Ist das Gesellschaftlich eine Perversion (Pro oder Contra)?
Guten Tag liebe GF-Community.
Heute geht's um die Perversion unserer Zeit und um diese in der heutigen Gesellschaft. Ich bin vorhin zufällig auf ein Instagram Reel gestoßen wo ein Mann etwas über seine Ansicht zum diesem Thema erzählt.
Er sagt folgendes:
"Ich wäre absolut PRO Todesstrafe ganz klar. Jetzt stellen wir uns das mal vor. Ein Mensch wird Verge*** ein Kind beispielsweise. Ein Zehnjähriges Kind wird Vergew*** von einem Erwachsenen Menschen. Dieser Erwachsene Mensch der kriegt nicht die Todesstrafe, sondern der kommt ins Gefängnis 5-6-7 Jahre wie das vielleicht maximum, maximum, MAXIMUM bei uns der Fall ist in Deutschland. Dann kommt er wieder raus. Dann hat dieses Kind oder dieser Mensch auch wenn er Erwachsen wäre insgesamt mit Steuergeldern abgaben das Leben des Peinigers mitfinanziert. Das ist absolut Pervers! Also du der dir das angetan wurde der ein Leben lang Traumatisiert ist der Zahlt selber, dass dieser Mensch jeden Tag essen bekommt, dass der zu schlafen hat, dass der in einer gewissen Umgebung sich bewegen darf. Das ist für mich für eine gesunde Gesellschaft EINE PERVERSION an sowas überhaupt zu denken."
| Reel:
https://www.instagram.com/reel/CzbaoxcscL6/?utm_source=ig_web_copy_link
| Frage:
Ist das Gesellschaftlich eine Perversion?- Und wofür bist du eigentlich: Team Pro oder Contra?
Mit freundlichen Grüßen
Robin | TechBrain.
Das Ergebnis basiert auf 10 Abstimmungen
6 Antworten
Meine Schwester WURDE von einem erwachsenen Mann (ihrem Onkel, bei dem sie damals gelebt hat) als Kind mehrfach vergewaltigt. Als dies ruchbar wurde hat dieser Mann Selbstmord begangen.
Ich glaube nicht, dass er damit meiner Schwester einen Gefallen getan hat. Zwar musste sie niemals mehr Angst haben, dass sie eines Tages wieder mit ihm zu tun bekäme, doch sie hatte noch jahrelang mit Schuldgefühlen für seinen Tod zu kämpfen. Wie muss es dann erst einem Kind gehen, das hört, dass ein Mann absichtlich von anderen getötet wurde, für das was er dem Kind angetan hat?
Das Wichtigste ist hier meiner Meinung nach der Opferschutz, also dass sichergestellt wird, dass dieses Kind nicht mehr in Kontakt mit diesem Unmenschen kommt und keine Angst vor ihm haben muss. Dies kann mit Gefängnisstrafe und Sicherungsverwahrung ohne weiteres sichergestellt werden, wohingegen eine Todesstrafe in so einem Fall dem Opfer nichts bringt sondern nur weitere Schuldgefühle aufbürdet.
Das geschah vor über 20 Jahren. Inzwischen hat meine Schwester eine Psychotherapie gemacht (auch das liegt schon wieder etliche Jahre zurück) und führt nun ein normales Leben. Sie ist verheiratet und mit ihrem Mann in die USA ausgewandert und sie ist sehr glücklich.
Wie denkt deine Schwester als Betroffene darüber? Du hast hier DEINE Meinung geschildert, die eines Außenstehenden. Sicherlich gibt es auch unter Überlebenden solche und solche Meinungen, ich finde man sollte eher die selbst fragen, wie sie das fänden.
Wie gesagt hatte meine Schwester jahrelang selbst mit Schuldgefühlen deswegen zu kämpfen. Heute - nachdem sie eine Therapie gemacht hat und einiges verarbeiten konnte - kann sie die ganze Sache relativ nüchtern sehen und hat dazu auch schon manches geschrieben, unter anderem hat sie ihre Autobiografie auf einem Portal für Kurzgeschichten etc. veröffentlicht. Meine Schwester ist auf jeden Fall auch gegen die Todesstrafe, so viel kann ich mit Sicherheit sagen, und sie würde sogar so weit gehen sich versöhnlich zu zeigen, wenn sie Anzeichen für Reue erkennen würde. So hat sie jedenfalls auf ihre Tante reagiert, die als Mitwisserin dieser Taten in gewisser Weise auch Mittäterin war und vor einiger Zeit meine Schwester für ihr Nichteingreifen um Verzeihung gebeten hat.
Deine Schwester scheint ein sehr starker Mensch zu sein. Ich kenne Familien, in denen ein eiserner Vorhang des Schweigens über der ganzen Geschichte liegt. Es ist schön zu sehen, dass es auch anders geht und vor allem, dass deine Schwester solch eine stärke besitzt und ein gutes Leben führen darf. :)
Das ist sie in der Tat! Es gibt kaum jemanden vor dem ich größeren Respekt habe als vor ihr.
Wenn mein Vater jemals eine Sache wirklich gut gemacht hat, dann war es ihr Resilienz beizubringen. Da hat sie ihm wirklich unglaublich viel zu verdanken.
Ich bin definitiv pro Todesstrafe. Die laschen Bestrafungen hier sind grauenhaft.
Natürlich muss die Schuld zweifelsfrei feststehen und damit meine ich, dass es eindeutige Beweise gibt, ein Schuldeingeständnis ohne ausgeübten Druck vorliegt und auch keine Möglichkeit besteht, dass das Urteil revidiert werden könnte.
Dann sollte man ca 5 Jahre in Haft, damit auch eine richtige Strafe besteht und es genug Zeit gibt um ggf Einspruch zu erheben. Anschließend die Hinrichtung. Nicht erst nach 20 Jahren oder so, das ist viel zu teuer. Man sollte wählen dürfen zwischen Erschießung (aus direkter Nähe, damit kein Fehlschuss erfolgt), einem Gift oder einer Überdosis Medikamente (sozusagen Selbstmordkapsel). Das ist am humansten und günstigsten.
Jedoch bin ich auch ein Anhänger der "Auge um Auge"-Methode. Also das Mörder zb auf dieselbe Art sterben müssen, wie ihre Opfer. Oder Vergewaltigern ähnliches angetan wird. Jedoch hat man dann Sadisten mit Lizenz zum foltern, das ist problematisch. Daher würde ich das eher nicht empfehlen.
Todesstrafe sollte für jeden bestehen, der bewusst / gewollt lebenslange Qualen oder einen frühen Tod verursacht hat beim Opfer.
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Ich kenne viele Personen aus meiner Klinikzeit, die als Kinder missbraucht wurden oä und darunter auch noch 40 oder sogar 60 Jahre später massiv leiden. Daher ist mir eine faire Strafe sehr wichtig.
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Wer sich übrigens dafür interssiert, was es für Hinrichtungsarten gibt, was die Pro's und Kontras dabei sind, dem lege ich diesen Link nahe: https://www.hausarbeiten.de/document/102452
Eine schwere Frage.
Alles in mir schreit gegen eine Todesstrafe. Aber wäre es noch so, wenn ich - wie in deinem Beispiel geschildert - die Mutter eines betroffenen Kindes wäre? Ganz ehrlich: Ich kann es dir nicht beantworten. Ich weiss nicht, was eine solche Situation mit mir machen würde.
Der Verstand sagt: Nein! Todesstrafe kann NIE die Lösung sein. Und der Bauch? Ich hoffe, ich werde niemals in eine Lage kommen, in welcher ich es herausfinden muss.
Auf der anderen Seite habe ich bereits folgende Begründung für eine Todesstrafe mitbekommen: Wenn ein Hund einfach so einen Menschen angreift und verletzt, wird er als gefährlich eingestuft, was bis zur Einschläferung des Tieres führen kann. Und wenn ein Mensch zu so einer Tat fähig ist, hat er dann das Recht auf "Menschsein" damit nicht verwirkt? Und wäre dem so: Was unterscheidet ihn dann noch vom Hund, den man einschläfert, wenn er einem Kind das halbe Gesicht weg gebissen hat?
Trotzdem schreie ich nach einem "Nein" bei dieser Frage. Gesehen am Beispiel des Hundes komme ich aber ins Grübeln: Wenn etwas nicht "menschlich" ist, soll man es dann wie einen Menschen behandeln? Und IST jemand "menschlich", wenn er in der Lage ist, so etwas zu tun?
Wie gesagt: Ich gebe zu, ich weiss es nicht. Eine Frage, die mich überfordert.
Ich bin generell gegen die Todesstrafe.
Egal für welche Verbrechen.
Aber ich befürworte Tyrannenmord in Diktaturen.
Diese Themen sind zeitlos.
Es gibt etwa 30% Befürworter der Todesstrafe und die Neurechten versuchen das für ihre Zwecke zu instrumentalisieren, wie so einige Themen.
Wieso möchtest du so ein sensibles Thema direkt mal politisieren? Damit instrumentalisierts DU doch das Thema genauso, um gegen gewisse Parteien zu schießen. Ist nichts anderes.
Ich habe da tatsächlich eine ganz spezielle Meinung zu. Ich bin gegen Hinrichtungen. Das kommt für mich etwas "rituellem" gleich. Ich meine, man verurteilt jemanden zum Tode, sperrt ihn dann ein und bringt ihn auf irgendeine Weise um. Weiß nicht.
Ich finde jedoch, dass man sich bei einigen Menschen durchaus das Gefängnis sparen könnte. Da bin ich der Ansicht, dass man (wenn genug Beweise vorliegen etc) erst gar nicht eine Festnahme durchführen sollte, sondern eine Eliminierung, wie es bei hochrangigen militärischen Zielen der Fall ist. Tür eintreten, Blei, fertig. Alternativ kann man dem auch direkt im Gerichtssaal nach der Verhandlung die Kugel geben.
Krass. Tut mir echt sehr leid wegen des Onkels. Und natürlich am meisten das Kind. :/