Ist die AfD gefährlich?
Also, ich und ich denke auch jeder anderen hört ja von den Medien mehr negatives als positives über die AfD. Allein bei Umfragen erzählen die Leute, dass sie schockiert seien von den Wahlergebnissen. Solche Reaktionen und Beiträge bei Social Media geben einem natürlich ein schlechtes Bild dieser Partei. Ich würde mich selber als konservativ einstufen und interessiere mich deshalb besonders für die CDU und die AfD. Ich habe mir auch mehrere Reden angehört von der AfD und habe nichts schlimmes daran gefunden. Sie sprechen die offensichtlichen Probleme an und verstecken sie nicht. Jedoch hört man sehr oft sowas wie die AfD möchte alle Ausländer abschieben bis zur 3. Generation etc. Meine Frage ist jetzt wie Glaubwürdig ist die Hetze gegen die AfD, was stimmt und was ist Propaganda ? Und gerne alles mit Quellen, wie z.B. Videos von Reden etc.
Dankeschön
5 Antworten
Extrem schwer zu beantworten, weil nicht alle Mitglieder in einer Partei gleichermaßen radikal sind und diegleichen extremen Ansichten vertreten. Es gibt auch innerhalb von einer Partei wie immer Mitglieder, die gemäßigte Ansichten vertreten oder anders ausgedrückt, die schlichtweg konservativ sind, es gibt mittlere und es gibt extrem radikale, letztere auch mit teilweise ganz klar verfassungsfeindlichen Bestrebungen. Die Frage ist ebenso schwer zu beantworten aufgrund dieser bestehenden Unterschiede und man kann kaum pauschalisieren und sagen, wofür die AfD insgesamt als Gesantpartei steht. Es gibt welche, die möchten schlichtweg die irriguläre Migration begrenzen, so wie andere Parteien auch und es gibt welche, die wirklich gut integrierten "Ausländern", welche schon seit mehreren Generationen in Deutschland leben, noch die deutsche Staatsbürgerschaft wieder entziehen möchten und diese in die Staaten, aus denen vor mehreren Jahren ihre Verwandten nach Deutschland gekommen sind, abschieben möchten. Dann gibt es noch diejenigen, welche irgendetwas dazwischen vertreten. Ich würde nicht sagen, dass die gesamte AfD gefährlich ist, wohl aber durchaus einzelne Mitglieder und bestimmte Landesverbände von dieser Partei. Viele Fragen, bleiben allerdings meiner Meinung nach auch unbeantwortet. Man weiß schlichtweg zu wenig darüber, wie die Führungskräfte auf Bundesebene in einzelnen Punkten denken. Gewisse radikale Forderungen, könnten sie, selbst wenn sie diese tatsächlich so vorhaben, nicht in ihr offizielles Parteiprogramm schreiben, weil sie damit ihre eventuell verfassungsfeindlichen Ansichten offenlegen und somit selber die beste Grundlage für ein Verbot der Partei liefern würden. Das macht es extrem schwierig festzustellen, wofür die gesamte Partei tatsächlich steht.
Mfg
Ich kann dir hierbei mal die Forschungsperspektive aufzeigen. In der Politikwissenschaft gilt die AfD im Konsens als rechtspopulistische Partei. Für Rechtspopulismus gibt es viele Definitionsversuche, jedoch hat sich auch hier ein Konsens gebildet, wenn man sagt, Rechtspopulisten haben die beiden Eigenschaften, dass sie Anti-Eliten sowie Anti-Pluralismus sind. Einfach gesagt: sie lehnen die Eliten ab (das tun auch die Linkspopulisten, das ist eine Eigenschaft von Populismus generell) und sie lehnen Vielfalt ab. Und hier liegt das Problem: Vielfalt ist eine der tragenden Säulen eines demokratischen Systems. Die Demokratie wäre absurd in einer Gesellschaft, die sehr homogen ist. Sie entsteht und lebt aus der Vielfalt einer Gesellschaft heraus. Dadurch, dass die AfD Vielfalt ablehnt (zu sehen daran, dass sie Feindbilder schafft und damit auch einen Idealtypus Mensch. Weiß, deutsch, heterosexuell, rechtskonservativ) ist sie im Kern eigentlich antidemokratisch, auch wenn das seitens AfD und ihrer Wählerschaft nicht akzeptiert wird. Die AfD - im Gegensatz zu anderen Parteien - lehnt politischen Diskurs und Kompromiss ab, sie möchte ihre Ziele knallhart durchsetzen und spricht ja auch häufig davon, dass dies der eigentliche Volkswille sein. Sie sprechen von einem geschlossenen Volk, werfen jenen, die sie nicht wählen, vor, sie würden noch zur schlafenden Mehrheit gehören, etc... Das sind Narrative, die eine Einstellung offenbaren, nach der es eine richtige Politik gibt und alle anderen Positionen und Einstellungen falsch sind. Das sieht man auch an so Beispielen wie dass Björn Höcke deutschen Unternehmen finanzielle Einbußen wünscht, weil sie Kampagnen für Vielfalt unterstützen. Muss man da nicht auch kritisch fragen, wie sehr eine Partei wirklich für Deutschland und deutsche Interessen einstehen kann, die alteingesessenen deutschen Unternehmen schlechte Zahlen wünschen, nur weil diese Unternehmen eine politisch andere Meinung haben? Diese Aussage von Höcke wurde übrigens im TV von Beatrix von Storch unterstützt, man kann also auch nicht sagen das sei nur der extremistische Flügel.
Die Parteienforschung hat bei der AfD seit der Gründung 2013 als wirtschaftskritische und EU-kritische Partei eine ständige Radikalisierung wahrgenommen und hat auch feststellen müssen, dass die internen Kämpfe zwischen den gemäßigten Konservativen und den Extremisten immer von den Extremisten gewonnen wurden. Viele Gemäßigte haben versucht, Ultimaten zu stellen und die Extremisten loszuwerden, doch diese Taktiken haben letztlich immer die Extremisten gestärkt. Man kann also auch das Fazit ziehen, dass die Extremisten diejenigen sind, die die AfD im Griff haben. Die Gemäßigten sind viel mehr diejenigen in der Partei, die sich an einem Hoffnungsstrohhalm festklammern, dass es irgendwie möglich sein wird, die AfD zu einer normalen demokratischen Partei zu machen. Entsprechend sind im Laufe der Jahre ja auch sehr viele gemäßigte Mitglieder ausgetreten.
Auch die Verbindungen der AfD sind alarmierend. Viele Verbindungen ins rechtsextreme Milieu, das ist erwiesen, ebenso ist ja auch der Landesverband Thüringen sowie die Jugend der AfD als gesichert rechtsextrem eingestuft. Diese Einstufung wird seitens AfD versucht unglaubwürdig zu machen, indem man die Unabhängigkeit und Seriosität des VS in Frage stellt. Hierbei offenbart sich jedoch wieder, dass die AfD keine Gegenrede zulässt, keine Kritik, kein Diskurs. Und wenn sich jemand traut, kritisch über die AfD zu reden, muss das laut AfD politisch motiviert sein. Das ist ein sehr gefährliches Fahrwasser, in dem sich die Partei befindet. Denn damit werden Fakten sozusagen geschwächt und es bildet sich eine Landschaft, in der man sich seine eigenen Fakten zurechtlegen kann. Nämlich z.B. dass der VS politisch gelenkt sei. Dieses Narrativ verstreuen sie ja auch überall und jederzeit. Als Höcke wegen Verstoß gegen §86 StGB verurteilt wurde hat er auch die Unabhängigkeit der Justiz in Frage gestellt.
Jede andere Partei hat zwar auch den Anspruch, gewählt zu werden, jedoch herrscht da eine Akzeptanz gegenüber anderen politischen Meinungen. Andere Parteien tolerieren andere Meinungen (mit Ausnahme von intoleranten Meinungen, was auch sehr wichtig ist) und gehen in den Austausch und den Diskurs mit diesen anderen Meinungen. Genau das bedeutet ja auch repräsentative Demokratie. Es gibt nicht die eine richtige Partei mit den richtigen Interessen oder Zielen. Für verschiedene Menschen gibt es verschiedene Interessen und Ziele und genau deshalb müssen die Parteien miteinander in Koalitionen diskutieren und zusammen arbeiten. Dieses Grundkonzept scheint die AfD nicht zu verstehen, wenn sie das Narrativ streut, die einzig richtige Lösung für alles zu haben und politisch Andersdenkende regelmäßig verunglimpft und als Feinde darstellt.
Jeder dieser Punkte kann übrigens mit recht wenig Rechercheaufwand gestützt werden, selbst ohne Fachliteratur dafür bemühen zu müssen. Allerdings braucht man dafür das gesunde Verständnis, dass nicht jede Kritik an der AfD ideologisch motiviert ist. Keine andere Partei ist auch jemals auf so perverse Ideen gekommen, wie ein Meldeportal einzuführen, wo Schulen und Lehrkräfte gemeldet werden sollen, die kritisch über die AfD sprechen. Ist dir die Problematik daran klar, wenn man als Partei Kritik an sich per se schlechtredet und aufhalten möchte? Kritik ist überaus wichtig und es ist auch wichtig, sich im Bildungskontext kritisch mit Parteien auseinanderzusetzen. Da ist die AfD ja nicht alleine, andere Parteien sind genauso Teil einer kritischen Auseinandersetzung in der politischen Bildung. Das stört nur keine Partei, weil sie die Bedeutung von kritischer Auseinandersetzung verstehen. Nur die AfD stört sich daran.
Man könnte noch ganze Romane darüber ausführen, weshalb die AfD eben nicht einfach nur eine weitere demokratisch legitime Partei ist. Die Forschung sagt ganz klar: es ist absolut richtig und legitim, dass die AfD nicht wie andere Parteien behandelt wird und in der Hinsicht eine Sonderstellung hat, eben weil sie selbst dafür verantwortlich ist aufgrund ihrer Haltungen, Einstellungen, ihrer Art, Politik zu betreiben, ihrer Rhetorik, etc.
Jedoch hört man sehr oft sowas wie die AfD möchte alle Ausländer abschieben bis zur 3. Generation etc.
Sowas sind natürlich Narrative aus der Gesellschaft, die so auch nicht stimmen. Die Aufklärung über die AfD ist leider auch von vielen falschen Annahmen und Narrativen geprägt und nicht jede Kritik an der AfD ist richtig und gerechtfertigt. Hierbei muss man eben klar unterscheiden, was wirklich erwiesen und messbar ist (-> worauf sich eben die Forschung stützt) und was Annahmen und Narrative sind.
Die AfD ist als direkter Nachfolger der NSDAP definitiv gefährlich. Was wer behauptet weiß ich nicht. Ich halte mich an die Fakten. Dass die AfD eine rechtsextreme, verfassungsfeindliche und menschenfeindliche Partei ist, ist kein Geheimnis mehr. Weder die Partei noch ihre Wähler machen ein Geheimnis daraus, außer man spricht sie darauf an. Da die AfD sich jetzt schon gegen Religions-, Meinungs-, Rede-, Pressefreiheit und viele andere Grundrechte unserer Verfassung positioniert, könnte man sich im unwahrscheinlichen Fall einer Machtergreifung von seinen Grundrechten verabschieden. Sie lehnt unsere Verfassung und damit einhergehende Demokratie ab. Pflegt enge Kontakte zu Autokraten, Diktatoren und bekannten rechtsradikalen Straftätern, und möchte das Leben wie wir es in Deutschland kennen abschaffen. Sei es die Privatisierung der Kranken-, Pflege-, Unfallversicherung, Abschaffung der Grundsteuer und des LEADER-Programmes, die Kürzung der Renten, Erhöhung des Renteneintrittsalters, Neuausbau der Atomenergie, Boykottierung der Klimaziele und der vehemente Kampf gegen Nicht-Deutsche, Nicht-Heterosexuelle und Andersdenkende.
Parteiprogramm der AfD sowie diverse öffentliche Auftritte.
nenn mir mal die Punkte des Wahlprogrammes
Erwartest du echt dass ich das komplette Parteiprogramm auswendig kann? Du bist herzlich eingeladen das Programm selbst zu lesen.
ich erwarte von dir einfach das du Ahnung hast von dem was du hier schreibst
Das habe ich insofern dass ich wiedergeben kann was ich im Programm gelesen und von Politikern gehört habe.
Die AfD will Windräder abreißen damit Energiepreise wieder billiger werden. Ist in etwa so als würde ich in einer Rechtskurve links abbiegen um schneller am Ziel zu sein, nur um volle Kanne gegen einen Baum zu krachen.
Jedoch hört man sehr oft sowas wie die AfD möchte alle Ausländer abschieben bis zur 3. Generation etc.
Sowas verbreiten höchstens irgendwelche TikTok Spinner über die AfD.
Das steht nicht bei der AfD im Programm.
Und dass abgelehnte Asylbewerber endlich abgeschoben werden sollen, anstatt sie noch 7 Jahre mit Geld zu versorgen ist eine durchaus legitime Forderung
Nicht nur legitim sondern meiner Meinung nach dringend notwendig
Dann sind also Höcke, Krah, Siegmund und all die anderen für dich nur "TikTok Spinner"? Denn genau die verbreiten es.
Das steht nicht bei der AfD im Programm.
Da steht vieles nicht drin von drm, was die AfD täglich verbreitet.
Abgeschoben werden soll jeder, der keinen deutschen Pass hat. Egal, wie integriert dieser Mensch hier schon ist. Und das sind schon mal einige Hunderttausende. Und als Nächstes kommen die deutschen Unterstützer ran. Die werden natürlich nicht abgeschoben.
Zu sehen beim Duell Weidel / Wagenknecht im Fernsehduell beim NICHTregierungstreuen Sender WELT.tv.
Es fällt keiner durchs Abschiebungsnetz.
Dass die AFD alle Migranten abschieben will ist Unsinn. Zumal die meisten ihrer Mitglieder und Wähler selbst einen Migrationshintergrund haben, viele von denen kommen aus Russland und den ehemaligen Sowjetrepubliken. Die müsten sich dann selber abschieben.
Aber woher hast du deine Fakten