Wie denkt ihr über die Energiewende in Deutschland?
Die Energiewende ist ein großes Thema: weg von Kohle und Öl, hin zu sauberer Energie wie Wind und Sonne. Sie ist super wichtig, weil es um Klimaschutz und unsere Zukunft geht.
18 Antworten
Mit der Umsetzung bin ich nicht so zufrieden. Es wirkt etwas chaotisch und undurchdacht.
Der Ausbau des Netzes hat man verschlafen. Phasenschieber hätte man locker schon vor 20 oder 10 Jahren einbauen können. Das hätte uns Milliarden gespart.
Das ist nicht ganz verkehrt. Nur wer wirtschaftlich stark ist, kann ökologisch umstrukturieren.
Natürlich ist es wichtig den Strompreise nicht unnötig in die Höhe zu treiben. Hätte man vorausschauend gehandelt, dann hätte man mit dem bisher investierten Geld schon mehr erreicht.
Die Wirtschaft bekommt doch sowieso schon Rabatte und noch andere Steuersenkungen. Diese künstlichen Preissenkungen werden einfach nur dazu führen, dass die Netzinhaber, die wirtschaftsorientierte Unternehmen sind, weniger bis gar nichts ins Netz investieren. Sie sind nämlich ihren Aktionären und Anteilseigner Rechenschaft schuldig und nicht der Energiewende oder dem Gesetzgeber.
Das wird einfach Deutschland noch weiter in Sachen Innovation und Energiewende von den führenden Nationen abhängen.
Das sehe ich ganz anders.
Wie viele Milliarden wurden verbrannt, weil das Netz nicht ausgebaut ist?
Hier z. B.:
Und der Investionsbedarf ist massiv:
Alleine der Umstand, dass die CSU in Bayern den Ausbau erneuerbaren Energien sehr stark abbremst, ohne das unser Stromnetz dafür ausgerichtet ist, die Energie von Norden nach Süden zu schicken, ist doch schon Skandal genug oder?
Wenn denken zum Glücksfall wird.
Was für ein Sinn hat, Wind-Parks zu errichten, dessen Strom größtenteils nicht genutzt werden kann, weil Leitungen fehlen. Alles was nicht eingespeist werden kann, muß man außerdem muß man den Betreiber dafür noch entschädigen.
Was ist jetzt so schlecht daran, zuerst die Trasse zu bauen und dann den Windpark?
... oder gleich die entsprechenden Speicher, um die Zeit mit wenig oder kein Wind zu überbrücken?
Wenn es die passende Technologie geben würde, gab es zu dem Zeitpunkt nicht.
Zurück zu meiner Frage.
Warum ist es eine schlechte Idee, zuerst die Trassen zu und dann den Windpark? Kannst du mir das beantworten?
Wann und wo wurde das denn so praktiziert?
Es standen bzw. Stehen sogar Speicheranlagen bereit. Aufgrund überbordender Regelwut seitens des Gesetzgebers können aber vorgeschriebene Prüfungen nicht durchgeführt werden, weil es schlicht an ausgebildeten und zugelassenen Prüfern fehlt.
Sehe ich auch so, ich möchte, dass meine Kinder noch wissen, wie Schnee aussieht oder im Sommer noch tagsüber vor die Tür gehen können...
Aber die Maßnahmen, die derzeit ergriffen werden, sind bestenfalls 'fragwürdig', wie sich das auf die Wirtschaft auswirkt und die Spaltung der Gesellschaft vorantreibt, die hohen Energiekosten, Verfügbarkeit, Wettbewerbsfähigkeit usw. ist einfach nicht zu Ende gedacht!
Solange wir mit schlechtem Beispiel vorangehen, wird es uns kein Land freiwillig gleichtun, wenn die Folgen Deindustrialisierung, Rezession und Verarmung der Bevölkerung sind!
Solange die anderen nicht mitmachen, wird uns der Klimawandel trotzdem treffen, egal ob wir vorher versucht haben, ihn zu verhindern oder nicht. Wir sollten so schnell wie möglich damit beginnen, unser Land auf die Folgen vorzubereiten, d.h. Nahrungsmittelversorgung, Energiesicherheit, Abhängigkeit von China usw. zu reduzieren:
https://ourworldindata.org/co2-emissions

Die anderen machen doch mit. China hat genauso viele Windräder, wie der Rest der Welt zusammen. Auch bei Solar sind sie führend und genauso bei vielen anderen Maßnahmen.
Das ist ein Irrglaube!
China ist 26x mal so groß und hat 17x mal so viele Einwohner. Proportional, also prozentual zum Verbrauch und zur Einwohnerzahl, liegt China weit hinten!
Deutschland hat eine Pro-Kopf-Leistung von ca. 1,5 kW erneuerbarer Energiekapazität pro Person, China gerade mal 0,7 KW...
Es stimmt zwar, dass China derzeit im Vergleich die meisten erneuerbaren Energien ausbaut, aber deren Co2 Emissionen entsprechen auch äquivalent ca. 30% der gesamten Emissionen der Erde.
Das heißt, wir sparen derzeit etwa doppelt so viel, zahlen höhere Steuern und sind nicht konkurrenzfähig gegenüber einem Land, das ein Monopol auf etwa 80% aller erneuerbaren Ressourcen und deren gesamte Verarbeitung besitzt.
"Die anderen machen doch mit."
~ Das sehe ich nicht so
Es stimmt zwar, dass China derzeit im Vergleich die meisten erneuerbaren Energien ausbaut, aber deren Co2 Emissionen entsprechen auch äquivalent ca. 30% der gesamten Emissionen der Erde.
Und hier liegt schon der ganz große Denk- und Logikfehler deines Kommentares. China hat ja nicht diesen hohen CO² Ausstoß weil die Chinesen solche Dreckschleudern sind oder diese Ressourcen für sich selbst benötigen. Der Rest der Welt konsumiert ja massenhaft Produkte, Dienste und Dienstleistungen aus China. Das heißt das CO² fällt zwar geografisch in China an, hat aber seinen Ursprung bzw. seine Ursache im Ausland.
Du selbst nutzt mit 100%iger Sicherheit jeden Tag Produkte und Dienste aus China oder mit chinesischem Anteil. Das heißt in Deutschland und anderen Industrieländern liegt genauso die Ursache am CO² Ausstoß von China.
Und das wir mit so einem Gigant mit teilweise schwachen Gesetzen und Regelungen, Zwangsarbeit, Menschenrechtsverletzungen, Billiglohn und deutlich schlechteren Lebensstandard im Schnitt nicht mithalten können, ist wohl auch logisch.
Es sei denn du möchtest die Arbeitsbedingen hier einführen, um konkurrenzfähig zu China zu werden...
Das sehe ich auch so, aber dann müssten die Emissionen von Deutschland als Industrienation auch den Ländern angerechnet werden, in die unsere Waren exportiert werden. Ein weiterer Punkt, der Vergleichbarkeit und Wettbewerb nicht nur lähmt, sondern nahezu unmöglich macht.
In diesem Fall hätte Deutschland nach Abzug der CO2-Exporte sogar einen bis zu 14-mal besseren CO2-Fußabdruck als z.B. China...
Die Gleichsetzung von Klimaschutz , Energiewende und Windkraftausbau ist eine Gleichung die nicht aufgeht.
Was geschützt wird, ist nur das Investitionsklima, die Möglichkeit, aus Geld und Besitz immer mehr Geld zu machen. Die Stromerzeugung ist ja nur ein kleiner Teil von alledem, was der Erde einheizt. Auch der Bau der Windanlagen selbst mit Megatonnen von Beton, Stahl, Kupfer und anderen energieintensiven Materialien erzeugt jahrelang mehr Treibhausgase, nicht weniger. Währenddessen die Kippeffekte wie Waldbrände, Eisschmelzen und das Auftauen von Permafrost schon jetzt dafür sorgen, dass es kein Zurück mehr gibt.
Genügsamkeit im Energieverbrauch und Konsum wäre ein Schritt in die richtige Richtung. Doch auch der engagierteste Energiesparer wird sich irgendwann fragen, ob sein Verzicht und seine Erschwernisse sinnvoll sind, wenn zugleich von anderen viel mehr,als er sparen kann, verprasst und verprahlt wird. Noch immer werden Leute als erfolgreiche Vorbilder gesehen, die zeigen, wieviel Verschwendung sie sich leisten können. Nur eine Minderheit interessiert das Wohl von allen, die Mehrheit lebt nach einem System des Gegeneinanders, das die Gier nach immermehr fördert und belohnt.
Doch für das Klima noch verheerender als das Gegeneinander von Individuen und Gruppen ist das von Machtblöcken und Nationen, also die zunehmende Aufrüstung und Kriegsbereitschaft. Echter Klimaschutz bräuchte Frieden, und nicht nur im Sinne der Abwesenheit von Krieg, sondern der Abkehr von Feindschaft. Die Klimakatastrophe ist ein Problem des ganzen Planeten, nötig wäre eine vertrauensvolle Zusammenarbeit aller Staaten. Die Tendenzen gehen jedoch genau in die andere Richtung: Nationalegoismus statt planetarischem Bewusstsein, Feindschaftspflege statt Friedensbemühungen, Baerbock statt Schmid zur UNO. Dazu Diffamierung von Pazifismus und Propaganda für Kriegstüchtigkeit.
Da unter den gegebenen Umständen Klimaschutz eine Illusion ist, bringen weitere Windkraftwerke keine Vorteile für das Wohl der ganzen Gesellschaft. Genug ist genug. Die Nachteile der zerstörten Natur und Artenvielfalt dagegen bleiben.
Im Internet auf einer "Sonnenseite" ist ein sehr bemerkenswerter Satz zu finden: "Den Krieg, den die Menschheit gegen die Natur angezettelt hat, kann sie nicht mit weiteren Nuklearwaffen gewinnen, sondern nur mit 100% Erneuerbaren Energien". Eine wohl unbeabsichtigte Wahrheit und Folge 100%iger Verblendung.
Wir können nur hoffen, dass die Menschheit diesen Krieg nicht gewinnt.
Auch der Bau der Windanlagen selbst mit Megatonnen von Beton, Stahl, Kupfer und anderen energieintensiven Materialien erzeugt jahrelang mehr Treibhausgase, nicht weniger.
Ein Windrad hat die CO2-Emissionen, die es während seiner Herstellung "in die Luft geblasen" hat, innerhalb von 3-7 Monaten auf Null ausgeglichen. Offshore-Windräder sogar noch schneller.
Woher hast du diese Rechnung?
Von wann? Welche Größe der Windkraftwerke? Welcher Standort, welche Windgeschwindigkeit?
Die Riesenräder in 10Km Entfernung, die ich täglich sehe, stehen über 50% der Zeit still. Wie sollen sie da CO2 einsparen?
die ich täglich sehe,
Da liegt auch schon das Problem. Persönliche Erlebnisse.
Moderne Windkraftanlagen amortisieren sich bereits nach ca. 2,5–8 Monaten (abhängig von anlagen- und standortspezifischen Einflussfaktoren) energetisch. Die energetische Amortisation hängt immer von der Leistung und Höhe sowie vom Standort der Anlage ab.
https://windfakten.at/?xmlval_ID_KEY[0]=1264#:~:text=Energetische%20Amortisation%20von%20Windkraftanlagen&text=Moderne%20Windkraftanlagen%20amortisieren%20sich%20bereits,%2D%20und%20standortspezifischen%20Einflussfaktoren)%20energetisch.&text=Die%20energetische%20Amortisation%20h%C3%A4ngt%20immer,vom%20Standort%20der%20Anlage%20ab.
Offshore:
zu viele Emotionen und zu wenig Hirn!!

Ja, die halte ich auch für extrem wichtig, und wir könnten damit viel weiter sein und dabei auch wirtschaftlich profitiert haben, wenn die Merkel-Regierung das Thema nicht so sabotiert hätte.
1999 hatte die damalige rot-grüne Regierung mit dem EEG wichtige Impulse gesetzt und einen regelrechten Boom ausgelöst, es wurden etliche Unternehmen im Bereich Solarenergie und Windkraft gegründet und Arbeitsplätze in sechsstelliger Anzahl geschaffen.
Anstatt eine nachhaltige Marktführerschaft anzustreben, wurde unter der nachfolgenden Merkel-Regierung dann leider die Unterstützung für die Branche immer weiter heruntergeschraubt, so dass wir uns die Butter vom Brot haben nehmen lassen. Große Teile des Marktes haben sich nach China verlagert, während die hiesigen Firmen der Reihe nach wieder eingegangen sind. Schade, Chance verpasst.
Mit der neuen Regierung und dem Absenken der Netzentgelte, sowie der Stromsteuer wird wieder mal weniger investiert werden. Nur um eine Legislatur den Strom ein bisschen künstlich günstiger zu machen. Die Auswirkungen und Kosten kommen dann später auf uns zu.