Mutter will mich rauswerfen, was tun?

Mugua  03.07.2023, 13:43

Wieso willst du nicht ausziehen?

daniela458920 
Fragesteller
 03.07.2023, 13:46

Ich hab mit mein Chef und Schulpsychologen geredet. Die meinen es ist besser bei ihr zu sein. Es ist schwer mit Ausbildung eine Wohnung zu finanzieren

Gnurfy  03.07.2023, 13:44

Wie alt bist Du gerade, und befindest Du Dich nachschulisch derzeit noch in Deiner ersten Berufsausbildung?

daniela458920 
Fragesteller
 03.07.2023, 13:46

Ich bin 19 und meiner ersten ausbildung

12 Antworten

Mit 1300 kommst Du schon hin, wenn Du statt einer ganzen Wohnung erst mal ein Zimmer in einer WG oder zur Untermiete findest, die sind billiger. Im Moment käme ein Rauswurf Deine Mutter teuer, weil sie Dir Unterhalt zahlen müßte (den Du notfalls übers Jugendamt einfordern kannst) und sie zusätzlich das Kindergeld für Dich nicht mehr bekäme. Der Unterhalt vom Vater bzw. Staat wenn der nichts zahlt, ginge auch an Dich. Bereite Dich am besten darauf vor, ab September auszuziehen, halt schon mal Ausschau nach entweder einer billigen Wohnung oder wenigstens einem Zimmer zum Mieten. Evtl. kann das JA in Deiner Region dabei helfen, oder der Arbeitgeber, manche AG vermitteln auch Wohngelegenheiten wenn sie wirklich Interesse an einer Arbeitskraft haben.

Im Grunde musst du doch nur noch 2 - 3 Monate überbrücken. Dann bist du mit der Ausbildung fertig. Sage ihr, dass du dich nach einer Wohnung umschauen wirst zum 1.10.

Denn schmeißt sie dich raus vorher, dann darf sie dir für Juli und August noch Unterhalt zahlen. Das will sie ja wahrscheinlich nicht.

In der Theorie würden dir 930 Euro inkl. Kindergeld zustehen. Wobei deine Ausbildungsvergütung dir natürlich angerechnet werden würde bis auf 100 Euro. Plus 250 Euro Kindergeld macht das also dann 520- 100 + 250 Euro = 670 Euro. Bedeutet (theoretisch), sie müsste dir noch 260 Euro geben. Oder eben dein Vater wenn er derzeit auch noch zum Unterhalt verpflichtet wäre - müsste man mal die Haftungsanteile ausrechnen.

Nur: ob du dann auch sofort Geld bekommst von ihr /ihnen sei mal dahin gestellt.

Du kannst natürlich auch zum Jobcenter gehen und dort deine Situation schildern. Allerdings eher unwahrscheinlich, dass man sich da jetzt noch die paar Monate wo du in Ausbildung bist, für dich ins Zeug legt.

Am Ende wirst du also von dem leben müssen, was du nach der Ausbildung verdienst. Aber da ja erst Ende des Monats gezahlt wird in der Regel, wäre eine Wohnung frühestens zum1.10. sinnvoll.

HarryXXX  02.10.2023, 07:59

Mit jetzt 1300€ gibt's vermutlich nur noch das Kindergeld dazu.

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In dieser Situation wären Deine Eltern bei einem Rauswurf beide gemeinsam Dir gegenüber verpflichtet zum aufstockenden Barunterhalt, sofern sie selbst jeweils dazu über ausreichende Einkommen verfügen würden.

Ich weiss jetzt nicht genau, wo momentan laut Düsseldorfer Tabelle der monetäre Gesamtunterhalt dabei fiktiv liegen würde, aber das müßte irgendwo zwischen 700 bis 800 Euro liegen. Davon abzuziehen wären dann allerdings noch das Kindergeld und Dein Einkommen.

Ich würde der Mutter dann mal einfach mal beiläufig zur Diskussion andeuten, dass sowohl sie, als auch Dein Vater dann relativ unbequeme Bürokratie und Auskunftspflichten gegenüber dem Familiengericht und evtl. noch anderen Behörden z.B. für BAB, BaFöG o.ä. zur Bemessung der anteiligen Restunterhaltspflichten in Kauf zu nehmen hätten, wenn sie Dir den "Naturalunterhalt" im eigenen Haushalt künftig verweigern wollen würden. 😎

Must du nichts von dem, was du verdienst, zuhause abgeben?

Als ich 1978 mit 16 Jahren eine Lehre zum Dachdecker begann, erhielt ich monatlich 360 DM Lehrlingsgehalt. Das war gemessen an der der Kaufkraft deutlich weniger als man heute als Ausbildungsvergütung bekommt. Von den 360 DM musste ich ⅓ in einen prämienbegünstigten Sparvertrag einzahlen, ⅓ musste ich daheim fürs Wohnung und Essen abgeben, ⅓ durfte ich ausgeben. Davon musste ich auch die Monatsfahrkarte für die Trambahn bezahlen (wieviel das aber war, weiß ich nicht mehr). Das war zwar für mich nicht ganz einfach, aber ich habe einige wichtige Dinge daraus gelernt: Das Leben kostet Geld, auch wenn ich noch zuhause wohnen darf. Ich muss immer einen Teil sparen — ganz gleich, wie effizient das ist — und darf nicht alles für mich verbrauchen. Wollte ich mir etwas mehr leisten, musste ich schon mal am Samstag zusätzlich arbeiten. Was nie in Frage kam bzw. gemacht wurde: Irgendetwas zu kaufen oder mir zu leisten, das ich nicht sofort bezahlen konnte (also kein: Heute kaufen, später zahlen), kein Leben auf Pump.

Hat nicht geschadet.

1300 Euro für eine Person?

Wenn das nicht zum Leben reicht, reicht es nie. Meistens ist das Problem nicht, dass man zuwenig verdient, sondern zuviel Geld für Dinge ausgibt, die man nicht unbedingt braucht.

HarryXXX  02.10.2023, 07:57

Bei mir waren es damals 50DM, die ich von 300DM abgeben musste.

Die 1300€ sind ja Brutto, da geht noch was ab und die Mieten, selbst für 1 Zimmer, sind in manchen Regionen ganz immens abgestiegen.

Für ein WG Zimmer sollte es aber reichen.

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Salatblatt34  19.03.2024, 01:19
@HarryXXX

Jo und sie soll verhungern, Krankenversicherung, Strom, Wasser braucht sie auch nicht?

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Verstehe ich das richtig, dass du in Ausbildung bist, übernommen wirst und ab dem 1.9. dann volles Gehalt bekommst?

Erstmal dürftest du diesen Rauswurf dann verhindern können, indem du auf das hier aufmerksam machst:

https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/geld-versicherungen/kredit-schulden-insolvenz/unterhalt-fuer-die-ausbildung-eltern-haben-unterhaltspflicht-44030

Sie hat dir gegenüber eine Unterhaltspflicht. Der kann sie nachkommen, indem du bei ihr wohnst. Oder indem sie dir monatlich Geld gibt. Aber Kinder kosten. Das ist so.

Du kannst übrigens auch dein Kindergeld auf dich umleiten lassen.

Und dann würde ich diese Unsicherheit und diesen Chaosfaktor loswerden, indem du ne eigene Wohnung suchst. Ab September hast du je regulär Gehalt, richtig? Spare auf die Kaution (typischerweise drei Monatsmieten) und dann schnellstmöglich da weg.