Warum erfahre ich in liberalen Orten mehr rassistische Anfeindungen als in konservativen Orten, obwohl liberale Orte vorgeben „Pro-Toleranz" usw. zu sein?
Hallo,
ich wohnte mal auf dem Land und dort waren alle nett zu mir, sogar nach der Flüchtlingskrise haben mich auf dem Land fast alle mit Respekt und Anstand behandelt. Klar, dort habe ich auch meine netativen Erfahrungen gemacht und es wohnten mehr als mir lieb war ausländerfeindliches Gedankengut inne, was man nach Jahren des Zusammenleben offen geäußert hat, indem man über „Ausländer" und Flüchtlinge hergezogen hat, als würde man im 3. Reich über Volksschädlinge reden... Aber du bist ja „ein Guter" oder man möge keine Türken, aber „du bist in Ordnung". Diese Leute vergessen nur, dass mur weil ich zum Ehrenarier erklärt werde, heißt das noch lange nicht, dass auch ich mich nicht diskriminiert fühle, wenn sie derart gehässig und verunglimpfend über vermeintliche „Ausländer" herziehen (und man wirft ja immer alles schön in den selben Topf, es heißt nicht, Deutsche mit Migrationshintergrund, Ausländer und Flüchtlinge, nein, es sind einfach alles Ausländer, man spricht ihnen somit ihr Recht ab, jemals dazuzugehören.) Es hielt sich dennoch in Grenzen. (Für dt. Verhältnisse). Man tat es eher hibtenrum und somit bekam man es nicht mit, wenn wieder hinter deinem Rücken ein „Tribunal" abgehalten wurde, was zugegeben ziemlich verschwörerisch ist und ich von „den Guten" -hinterher mitbekam. Das hat man auch ganz leicht daran bemerkt, wenn man plötzlich von allen besser behandelt wurde als sonst.
Gut, jetzt lebe ich in einem liberalen Ort und es ist so viel schlimmer geworden. Weil man denkt ja, die setzten sich politisch für einen ein und als Dank bekommen sie deine Wahlstimme und so funktioniert das wie ein psychologisches Belohnungssytem. Pustekuchen. Ich wurde in meinem ganzen Leben noch nie so sehr von oben herab behandelt wie von liberalen Orten. Mit einer Arroganz, die ich nicht mal beschreiben kann. Ich wurde als ” türkischer Arbeitssklave beleidigt, als Salafist, als Te**orist, Islamist, als Untermensch, als Zi**uner, und der klassiker, als schei* Ausländer" (wobei das von Konservativen auch kam, sobald denen irgendwas nicht gepasst hat und nicht nach ihrer Nase lief).
Ich sag es ganz offen und ehrlich. Mir macht es manchmal Angst, wie sehr der Rechtsextremismus hier verbreitet ist. Ein friedliebender Hippie, der Skateboard im Park fahrt scheint auf mich genauso, wenn nicht sogar mehr herabzusehen als ein einfacher Handwerker.
Ich habe mir auch diesbezl. ein Video der nationalistischen bis nationalszlsten Parteien angesehen und ihre WIRKUNG auf die Gesellschaft war größer als ich es gedacht hätte. Ein paar jüngere Bsp: Neonzs stellen sich in den 80ern und 90 ernnhin und sagen:„ Der Deutsche Pass ist nur ein Dokument. Man kann Deutscher werden, aber nicht Deutscher sein." und heute sagen mir das Leute die links bis rechts wählen offen ins Gesicht, als sei es das Normalste der Welt. Die NPD sagte: „kriminelle Ausländer raus!", und heute werden vermeinliche „Ausländer" pauschal als potentielle Kriminelle betrachtet. Alternativo für Ruzzland sagte:„ Kriminelle Asylbewerber abschieben"!, und plötzlich haben alle Angst vor Fluchtlingen. Ich weiß nicht, ob man es allein der „German Angst" zuschreiben kann, aber da ist doch etwas faul, wenn angeblich „Rechtsextreme" einen derart großen Einfluss auf das Denken der Gesellschaft und auf das Zusammenleben der Völker haben.
Es ist wirklich erschreckend, aber gut zu wissen, wie sich solche Parteien aus ehemaligen Nzs seit Beginn der Nachkriegszeit etabliert haben, wie sie sich bis heute evolviert haben und wie sie die das Land im Grunde mit dem Sozialdarwinismus , der selbst so manchem „Anti-Rassisten" innewohnt „infiltriert" haben.
Sozialdarwinismus: Das Denken, dass man sich als ein Volk betrachtet und das alle Zugezogenen angepasst bis assimiliert würden müssen, da sie sonst angeblich eine potientielle Gefahr für den Volkskörper darstellen würden. (Findet man im übrigen auch auf regionaler Ebene. Stichwort: Bayern und Zugezoge aus anderen BL)
Das Problem ist, wenn man über Rassismus und Sozialdarwinismus spricht schadet man sich selber, weil das für die meisten ein unangenehmes bis Tabu-Thema ist wegen der Geschichte. Aber das soll mich nicht kümmern.
Man nennt uns „Fremde" und „Gäste". Man akeptiert uns nicht. In den 2000 Jahren der Judenverfolgung in Europa sprach man genauso über „Fremde" und „Gäste" oder „sie seien nur auf der durchreise". Dieses Gedankengut ist gefährlich, denn es spaltet und isoliert Menschen. Es ist auch ein wunderbarer Ersatz für eine subtile „Rassen"trennung, weil man muss ja nicht mehr staatlich verordnen, was schon gelebr wird... Brandgefährlich sowas..
Manchmal denke ich mir auch, dass sich liberale Orte zu sehr hinter politischer Korrektheit und moralischer Überlegenheit verstecken, wobei es schön wäre, wenn es stimmte und man es leben würde(nennt mich undankbar, aber ich sehe nichts davon), aber Heuchelei mag niemand.
Ich möchte einfach nur GUT leben
Woran bin ich hier als vermeintlicher „Ausländer"
Lg
2 Antworten
Ich glaube, du suchst zu sehr und wirst dann automatisch fündig. Denn Vorurteile leben in uns allen. Bestimmt wird auch innerhalb der türkischen Mitbürger über Armenier gelästert etc. Würde ich in der Türkei leben, gäbe es bestimmt ebenfalls Vorurteile über mich.
Verändern wirst du die Menschen nur, wenn du offen darüber redest und ihnen keinen bösen Willen unterstellst. Also in deinem Beispiel "...aber du bist ja ein guter", könntest du sagen: "Irgendwie traurig, dass du so denkst." Dann kommt man ins Gespräch darüber und kann erklären.
Ich glaube, die Wenigsten meinen dies Böse. Meine Eltern bspw. reden so, aber es liegt mehr an ihrer Überraschung. Sie hören so viele Vorurteile und wenn sie dann jemanden kennenlernen, der nicht ihren Vorstellungen entspricht ist das irgendwie ein Ausruf des Erstaunens.
So ein Gejammer wie hier habe ich noch nie erlebt. Überall wo ich bisher gearbeitet habe wurden Ausländer gut behandelt und man hat ihnen mit viel Geduld ihre mitgebrachten Marotten durchgehen lassen. Auch Arbeiter die in der zweiten oder dritten Generation kein richtiges Deutsch sprachen, hat man gut behandelt.
Ich habe bisher viele Leute gesehen und getroffen und wenn einmal über Ausländer geschimpft wurde, dann über Räuber oder Clanstrukturen, aber nicht über steuerzahlende Arbeiter.
Sorry, aber dieses Gelaber vom bösen, rassistischen Deutschen kann ich nicht mehr Ernst nehmen.
Ach ne, die Welt geht unter. Menschen haben Marotten. Wie konnte ich nur so etwas Böses sagen 😱
Komm mir doch nicht so! Du weißt sehr genau, was du sagst und wie du es sagst. Du zeigst sehr deutlich deine Haltung. Und das beweist um so mehr, dass das Thema wichtig ist und man darüber sprechen sollte und seine eigene Einstellung auch hinterfragen.
Wenn ich also sage, dass ich geduldig mit schlechten Angewohnheiten umgehe, dann ist das etwas Schlechtes? Ich glaube eher, hier ist jemand etwas hysterisch drauf.
Nein, du sagst, dass alle Ausländer schlechte Marotten haben, DAS ist der Unterschied. Und Kleiner, verkauf uns hier nicht für dumm.
Ich glaube du interpretierst hier zu viel rein. Ich habe niemanden unter Generalverdacht gestellt. Von ALLEN war nirgendwo die Rede.
Wenn ich schreibe "die Spanier ärgern sich über die Marotten der deutschen Touristen" ist das genauso wenig rassistisch wie mein Satz von vorhin.
Mit Worten wie "Kleiner" machst du dich vor einem erwachsenen Arbeiter nur lächerlich. Du hast ja gar kein Interesse an einer ernsthaften Debatte.
Meine Haltung ist ganz klar: Die Anschuldigung, die deutsche Gesellschaft sei eine rassistische, lehne ich ab.
Wenn man auswandert, ist es eine logische Schlussfolgerung, dass man automatisch Gewohnheiten mitnimmt, die in anderen Ländern als unhöflich oder unangenehm betrachtet werden. Das betrifft auch deutsche Auswanderer. Was daran jetzt so schlimm dein soll, musst du mir erst mal erklären. Ich sagte nur, dass die Deutschen locker darauf reagieren.
Du beweist es aber doch gerade, dass es so ist..."mit viel Geduld ihre Marotten durchgehen lassen..."