Eigentlich sagt der Titel ja schon alles, aber ich erklär es hier mal ausführlicher. Seit geraumer Zeit hab ich als schwuler Mann nicht mehr das Gefühl, dass ich mich in der "queeren Bubble" besonders wohlfühlen kann.
Ich hab immer das Gefühl, ich wär erstens nicht genug, weil ich nicht laut und bunt und feminin bin, sondern einfach ich. Und in einer Welt, wo irgendwie jeder besonders interessant sein will, kommt das halt irgendwie nicht an. Dabei ging es doch ursprünglich genau um das "einfach man selbst sein". Also bunte Leute und auch Leute, die eher unscheinbar sind.
Jetzt hab ich das Gefühl, dass jeder irgendetwas sein möchte, sei es lustig, interessant, polarisierend oder schön und dabei vergisst, dass man nichts sein muss sondern ja schon was ist, nämlich man selbst und das reicht ja auch vollkommen aus.
Das zweite ist leider, so blöd das jetzt klingt, die Meinungsfreiheit. Versteht mich bitte nicht falsch, ich finde Menschenrechte enorm wichtig und finde auch Leute, die das nicht so sehen persönlich eher Banane. Es geht um so kleine Dinge, wie dass ich einfach nicht verstehe, warum man in breiter Öffentlichkeit seinen Fetisch ausleben muss. Ich habe nichts dagegen, wenn Leute auf verschiedene Sachen stehen, trotzdem möchten weder ich, noch meine kleine Schwester, die sich dieses Jahr geoutet hat, das Live miterleben.
Es gibt leider zunehmend viele Menschen, die hier dann einfach keine sachliche Diskussion mehr führen können, sondern einen gleich in einen Topf mit AfD, JK Rowling und Co. werfen. Es geht nicht nur um diese Meinung, sondern artähnliche, die an sich auch diskutierbar sind. Wenn man denn eine andere Meinung zulässt.
Wer fühlt sich genauso? Habt ihr Ideen, wie man damit umgehen kann und gleichzeitig eine positivere Umgebung für sich schaffen kann? Ich bin da grad eher ratlos.