bub echt gern gehabt hätte. Es ist ein schönes, positives und friedliches Gefühl von tiefer innerer Ausgeglichenheit.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ein schlechtes irgendwie...Da haben mich meine Eltern geschlagen und da war ich noch glücklich...Bin ich jetzt nicht mehr und ich weiß, dass mein jüngeres Ich vermutlich sehr traurig darüber sein würde, was ich mir schon alles angetan habe...

Unbeschwertheit, aber auch Traurigkeit...war eine Berg und Talfahrt. Trotzdem erinnere ich mich gerne an die schönen Erlebnisse zurück. Kindergarten mochte ich trotzdem nie!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Glücksgefühle voll mit dem Gefühl der Geborgenheit und dem geliebt werden.

Ich hatte eine tolle Kindheit und tolle Eltern! Wir waren nicht reich, aber meine Eltern haben uns den Luxus erlaubt im eigenen Haus zu leben. Als Kind erschien es mit riesig zu sein. Eine geschwungene alte Holztreppe in den oberen Stock wo meine Urgroßmutter auch noch ein Zimmer hatte.

Bei uns spielte sich alles in der Küche ab. Freunde und Bekannte kamen durch den Garten und man traf sich in der Küche. Mein Vater oder meine Mutter haben dann aus dem Nichts irgendwas Essbares gezaubert und es war immer was los bei uns.

Meine Kindheit war mit die schönste Zeit in meinem Leben!