Ist - weltweit gesehen - eine hohe oder eine niedrige Geburtenrate sinnvoller?

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Ich denke, der Trend, wie er im Moment ist, ist gut. Sehr viele Länder mit hohem Bevölkerungswachstum haben sich bei +- 2,0 Geburten pro Frau eingependelt (zB Indien, Bangladesch, Pakistan). Ihre Bevölkerung wird in absehbarer Zeit nicht mehr wachsen. Auch auf dem afrikanischen Kontinent, wo die Geburtenraten vieler Staaten noch sehr hoch sind, sind sie vielfach in den letzten Jahren gesunken und dieser Trend geht weiter.

Das Maximum der Weltbevölkerung erwarten Expert*innen um 2065/70 bei ca. 9,8 Milliarden und vermuten dann den Beginn einer Schrumpfung. Ich denke, es ist gut, wenn diese Schrumpfung eine Weile anhält. Allerdings müssen Schrumpfungsprozesse auch gemanagt werden, das sieht man ja im Moment an unserer massiven Krise des Fachkräftemangels (nicht nur bei uns, in wirtschaftlich gebeutelten Ländern wie dem Iran scheint die niedrige Geburtenrate ein Riesenproblem zu sein). Diesen Problemen wird man auf Dauer nicht per Migration Herr, denn wenn weltweit die Bevölkerung schrumpft, wird es auch viel weniger Leute geben, die ihre Herkunftsländer verlassen.

napoloni  29.09.2023, 11:53

Richtige Antwort.

2,0 Geburten pro Frau eingependelt (zB Indien, Bangladesch, Pakistan)

Wobei Pakistan wahrscheinlich nicht in diese Reihe gehört. Ich schaue jetzt nicht nach, aber das waren meine letzten Informationen^^.

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filmfan69  29.09.2023, 18:00
@napoloni

Ups, ja stimmt, danke für den Hinweis! Da war ich etwas zu schnell, in Pakistan ist die Geburtenrate zwar auch steil im Sinkkflug begriffen, von einem sehr hohen Niveau kommend, aber liegt immer noch bei 3,5.

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Definiere Sinn.
Je ärmer ein Land, desto höher die Geburtenrate und die Babysterblichkeit - das ist sowas wie demografischer Fakt. Es gibt Länder mit einer Geburtenrate von 7. Dort sterben aber auch mehr als 10% der Babys. Hier ist die Geburtenrate aktuell bei 1,2. Was bedeutet, wenn von außen keine Zuwanderung stattfindet, halbiert sich die Bevölkerung pro Generation. Also nur noch 40 statt 80 Millionen Einwohner innerhalb von 25 Jahren. Eine Generation wird gewertet mit 25-30 Jahren weil das das Alter ist, wo die Meisten Kinder bekommen.

Sinnvoll ist es, dass das Land überlebt. Das kann es nur, wenn das auch die Infrastruktur kann - und die benötigt ein Minimum an arbeitender, lebender Bevölkerung. Würde die Geburtenrate in "ärmeren" Ländern sinken - gäbe es auch weniger Zuwanderer. Und auch, wenn es manchem zu viel erscheinen mag was im Moment hier an Zuwanderern eintrifft, benötigt auch Deutschland mehr Leute als es mit dieser Geburtenrate zu Stande bringt.

Wäre Geld da um die Sterblichkeitsrate in ganz armen Ländern zu senken, würde dieses Land auch gleichzeitig eine niedrigere Geburtenrate haben. Stabiler sein.

Die Frage ist also: WO genau und mit welchem Ziel.

Für mich persönlich wäre es wichtig, die Länder am Laufen zu halten. Das passiert aktuell in den reichen Ländern wie Deutschland, indem Menschen "hinziehen". In den armen, indem Menschen wegziehen. Soweit ich weiß war das schon immer so - nur durch die Modernisierung der Verkehrswege- und Möglichkeiten ist es wesentlich einfacher als früher.

@sehe gerade die Zahlen der Sterblichkeit stimmen so nicht ganz. Kann man ohnehin auch googeln. Vermute im Zuge dessen ist auch die Müttersterblichkeitsrate von Interesse. Im Großen und Ganzen bleibe ich aber bei der Erklärung

VeryBestAnswers  28.09.2023, 07:45
Je ärmer ein Land, desto höher die Geburtenrate und die Babysterblichkeit

Das würde ich so nicht unterschreiben. Die Kindersterblichkeit geht seit langem überall zurück. Es gibt (Stand 2022) nur noch 5 Länder mit einer Kindersterblichkeit über 10%. Und auch in 'armen' Ländern aus dem globalen Süden ist eine Kindersterblichkeit unter 2% nichts Ungewöhnliches.

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Mir ist wichtiger, dass Frauen selbst entscheiden können, wie viele Kinder sie in die Welt setzen. Das setzt Bildung, Entscheidungsfreiheit und andere Aspekte voraus.

Es ist falsch, beispielsweise von deutschen Frauen mehr Kinder zu fordern oder in anderen Ländern den Leuten ihren Kinderreichtum vorzuwerfen.

Kitharea  28.09.2023, 07:54

Stimme dem voll zu. Zumal Frauen nicht dafür "zuständig" sind für den Erhalt der Gesellschaft herzuhalten. Aber ein positiveres Bild von Familien und Kindern wäre besser als die Ausgrenzung die aktuell oft vorkommt.

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Ist - weltweit gesehen - eine hohe oder eine niedrige Geburtenrate sinnvoller?

Die globale Bevölkerungsrate ist zu hoch und muss dringend gesenkt werden.

Seit 1961 ist der Earth Overshoot Day immer früher im Jahr eingetreten. War er 1970 noch im Dezember, lag er im Jahr 2019 schon im August. Unser Planet war also bereits im August „erschöpft“ - so früh wie noch nie. Dieses Jahr ist der Earth Overshoot Day einen Tag nach hinten gerückt.

Bild zum Beitrag

Earth Overshoot Day - eine Erde reicht nicht 

Wie viele Menschen können maximal auf der Welt leben?

Die Vereinten Nationen (UN) gehen von einem Höchststand von rund 10,4 Milliarden Menschen erst im Jahr 2080 aus, wie es in einem Bericht vom Sommer 2022 hieß.

https://www.google.com/search?q=%C3%BCberbev%C3%B6lkerung+weltweit&oq=%C3%BCberbev%C3%B6lkerung+weltweit&gs_lcrp=EgZjaHJvbWUyBggAEEUYOdIBCDY5NzJqMGo3qAIAsAIA&sourceid=chrome&ie=UTF-8#ip=1

Auf dem Globus wird es immer enger: Im November 2022 hat die Weltbevölkerung die Marke von acht Milliarden Menschen überschritten. Da es unmöglich ist, stets einen genauen Überblick über Geburten und Todesfälle auf der ganzen Welt zu haben, hat die UN den Stichtag auf den 15. November 2022 festgelegt.

Die genaue Anzahl der Menschen, die die Erde verträgt, ist schwer zu bestimmen und hängt von vielen Faktoren ab, wie zum Beispiel dem Lebensstil und Konsumverhalten der Menschen, der Verfügbarkeit von Ressourcen und der Effizienz der Technologien. Einige Schätzungen gehen davon aus, dass die Erde zwischen 9 und 10 Milliarden Menschen aufnehmen kann, während andere glauben, dass die Grenze bereits bei 7 Milliarden erreicht ist. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Erhaltung der Umwelt und die nachhaltige Nutzung der Ressourcen für das Wohlergehen aller Menschen von entscheidender Bedeutung sind.

Weltbevölkerung: 8 Milliarden Menschen

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
 - (Sex, Psychologie, Frauen)
Tommyleinchen59  29.09.2023, 07:53
Die globale Bevölkerungsrate ist zu hoch und muss dringend gesenkt werden.

Sagte Bill Gates. Und wer sonst noch?

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Natürlich eine geringe Geburtenrate, denn die Ressourcen der Erde sind begrenzt. Mehr Menschen bedeutet weniger für den einzelnen.

Wobei das niemals ausgeglichen sein wird. Im Volksmund sagt man, die Reichen werden immer reicher und die Armen immer ärmer. Die Schere geht auseinander. Und wenn jemand nicht ärmer werden kann, weil er bereits nichts hat, so wird die Gruppe der Armen zahlenmäßig größer.

Die Politik möchte nur gerne mehr Geburten sehen, weil es für die Wirtschaft sinnvoll erscheint, denn es gibt mehr, die in die Kassen zahlen und somit die Rente tragen. Es gibt mehr Stellen, die mit Fachkräften besetzt werden können. Unternehmen haben eine größere Auswahl unter den Bewerbern. Usw.

Das ist aber nur eine Seite der Medaille. Denkt man einen Schritt weiter, wird man feststellen, dass eine erhöhte Geburtenrate dazu führt, dass diese Babys auch irgendwann einmal Rente beziehen wollen. Also wird man dann wieder sehr viel mehr Geburten benötigen. Das ist wie die Wirtschaftsblase, nur nicht aufs Geld, sondern auf Menschen bezogen.
Die Stellen werden besser besetzt. Lücken werden geschlossen, aber es fallen auch sehr viele durch das Raster und diese müssen von den Erlesenen mitgetragen werden. Es gibt nicht für jedes Produkt zwingend mehr Abnehmer, wenn die Abnehmer kein Geld haben, mit dem sie Unternehmen etwas abnehmen können. Nicht nur die steigenden Löhne sind Grund dafür, dass sich viele Unternehmen international Standbeine aufbauen.

Naja, das ist jetzt ziemlich inlandsbezogen. An die vielen Länder, in denen Menschen verhungern, ist damit noch gar nicht gedacht, um die Fatalität der Erhöhung der Geburtenrate aufzuzeigen.

Und wenn das nicht alles zieht, so sollte in der heutigen Zeit wenigstens der Umweltaspekt ziehen. Viele Experten sind ja bereits heute schon der Meinung, dass sie nicht mehr zu retten ist, nur dass es darum geht, den Untergang weiter hinauszuzögern.
Jeder Mensch, besonders in den Industrieländern, ist eine Belastung für die Umwelt. Sogar schon das Baby mit seinen Pampers (und anderen Produkten), also ein Mensch, der selbst noch nicht denken kann und bewusst eine Schuld tragen kann.

Also eigentlich will nur eine wachsen - die Wirtschaft, und allen ist bewusst, dass das zum Scheitern verurteilt ist und trotzdem machen alle weiter.

Kitharea  28.09.2023, 07:52

"Jeder Mensch, besonders in den Industrieländern, ist eine Belastung für die Umwelt."
Ja weil jeder einzelne von uns 10 mal mehr braucht als er brauchen dürfte an Ressourcen. Würde man die weltweiten Ressourcen auf "pro Kopf" ausrechnen wären wir wohl die Schnorrer die nichts zurückgeben. Müssten wir uns auf das beschränken was bei der Rechnung rauskommt, wäre für jeden genug da.

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Suboptimierer  28.09.2023, 08:34
@Kitharea

Ja, die Umverteilung der Ressourcen würde das Problem mit der Schere lösen, aber nicht das Problem, dass mit wachsender Zahl der Weltbevölkerung immer weniger auf den einzelnen Kopf abfällt.

Es ist noch nicht einmal G/x, wobei G die (feste) Gesamtmenge an Ressourcen ist und x für die wachsende Zahl der Bevölkerung steht.

Durch die Ausbreitung des Menschen schrumpt die verfügbare Gesamtmenge an Ressourcen. Das heißt, G ist nicht fix, sondern selbst abhängig von x.

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Der Lösungsansatz über die Umverteilung ist nicht schlecht und würde für mehr Gerechtigkeit sorgen, aber der Königsweg zum Lösen des Wachstumproblems ist es nicht.

Ich meine, klar, es gibt die Meinung, dass sich die Natur selbst reguliert, aber dieser Gedanke ist barbarisch. Was würde das bedeuten? Die Zahl der Weltbevölkerung steigt nicht, mehr, weil mit jeder Geburt entsprechend viele Menschen verhungern.

Für uns, die wir den Hungertod nicht kennen, ist es schwierig uns selbst in die Schranken weisen zu müssen. Das würde man nur machen, wenn man sich das Elend auf der Welt ansähe, aber selbst dann würden noch viele sagen "Was kümmern mich die anderen? Die haben halt Pech gehabt."

Durch, ich nenne es mal "Thinking-In-The-Box" und dem Klammern am Wohlstand und dass niemand den Anfang machen will, wird sowieso jeder Lösungsansatz im Keim erstickt.

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Kitharea  29.09.2023, 06:17
@Suboptimierer

Diese Umverteilung wird nie passieren - denke da können wir uns ehrlich sein.
Die Natur reguliert sich auch selbst - die wird in jedem Fall überleben. Nur vielleicht nicht jede Spezies. Vielleicht auch wir nicht. Und nein wir kennen weder Hunger noch Krieg. Der Grund, warum wir aktuell Dekadenz und Arroganz leben. Mal gucken

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