Warum möchten so viele Jugendliche immer ein Führerschein haben aber selber sind die gegen die Umweltverschmutzung?

5 Antworten

Nicht jeder wohnt in einer Großstadt wie du. Ich wohne z.B. zwischen Ruhrgebiet und Sauerland. Mit dem Auto fahre ich 35 Minuten zur Arbeit, mit ÖffentlichenVerkehrsmitteln 90 Minuten. D.h. ich verliere mindestens 2 Stunden am Tag. Deswegen fahre ich mit dem eigenen PKW. Dee nächste wird ein E-Auto. Abends und am WE fahren Busse einmal pro Stunde. Der letzte um 10. Da ist das auch keine Alternative. Und frag mal die, die auf dem Dorf wohnen. Da ist das noch dööfer. In der Großstadt brauche ich auch kein Auto. Einen Führerschein zu haben, bedeutet ja auch nicht, gleich ein Auto zu haben. Es gibt ja auch Carsharing für gelegentliche Fahrten

Weil ein Führerschein auch ein Stückchen Freiheit bedeutet bzw damit assoziiert wird. Darüber hinaus ist eine Fahrerlaubnis oftmals zwingend für einige Berufe erforderlich.

Auf dem Land gibt es keine praxistaugliche Alternative zum eigenen KFZ. Man benötigt es um zb jeden Tag zur Arbeit zu kommen und um die Einkäufe zu erledigen. Zum Spaß fährt bei diesen Preisen praktisch niemand rum, ich kenne jedenfalls keinen.

Ein sinnvoll genutztes Auto verbinde ich im Geiste jetzt auch nicht mit "Umweltverschmutzung", dafür bin ich nicht misanthrop genug erzogen worden.

Hier im ländlichen kenne ich nur zwei Menschen in meinem weiten Bekanntenkreis, die nicht im Besitz einer Fahrerlaubnis sind. Es ist hier selbstverständlich dass man sowas hat. In einer Großstadt mag es sein dass die Bedürfnisse andere sind, Auf dem Land aber unvorstellbar.

daniell0013 
Fragesteller
 09.12.2023, 22:39

Ich hatte beispielsweise einen Freund, der hat sich für Fotografie interessiert. Aber das hat sich schlagartig geändert und nun seit über einem Jahr hat er einen Motorradschein. Ich sehe auch auf seinem Instagram Account, wie er sein Motorrad über alles liebt und auch zig Bilder damit macht.

Mein Freund wohnte auch in der Stadt.

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Paratus  09.12.2023, 22:45
@daniell0013

Ja, ich verstehe. Naja, das mit dem Motorrad ist halt ein Gefühl von Freiheit. Mühelos durch die Landschaft gleiten. Alles sehen, Eindrücke genießen. Das sind oft tatsächlich Spaßfahrten aus Genuß-Gründen.

Das mache ich auch, allerdings mit dem Fahrrad ;) Weil - Land halt... Ich fahre im Jahr so ca 3000-4500km mit dem Bike, aber nicht im Winter. Motorrad ist etwas ähnliches aber ohne die Anstrengung. Und man hat natürlich einen ganz anderen Aktionsradius.

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Vando  09.12.2023, 22:46
@daniell0013

Und dein Freund steht stellvertretend für alle in seiner Altersklasse?

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Erstmal: Wer sagt, dass die Behauptung „so viele Jugendliche möchten immer ein Führerschein haben" wahr ist? Gibt's da irgendwelche Quellen die das behaupten, oder ist das (mal wieder) eine gefühlte Wahrheit, die man sich bildet, obwohl keinen blassen Schimmer hat?

Zweitens: Glaubst du ernsthaft, dass von 16 Millionen U18 Jährigen alle 16 Millionen schärfste Autoablehner sind? Wäre jedenfalls merkwürdig, wenn dem so wäre.

Drittens: Man kann ein Auto besitzen, sogar einen alten Verbrenner, und trotzdem nen ökologischen Lebensstil haben. Das was kritisiert wird, ist der übermäßige Gebrauch des Autos, bzw. Ausarten des Verkehrs. Keiner sagt, dass gar keiner mehr Auto fahren darf.

Weil viele Arbeitgeber darauf Wert legen und wenn man nicht mit dem Firmenwagen fahren darf, sind die Aussichten auf die Stelle gleich geringer.
Man muss sich ja nicht zwingend ein eigenes Auto anschaffen, nur weil man einen Führerschein hat.

Das sind die selben Leute, die jetzt ihre Tätigkeit als Klimakleber eingestellt haben und sich der Wärme aus fossiler Energie erfreuen