Pro & Contra Berufliches Gymnasium oder Ausbildung?

3 Antworten

Bei der Ausbildung kannst du gleich Geld verdienen und du zahlst früher ins Renten-system ein, kannst also eventuell (!) später auch ein paar Jahre früher in Rente gehen. Heute weiß aber keiner so genau, was in 40 oder 50 Jahren sein wird, der Punkt ist mit Vorsicht zu genießen...

Fürs Berufliche Gymnasium spricht, dass du jetzt von der Schule kommst, noch im Lernzyklus drin bist und mit dem (Fach-)Abitur bessere Chancen für einen späteren Beruf hast. Auch mit Abitur muss man nicht studieren, aber damit hat man z.B. auch im öffentlichen Dienst bessere Karten als „nur" mit dem Realschulabschluss.

Ich lernte nach der Realschule gleich Industriekaufmann, weil ich keine Lust mehr auf Schule hatte und Geld verdienen wollte - und für eine Ausbildung spricht aus meiner Sicht, dass man Geld verdient und schon was ansparen kann, dabei auch für sich persönlich Erfahrungen sammelt und lernt, mit dem Geld umzugehen. Ich habe es nie bereut.

Speziell heute empfiehlt sich eine Ausbildung auch dahingehend, weil es mehr Stellen als Bewerber gibt und man immer eine Chance hat, wenn die Noten halbwegs passend sind und man als Typ einigermaßen seriös rüberkommt.

Auf der anderen Seite kann es für Jugendliche, die noch nicht wissen, was sie machen wollen sinnvoll sein, nochmal eine "Gnadenfrist" zu bekommen in Form einer weiterführenden Schule - da kann man sich dann nochmal Gedanken machen, was man werden will, sollte diese Zeit aber auch nutzen und sich informieren. Außerdem kann man nach Fachhochschulreife oder Abitur studieren, wenn man es will - aber es kann nicht nur Akademiker geben.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Zu wenig Info.

Das beste Lebensnettoeinkommen gibt's angeblich mit einem FH-Bachelor. Dorthin dürfte G8 (ob mit oder ohne berufl. Gymnasium ist egal) der kürzeste Weg sein, wenn man das Niveau packt. Wobei wenn man zügig z. B. Richtung Meister arbeitet oder wie mein Bruder (IT-Systemelektroniker, gibt da nur Industrie-Elektromeister) spez. Schulungen macht, auch ganz gut verdienen kann und ggf. sogar noch früher Geld verdient.

Falls du bald Mittlere Reife hast (egal auf welche Art erworben):

  • Informiere dich ganz dringend über das Thema übl. Bewerbungsfristen! Nachzügler haben es immer massiv schwerer.
  • Auf dem berufl. Gymnasium dürfte der Deppen-/Mobber-Anteil ggf. einem allg. Gymnasium und niedrigeren Schulformen und erst recht ggü. Berufsschule deutl. niedriger sein, hab ich zumindest damals so erlebt. Weil dort ist man zu Beginn zwar in einem ähnl. Alter wie die jüngsten Azubis, aber an der Berufsschule sind die geistigen Anforderungen was den nötigen Schulabschluss viel geringer...
  • Egal auf welchem Weg du Richtung Studium willst, das Mathe-Niveau wird massiv anziehen. Bin von MR-Mathe-1er auf mit Müh und Not 3 gefallen. Vielen ging's noch schlimmer. Haben uns alle aber wieder gefangen. Dementspr. sind auch die Notenanforderungen an die Mittlere Reife höher, damit man überhaupt Richtung allg. HS-Reife darf. Wenn man mit einer HS-Reife zufrieden ist, mit der man nur manche Dinge studieren kann, sind die Anforderungen an das Mittlere-Reife-Zeugnis etwas niedriger. Wenn man mit dem Mathe-Niveau Richtung Studium garnicht klar kommt, bleibt nur eine Ausbildung, die nicht extrem mathelastig ist.
  • In einer Ausbildung verdient man i.d.R. Geld. Wenn man sich an das Geld gewöhnt hat fällt es schwieriger mit typ. Studenten-Finanz-Niveau auszukommen. Wobei es auch duale Studiengänge gibt. Du bewirbst dich also wie ein Azubi bei einer Firma, aber du gehst dann nicht an eine Berufsschule, sondern DH. Dementspr. sind die Anforderungen an den Schulabschluss. Man kann aber auch in 3 Jahren Abendschule während oder in einem 1 Jahr Vollzeit danach in Kombination mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung Richtung Studium, wenn auch nicht alle Studiengänge.
  • Theoretisch kann man während der Ausbildung eben schon Geld verdienen, während andere noch in der Schule unbezahlt Richtung HS-Reife unterwegs sind. Praktisch kriegt man mit höheren Schulabschlüssen leichter eine Lehrstelle, auch wg. Jugendarbeitsschutzgesetz und eher PKW-Führerschein. Wobei wenn man bei der Wunschfirma ein gutes Praktikum geschafft hat, hat man auch einen sehr großen Bonus.

notting

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung