Sollte man für seinen Sohn ein neues Konfirmationsoutfit kaufen?
Mein Sohn ist 13. Er hat einen älteren Cousin, der eine ähnliche Figur hat.
Ich kaufe meinem Sohn sowohl neue Kleidung (insbesondere Schuhe und Unterwäsche), als auch bekommt er von seinem Cousin sehr moderne, gut erhaltene und perfekt sitzende Kleidung geschenkt.
Er zieht die gebrauchten Sachen sehr gerne an, er fühlt sich wohl darin und sie stehen ihm gut.
Nun hat er nächstes Jahr Konfirmation.
Meine Schwester bot an, meinem Sohn den Konfirmationsanzug seines Cousins kostenlos zu überlassen, sofern wir ihn möchten und er ihm nächstes Jahr passt und gefällt.
Wir könnten dann eine gewisse Zeit vorher vorbei kommen anprobieren und es uns überlegen.
Was nicht heisst, dass wir den Anzug dann nehmen, aber das Angebot ist da und wir haben bisher durchweg gute Erfahrungen mit der gebrauchten Kleidung gemacht.
Ich schenke im Gegenzug meiner Schwester und ihrem Sohn kleinere Anerkennungen.
Nun kommt meine Schwiegermutter ins Spiel. Ich lebe getrennt, aber sie ist halt die Oma meines Kindes. Meine Mutter lebt nicht mehr.
Schwiegermutter ist äusserst standesbewusst und besteht zu jeder großen Festivität darauf, grössere Investitionen zu tätigen.
Zu unserer Hochzeit bestand sie darauf, mit Schwiegervater das warme Essen zu bezahlen, die Torte vorher gemeinsam auszusuchen und bei der Auswahl meines Brautkleides dabei zu sein.. wobei über meinen schwangeren Körper gelästert wurde...
Nach der Hochzeit wurde sich ohne unser Wissen bei der Konditorei über die Torte beschwert und Rabatt verlangt.
Zur Taufe und Einschulung brachte sie Deko mit und verlangte, dass alles nach ihren Vorstellungen in meinem Haus dekoriert wird.
Sie fand es unmöglich, dass ich einen Taufanzug bei C&A und nicht in einem Fachgeschäft gekauft habe.
Nun lebe ich mittlerweile getrennt.
Nächstes Jahr steht die Konfirmation meines Sohnes an. Es besteht die Möglichkeiten, den Anzug des Cousins zumindest mal zu sichten, das wurde aber von Schwiegermutter rundheraus abgelehnt.
"Das Kind" würde von ihr anständig und angemessen eingekleidet werden. Zu diesem Zweck soll ich Fachgeschäfte in der City abklappern. Sie selbst ist nicht mehr gut zu Fuß.
Zudem werde sie das warme Essen im Restaurant bezahlen,dass ich zu Hause feiere (ich habe ein Haus mit Terrasse, Garten und großem Wohn-Essbereich, wo schon viele Familienfeiern stattfanden), lehnte sie ab.
Ich wollte gerne Essen beim Caterer bestellen und anschließend ungezwungen zu Hause sitzen.
Auch die 3 angewesenden Kinder könnten sich dann freier bewegen als im Restaurant.
Catering-Essen tauge ihrer Meinung nach nichts. Über die diesjährige Konfirmation der Cousine meines Sohnes (Kind ihres anderen Sohnes) wurde massiv gelästert.
Das Essen sei ungenießbar gewesen (stimmt nicht), Hauptsache alles billig und keiner habe sie in die Wahl der Kleidung ihrer Enkelin einbezogen.
Deshalb will sie jetzt bei ihrem Enkel alles bezahlen (und bestimmen).
Mein Ex findet das bequem und stimmt ihr zu.
Wie wäre Eure Reaktion? Der Anzug würde nur 1x getragen werden.
16 Antworten
Mein Kommunion-Anzug war tatsächlich der von meinem Cousin, den wir geschenkt bekamen - der war da schon älter, aber wie neu und die Statur passte, der Anzug gefiel mir und es war keine Frage, dass wir ihn nehmen, sofern er mir gefiele. Ich kann mich noch erinnern; weißes Hemd, Sakko, Hose, Krawatte, da war alles noch dabei, sogar die Schuhe gab es dazu und es war absolut neuwertig. Es war ein tolles Fest und ich hatte objektiv einen sehr schönen Anzug.
Man muss sehen, wo man bleibt und Geld sparen ist gut, außerdem ist es so gesehen in hervorragender Weise nachhaltig: Der sicherlich sehr gute Anzug des Cousins würde wieder in Verwendung kommen und seinen Zweck erfüllen - einen "Neuen", den ihr jetzt anschaffen würdet, wäre ja auch ein Produkt, das man einmal anzieht und dann ad acta legt - das ist aus meiner Sicht nicht nachhaltig. Am Ende wächst der Bub mit 13 sowieso noch und dann ist das Zeug absolut überflüssig - man müsste es ins Ebay setzen oder sonst was; könnte man sicher machen, aber wenn man schon die Option hat, was Gutes zu übernehmen, ist das sicher besser.
Ich würde auf die zänkische alte Dame gar nicht hören und ihr auch sagen, dass sie da nichts zu melden hat und sie gar nicht kommen braucht, wenn ihr das alles nicht passt, weil ihr ohne sie mit Sicherheit das schönere Fest habt. Habe ich bei gewissen Leuten auch schon gemacht; so was schürt böses Blut, aber manchmal muss man klare Kante zeigen. Es ist euer Fest bzw. das Fest deines Sohnes und nicht die Oma hat zu bestimmen, was er anzieht und wie es zelebriert wird. Die an sie gerichtete rhetorische Frage, wie SIE damit umgegangen wäre, würde die Schwiegermutter so was bestimmen, würde sie wahrscheinlich nicht verstehen (wollen/können), sonst hätte ich gesagt, dreh' den Spieß mal rum und frage sie, wie es für sie wäre.
Warum ignorierst du die Schwiegermutter nicht? Sie hat effektiv nichts zu sagen. Ich schätze mir entgeht was, aber ich würd ihr halt erklären dass es so läuft wie du es willst, und wenn ihr das nicht passt soll sie zu Hause bleiben.
Wenn sie einen neuen Anzug kaufen will kann sie das gern machen, aber dann soll sies selber machen. Natürlich kannst du schauen ob der gebrauchte ok ist. Und wenn nicht, wieder zu C&A. Dir und deinem Sohn muss der Anzug gefallen, was sie will ist völlig irrelevant.
Genauso kannst du doch trotzdem bei dir zu Hause das Essen machen. Wenns ihr nicht passt, soll sie halt nicht kommen. Sie kann eh irgendwas organisieren, musst ja nicht hingehen.
Wie gesagt, vielleicht entgeht mir was, aber durch die Scheidung sollte es doch möglich sein den Kontakt mit dieser ermüdenden Person einzustellen.
Sie und ihr Mann sind die einzigen noch lebenden Großeltern meines Kindes. Ich lebe getrennt, geschieden bin ich nicht.
Wenn der Anzug noch super ist und ihr bislang gute Erfahrungen damit gemacht habt - warum nicht dann zumindest mal anprobieren? Dein Sohn kann dann immer noch sagen, ob er ihn tragen möchte oder doch lieber was anderes anziehen/ kaufen möchte.
Und was deine Schwiegermutter angeht: Es ist die Feier ihres Enkels. Entscheidungen diesbezüglich werden also durch den Enkel bzw. seine Eltern getroffen.
Kurze Zwischenfrage: Besteht von Seiten des Kindes noch Kontakt zum Vater, sodass dieser bei den Feierlichkeiten mit eingebunden ist?
Da die Großmutter scheinbar nur rummäkelt, solltet ihr eine ganz klare Haltung haben und diese auch ihr gegenüber zeigen und einhalten.
Wichtig ist ja, was möchte dein Sohn, denn es ist schließlich seine Konfirmationsfeier. Du solltest also die einzelnen Punkte (Kleidung, Essen, Ort, ect.) mit deinem Sohn zusammen besprechen. Und diese Entscheidung wird dann an die Oma weitergetragen. Diese hat sie zu akzeptieren. Wenn der Sohn dann die Entscheidung trifft z.B., ja Oma darf das Essen bezahlen, dann kann sie das tun.
Ich persönlich würde sogar soweit gehen und meiner Oma sagen "Entweder akzeptierst du meine Entscheidungen oder du bist ausgeladen". Ob das bei euch funktionieren kann, weiß ich nicht.
Manchmal hilft ja auch einen Spiegel vorzuhalten. Also wenn du deiner Schwiegermutter z.B. sagst, du planst jetzt ihre nächste Geburtstagsfeier - sie muss also ihren Geburtstag so feiern wo und wie du willst. Vielleicht denkt sie dann mal drüber nach.
Noch eine kleine eigene Erfahrung von meiner Konfirmationsfeier: Meine Eltern sind auch getrennt und reden kaum ein Wort miteinander und wenn doch artet es in Streit aus.
Ich habe beiden unabhängig voneinander gesagt habe, dass ich sie gerne bei meiner Konfirmation dabei haben möchte und das der jeweils andere Elternteil auch kommt, ich aber an dem Tag keinen Streit haben möchte.
Schaffen sie es nicht diesen einen Tag miteinander ohne Streit auszukommen, verschwinde ich von meiner eigenen Konfirmationsfeier.
War vielleicht nicht ganz fair, hat aber zumindest dazu beigetragen, dass ich eine schöne Feier mit Mama und Papa haben konnte.
Wenn der Anzug vom Cousin passt, dann nimm das Angebot an. Dein Sohn kann sich dann immer noch ein Hemd in einer Farbe aussuchen was er möchte. Die Jacke wird erfahrungsgemäß schnell ausgezogen und die Hose nie wieder gebraucht oder höchstens noch mal für Bewerbungsgespräch oder falls schwarz für Beerdigungen. Die Schwiegermutter kann Zuhause bleiben, wenn ihr alles nicht passt. Das mit dem Essen und wo die Feier sein soll entscheidest du zusammen mit deinem Sohn oder du machst in der Verwandtschaft eine Umfrage.
Ich kenne sehr viele Konfirmanten oder Kommunionkinder oder Firmlinge, die gute gebrauchte Kleidiung getragen haben. Daher ist der Anzug vom Cousin, wenn er deinem Sohn passt völlig in Ordnung.
Sag ihr, dass es die Konfirmation ihres Enkles ist und seine Entscheidung. Seine Entscheidung für den Glauben, für die Kirche und auch für die Feier bzw. die Kleidung.
Auch die Feier kann bei dir zuhause stattfinden. Sie muss lernen, dass sie sich raushalten muss. Und du musst lernen damit umzugehen, dass sie nachher lästert. Aber das wird sie auf jeden Fall machen, egal was du machst.