Starkstrom Baustellenverteiler - Neutralleiter mit der Erde verbunden?


11.12.2024, 00:27

Hab gerade durch den Beitrag noch die richtigen Worte in "google" eingegeben und folgendes ausgespuckt bekommen:

Der Neutralleiter wird irgendwann mit der Erde verbunden. Dies kann in der Hausinstallation, im Verteilernetz oder am Stromerzeuger (Sternpunkt) erfolgen. Wenn ein Fehler an elektrischen Geräten vorliegt, können die Metallteile der Außenseite dieser Geräte unter Spannung stehen.


12.12.2024, 15:35

Das sind schon Sicherungen drinnen:

5 Antworten

Weil es noch keiner angesprochen hat. Deine 6. "kurze Ader" ist ein Füllmaterial und nicht leitend... Das ist elektrisch nicht von Bedeutung. Zu dem Rst hast Du jetzt umfassende Kommentare.

Bitte schließe nichts selbst an, wen Du Dich nicht auskennst. Das gehört in Fachhände. Hier geht es um Sicherheit, Personenschutz und Brandschutz. Ein Fehler kann schwere Folgen haben. Es gelten die Regeln der VDE (in Deutschland) einzuhalten. Die musst Du kennen und fachgerecht umsetzen können. Dazu gehören genauso die Netzformen, die Besonderheiten und die entsprechend der Situation korrekte Umsetzung mit allen Vorgaben. Im schlechtesten Fall haftest Du privat mit deinem Vermögen und deiner Freiheit.


alskqpwo 
Beitragsersteller
 12.12.2024, 15:34

Hab das Bild im Ausgangsbeitrag ergänzt

RareDevil  15.12.2024, 09:56
@alskqpwo

Das ist ein Aufputz-Steckdosenverteiler und kein Baustellenverteiler. Ändert nichts an der Ausführung von mir, auch in anderen Antworten zu Querschnitten, Netzformen ect...

Dazu kommt lediglich, dass die Ausführung der Netzanschlussleitung katastrophal gelöst ist... Es gilt immer noch, Anschluss durch eine Fachkraft, die dann auch bewerten kann, ob der Kleinverteiler so überhaupt betrieben werden kann/darf, bzw was alles zu ändern ist, bevor man ihn in Betrieb nimmt...

alskqpwo 
Beitragsersteller
 15.12.2024, 13:29
@RareDevil

Das hat wie in meinem Ausgangsbeitrag geschrieben ein Elektriker so angeschlossen und nicht ich

RareDevil  15.12.2024, 13:47
@alskqpwo

Dann kannst Du mit nehmen, dass "Mundpropaganda" nicht alles ist. Vlt ist er schnell, preiswert, und alles funktioniert. Und wer keine Ahnung hat, findet das gut. Das bedeutet aber nicht, dass es qualitativ gut und fachgerecht ist, wie das aktuelle Beispiel zeigt.

Dass er eigen auf Andeutungen und kritische Nachfragen reagiert, zeigt einmal mehr, dass er was verbergen will, sonst würde er offen Stellung dazu nehmen. Vlt doch den Elektriker wechseln...

Ich gehe mal davon aus, dass der graue Leiter ganz rechts von der Zuleitung ist.

Der hier gezeigte Verteiler ist offenbar in einem sogenannten TN-C Netz angeschlossen. Das bedeutet, dass der nach den neuen Farben blaue Neutralleiter, und der nach den neuen Farben grüngelbe Schutzleiter gemeinsam in einer Ader als grauer Nulleiter zusammengefasst sind.

Nimm es mir bitte nicht übel. Aber jemandem der das nicht weiß, kann ich nicht athestieren, ein guter Elektrikler zu sein. Immerhin habe ich "nur" Elektromaterial verkauft, und tue es seit kurzem auch wieder, aber selbst ich weiß das aus beruflicher Erfhahrung!

Von daher ist das alles, so wie es hier ist nach damaligem Stand richtig. So lange die Installation ordentlich ist, und alles funktioniert, kann man das so lassen.

der Nulleiter hat ein paar Nachteile:

Durch stromflussbedingte Spannungsdifferenzen zwischen den einzelnenen Punkten kann eine Potenzialdiffferenz entstehen.

Das wird dann zum Problem, wenn mehrere Geräte über andere Wege verbunden sind wie bei einem Heimnetzwerk, wo dann Ströme über die Abschirmung fließen oder bei Kabel- oder Sateliten TV Anlagen, wo es über die Abschirmung der Coax Kabel geht. Auch Videoüberwachungsanlagen können davon betroffen sein.

Wenn der Nulleiter mal unterbrchen wird, haben wir ganz andere Probleme. Nicht nur, dass die Spannung in den einzelnenen Wechselstromkreisen dann bis zu 400 Volt betragen kann, das passiert übrigens auch bei seperat geführten Neutral- und Schutzleitern, sondern auch dass der Schutzkontakt der Steckdosen oder die Gehäuse von Geräten unter Spannug stehen können.

Abgesehen davon ist so der Einsatz eines FI Schalters unmöglich!

Wie gesagt, für Bestandanlagen so weit okay. bei der Neuinstallation no bueno!


alskqpwo 
Beitragsersteller
 12.12.2024, 15:35

Hab das Bild im Ausgangsbeitrag ergänzt

Der Neutralleiter wird irgendwann mit der Erde verbunden. Dies kann in der Hausinstallation, im Verteilernetz oder am Stromerzeuger (Sternpunkt) erfolgen. Wenn ein Fehler an elektrischen Geräten vorliegt, können die Metallteile der Außenseite dieser Geräte unter Spannung stehen.

Dafür hat der Kasten ja einen Schutzleiter und nen FI.

N wird im Verteiler aufgeteilt, einmal N und einmal PE. Klingt für den Laien komisch, ist aber so. In meiner Wohnung kommen 4 Kabel rein. L1, L2, L3 und N. N ist geerdet.
Erst in der Unterverteilung ist PE gelegt. Und damit der auch ableiten kann, mit N verbunden. Wo soll er sonst hin?

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

User591027  27.02.2025, 04:27

....N wird im Verteiler aufgeteilt,....

Nein, ein ankommenden PEN wird im Verteiler in PE und N aufgeteilt.

In deine Wohnung, wenn Du TN-Netz hast und die Installation ist über 10 Jahre alt, gehen L1, L2, L3 und PEN. In der Unterverteilung wird in N und PE aufgespalten,

alskqpwo 
Beitragsersteller
 12.12.2024, 15:36

Hab das Bild im Ausgangsbeitrag ergänzt

alskqpwo 
Beitragsersteller
 11.12.2024, 01:11

Jo, technisch habe ich das nur durchdacht, aber wenn Google das sogar mir schon sagt, dann passt es 😉

RareDevil  11.12.2024, 05:55
@Rumpelric

Nein, leider macht r das nicht richtig... Es kommt eine Zuleitung für TN-S-Installation an. Da darf der PE und N nicht mehr zusammengeführt werden...

Für die von Dir beschriebene Anschlussform muss die Zuleitung mind 10mm² haben und 4adrig sein, da TN-C keinen getrennten N und PE hat.. Nur bei Anschluss udn entsprechender Zuleitung wäre die PE-N-Brücke und Aufteilung im Verteiler richtig...

Von Experte RareDevil bestätigt

Da warst du wachsam! Hut ab, dass du das erkannt hast. :)

Die Brücke gehört dort in der Tat nicht hin.

Der Neutralleiter wird irgendwann mit der Erde verbunden. Dies kann in der Hausinstallation, im Verteilernetz oder am Stromerzeuger (Sternpunkt) erfolgen. Wenn ein Fehler an elektrischen Geräten vorliegt, können die Metallteile der Außenseite dieser Geräte unter Spannung stehen.

Nicht unbedingt. Aber die Richtung ist schonmal gar nicht so schlecht.

Hier kommen die sogenannten Netzformen ins Spiel. Diese unterscheiden sich darin, wie der PE vom Versorger bis zu den einzelnen Betriebsmitteln (im nachfolgenden am Beispiel einer Steckdose) realisiert ist.

L und N sind bei allen Netzformen funktional identisch und für den reinen Transport der elektrischen Energie zuständig.

TN-C: N und PE teilen sich einen Leiter, der PEN oder "Nullleiter" genannt wird. Damit N und PE an der Steckdose funktionieren, wird der ankommende PEN auf die PE-Klemme gelegt und von dort eine kleine Brücke zur N-Klemme gelegt. Diese Anschlussweise nennt sich "klassische Nullung". Dies ist veraltet und inzwischen nicht mehr für Neuinstallationen zugelassen. Der Grund dafür ist, dass ein PEN-Bruch gefährliche Zustände herbeiführt und dass ein funktionierender FI nicht möglich ist.

TN-S: N und PE sind bereits in der Versorgungsleitung getrennt und bleiben es auch im gesamten Verlauf. Die Steckdose wird entsprechend "normal" angeschlossen, wie man es allgemein kennt. Diese Situation ist der Stand der Technik.

TN-C-S: Ein TN-S, das durch zentrale PEN-Aufteilung aus einem TN-C heraus gewonnen wird. Diese Netzform kommt überwiegend durch Teilmodernisierungen zustande, wobei neuere Anlagenteile mit aufgetrenntem PEN an einer Bestandsversorgung mit PEN betrieben wird. Häufiger Fall: Leitung von Straße zum Haus bleibt im TN-C, während die komplette Elektrik im Haus irgendwann später modernisiert und auf TN-S umgerüstet wurde.

TT: Es ist kein PE in der Versorgungsleitung enthalten. Stattdessen wird er direkt vor Ort über einen Erder realisiert. PE und N werden an keiner Stelle miteinander verbunden. und können lastabhängig gewisse Potentialunterschiede aufweisen.

Am Trafohäuschen ist in allen 4 Fällen ein Erder vorhanden, wodurch der PE - wie auch immer er realisiert ist - zusätzlich zur Schutzfunktion seine "erdende" Potentialausgleichs-Funktion bekommt.

Auch bei den TN-Netzformen kann vor Ort ein Erder vorhanden sein, muss aber nicht. Ob er vorhanden ist und wie er eigebunden wird, ist regional etwas unterschiedlich geregelt und für die Problematik deiner Frage nicht relevant.

Hier nochmal im Schaltplan:

https://sites.schaltungen.at/elektronik/230v-netzsysteme/2022-11-11%2009_00_48-Info-%C3%9Cber-7619ab1ece8a52ed.png

Das zum Verständnis.

Die Brücke auf deinem Foto ist so eine Nullungbrücke.

In deinem Fall ist eines der folgenden Dinge passiert:

  • Im Bauverteiler liegt eine andere Netzform als TN-C vor und N und PE wurden irrtümlich im Bauverteiler verbunden. Das hat verheerende Nebenwirkungen auch außerhalb des Verteilers und wäre komplett falsch!!
  • Die Netzform TN-C wurde bis in den Verteiler hinein beibehalten (mit fragwürdig angeschlossener blauer Ader). Das macht man aber neu nicht mehr. Dies wäre dann der TN-C-S-Fall, wo an der Einspeiseseite (also an dem Ende von der Leitung, von wo der Strom herkommt) der PEN aufgeteilt wird und ab der Zuleitung geht es dann als TN-S weiter. Genügend Adern wären dafür in der Zuleitung vorhanden.

Wenn PEN einmal aufgetrennt wurde, dürfen sie im späteren Verlauf nicht wieder zusammengeführt werden (was hier möglicherweise aber passiert). Nach der Auftrennung hat man PE und N. Weder PE und N dürfen im späteren Verlauf nochmal aufgeteilt werden, weil keiner von beiden ein PEN ist. Nullungsbrücken dürfen also nur beim PEN vorkommen.

Es gibt also keinen Fall, wo die fragliche Brücke richtig und sinnvoll wäre.

btw: Der Bauverteiler sollte einen FI haben. Oder etwa doch nicht? Wenn er ihn hat, dürfte dieser durch den Anschlussfehler nicht korrekt funktionieren.

Nachtrag:

Da ist ein FI drin. Aber ein einphasiger. Wird der von oben oder von unten gespeist? Gibt es in dem Ding noch eine weitere N-Schiene ohne Verbindung zu dem Konstrukt im Oberen bereich?

Nach heutigem Standard müssen alle Steckdosen per FI geschützt werden. Da ein Bauverteiler aber üblicherweise nichts anderes als Steckdosen bereitstellt, frage ich mich, für was die Neutralleiter oben gedacht sind. Und wie will man mit nur einer Phase CEE-Dosen speisen? Kommt mir sehr komisch alles vor...

Ein Foto von der Art und Weise, wie das ganze am anderen Ende angeschlossen wurde, wäre auch interessant. Habe gerade 4K-Kopfkino... Aber bitte nur machen, wenn du dazu nichts aufschrauben musst oder dich sonstwie in Gefahr begeben musst.

Woher ich das weiß:Hobby – Ich beschäftige mich schon mehrere Jahre damit.

RareDevil  11.12.2024, 05:51

Kurz zusammengefasst und Fazit:

Das Problem hier ist:

TN-C : Zuleitung 4adrig, mind 10mm², PEN ist drunter nicht mehr zulässig

TN-C-S : PE und N dürfen nach Trennung nicht mehr zusammengeführt werden, mit der aktuellen Zuleitung muss er an ein TN-C-S angeschlossen werden, da getrennter PE und N vorhanden und Zuleitung unter 10mm²- Brücke muss raus.

TT : Ebenfalls 4Adrig ohne PE und getrennter PA/PE ist zu erstellen...

Aktuell ist er so nicht zu betreiben... Das muss angepasst werden...

User591027  27.02.2025, 04:12
@RareDevil

Das ist eine fest installierte Altanlage. Deshalb ist der Anschluss des Baustromverteilers, wie auf dem zweiten Bild von oben gezeigt, richtig.

Obwohl man in diesem Fall von Altanlage besser einen Baustromverteiler als TT-Insel mit eigenem Erder betreiben sollte.

alskqpwo 
Beitragsersteller
 12.12.2024, 15:34

Hab das Bild im Ausgangsbeitrag ergänzt

Franky12345678  12.12.2024, 18:44
@alskqpwo

Achso, das vorherige Bild zeigte gar nicht den Bauverteiler sondern den vorhandenen Verteiler, wo der Bauverteiler angeschlossen worden ist.

Das ändert natürlich alles.

Rein anhand was auf den Bildern zu sehen ist:

In dem Fall sollte der Bauverteiler vom Prinzip richtig angeschlossen sein, sofern im vorhandenen Verteiler wirklich TN-C reinkommt.

Rechts oben der graue dürfte dann der reinkommende PEN sein, der per Brücke auf beide Schienen geht, wodurch der Wechsel auf TN-S realisiert wurde. Diese Brücke zwischen den Schienen hat dann auch gar nichts mit dem Bauverteiler zutun.

Dementsprechend wurde er entsprechend an N und PE mit der jeweiligen Ader angeschlossen.

Das ist völlig in Ordnung so. Der mit dem Hausanschluss ankommende PEN im 4-adrigen Hausanschlusskabel wird dort auf den Klemmstellen, vor den FIs erst aufgetrennt in PE und N.

Der abgeschnittene 6. "Draht" ist wahrscheinlich nur ein Füllstück und Zugfestigkeitsverstärker aus Kunststoff (ohne Kupfer) zwischen den anderen Adern.

Also nicht den Elektriker verstoßen, wenn sonst Nichts auffällig ist. ;-)


RareDevil  11.12.2024, 05:48
Das ist völlig in Ordnung so

Das ist fraglich und kommt drauf an, WO er angeschlossen wird. Ist die Anschlussstelle bereits in TN-C-S aufgeteilt, MUSS die Brücke raus, denneiner Wiederverbindnung hinter einer Auftrennung ist NICHT erlaubt.

Ist das vorgelagerte Netz noch TN-C muss die Zuleitung mind 10mm² und 4adrig sein... Unter 10mm² ist ein PEN-Leiter nicht mehr zugelassen, und PE und N wird im TN-C nicht getrennt geführt...

Wird er als TT-Netz betrieben, so gibt es keinen PE-Leiter, denn der PA/PE wird nur örtlich durch einen ausreichend niederohmigen Erdungspunkt erstellt (z.B. Tiefen/Maschenerder, Messtechnisch nachgewiesen)

Also so nicht korrekt, da er aktuell keinem der Merkmale entspricht...

alskqpwo 
Beitragsersteller
 12.12.2024, 15:35
@RareDevil

Hab das Bild im Ausgangsbeitrag ergänzt

treppensteiger  12.12.2024, 20:31
@alskqpwo

Dein Beitrag ist technisch korrekt, da will ich nicht meckern, aber der Elektriker hat sich dort ja vermutlich einfach an eine bestehende Anlage aufgeklemmt, für die er wahrscheinlich keinen Serviceauftrag bekommen hat.

Wenn es nicht korrekt ist, ist er natürlich erst dann "gut", wenn er da auch drauf hinweist.

User591027  27.02.2025, 04:35
@RareDevil

Damit man nicht aneinander vorbei diskutiert:

Das zweite Foto von oben ist nicht der Baustromverteiler, der im untersten Bild von außen gezeigt wird, sondern die Hausverteilung beim Fragesteller!