Meinung des Tages: US-Wahl wohl entschieden - wie bewertet Ihr die Geschehnisse in den USA?
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Aktuell blickt wohl die ganze Welt auf die Vereinigten Staaten, wo derzeit die Stimmen der US-Präsidentschaftswahl ausgezählt werden. Obgleich das endgültige Ergebnis wohl erst in ein paar Tagen feststeht, dürfte am Wahlsieg Donald Trumps nicht mehr zu rütteln sein...
Trump erklärt sich zum Wahlsieger
Während in ein paar US-Staaten noch Stimmen ausgezählt werden, dürfte sich am Ausgang der Wahl vermutlich nur noch wenig ändern. Stand jetzt (9:19) fehlen Donald Trump mit 266 Wahlleuten nur noch vier Delegiertenstimmen zum offiziellen Sieg. Zuvor konnte sich der Ex-Präsident mit Georgia oder Pennsylvania zwei wichtige Swing States sichern. Seine Herausforderin Kamala Harris indes hat offiziell verkündet, sich in der Wahlnacht nicht zum Wahlgeschehen äußern zu wollen.
Auf der republikanischen Wahlparty bezeichnete Trump das aktuelle Wahlergebnis vor wenigen Minuten als "wunderbaren Erfolg" für Amerika.
Republikaner bilden die Mehrheit im Senat
Auch mit Blick auf die Kongresswahlen in den USA sah es für das demokratische Lager nicht sonderlich gut aus. Die Demokraten haben ihre Mehrheit im Senat verloren, während sich die Republikanische Partei mindestens 51 Sitze sichern konnte.
Neben der Wahl eines neuen Präsidenten stimmten die Amerikaner zudem über ein Drittel des US-Senats sowie das gesamte Repräsentantenhaus ab. Für den künftigen Präsidenten der USA ist eine Mehrheit in den US-Kammern durchaus bedeutungsvoll, da bei fehlender Mehrheit Entscheidungen blockiert werden können.
Wohin steuern die USA unter Trump?
In welche Richtung die USA unter der erneuten Führung Trumps konkret steuern werden, bleibt abzuwarten. Das von Trump-Getreuen verfasste "Project 2025" jedoch vermittelt erste Eindrücke darüber, was sich in den USA und weltweit unter Trump ändern könnte: So sieht das Projekt z.B. vor, die exekutive Macht zu zentralisieren und ca. 50.000 Bundesbeamte durch loyale Anhänger zu ersetzen.
Darüber hinaus sind Kürzungen im sozialen Bereich und in der Gesundheitsversorgung sowie ein Abbau von Umweltstandards und bürgerlichen Rechten geplant. Dass sich die Situation für die von Trump oftmals zum Feindbild erklärten Migraten oder aber auch Frauen in den USA tendenziell verschlechtern wird, dürfte ebenfalls gewiss sein.
In globaler Hinsicht wird sich zeigen, ob Trump seine früheren Versprechen / Drohungen wahr macht und die Führungsrolle innerhalb der NATO an andere (europäische) Staaten abtritt. Den Ukraine-Krieg wolle er binnen "von 24 Stunden beenden". Experten vermuten, dass Trumps Intervention etwaige Gebietsverluste der Ukraine zur Folge hätte.
In wirtschaftlicher Hinsicht plant Trump, Zölle von mindestens 10% auf sämtliche Importe zu erheben. Chinesische Importe, die ihm ein besonderer Dorn im Auge sind, könnten sogar mit bis zu 60% besteuert werden. Eine derartige Wirtschaftspolitik würde am Ende des Tages vor allem Export-Nationen wie Deutschland hart treffen.
Unsere Fragen an Euch:
- Wie bewertet Ihr das Wahlergebnis in den USA? Habt ihr die Wahl-Nacht verfolgt?
- Denkt Ihr, dass der Zeitpunkt von Harris' Nominierung gut gewählt war oder zu spät kam?
- Welche Folgen befürchtet Ihr für die deutsche, aber auch die weltweite Wirtschaft?
- Was denkt Ihr, welche Richtung die USA in puncto Ukraine, Gaza oder China-Politik einschlagen könnten?
Wir freuen uns auf Eure Meinungen.
Viele Grüße
Euer gutefrage Team
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86 Antworten
Spätestens seit dem gescheiterten Attentat auf Trump war ich mir sicher, dass dieser die Wahl gewinnen wird und habe meine Einschätzung u. a. hier veröffentlicht: https://www.gutefrage.net/umfrage/trump-attentat-wahlkampf#answer-553455701
Ich habe folglich der, sehr pro Harris gefärbten, Berichterstattung in den deutschen Leitmedien wenig Vertrauen geschenkt und bin dementsprechend heute früh weder überrascht noch besonders enttäuscht.
Genau wie bei Trumps erster Amtszeit müssen wir Europäer uns nun wieder auf etwas Protektionismus in den Handelsbeziehungen einstellen. Da könnten ein paar Dinge, aufgrund von Strafzöllen etc., teurer werden und für die exportorientierte deutsche Wirtschaft ist ein Präsident Trump natürlich nicht gut. Hier vom "Ende Europas" zu sprechen, wie ich es heute morgen schon mehrfach gelesen habe, halte ich jedoch für maßlos übertrieben.
Trump wird kein bequemer Präsident für Deutschland und Europa, soviel steht fest. Aber er ist auch keine Katastrophe. Die NATO hat die Unterstützung der Ukraine schon vor Monaten für die nächsten Jahre vertraglich beschlossen - wohl in weiser Voraussicht einer erneuten Amtszeit Trumps. Um die USA aus dieser gemeinsamen Linie zu entfernen müsste Trump schon aus der Nato austreten. US-Hilfen darüberhinaus könnten natürlich eingestellt werden, was den Krieg in der Ukraine für uns Europäer noch teurer machen wird.
In Punkto Nahost-Konflikt sehe ich weitaus mehr problematisches Potenzial einer Präsidentschaft Donald Trumps. Er steht zu 100% hinter Bibi Netanyahu - man könnte unken da hätten sich zwei korrupte Verbrecher gesucht und gefunden, und Netanyahu wird zukünftig noch freiere Hand für sein völkerechtlich fragwürdiges Vorgehen bekommen.
Letztlich wage ich jedoch vorherzusagen, dass die Welt auch die kommenden 4 Jahre Trump genauso überleben wird wie seine erste Amtszeit.
Kopf hoch und weiter geht's.
Wenn Du auf den Link in der Antwort klickst siehst Du, dass ich mich schon vor drei Monaten zu einer klaren Prognose entschlossen habe (übrigens nicht allein wegen des Attentats). Ich habe meine Überzeugung, dass Trump siegen wird dann noch häufiger hier wiederholt und leider meist nur Dislikes dafür bekommen. Das Problem auf gf ist, dass tatsächlich die meisten Nutzer eine nüchterne Einschätzung nicht als solche akzeptieren können (wenn sie deren Präferenz widerspricht), sondern dann hineininterpretieren ich würde z.B. die Wahl Trumps befürworten. Dem ist nicht so. Ich lebe lediglich nicht in einer Wünsch Dir was-Welt und war seit spätestens drei Monaten auf eine zweite Amtszeit von Donald Trump eingestellt.
Überrascht hätte mich ein Sieg Harris.
Aber wer primär ARD, ZDF und CNN konsumiert hat tatsächlich an Harris geglaubt und ist heute enttäuscht. Das trifft auf mich nicht zu.
Ich wünsche mir in der Tagesschau etc. weniger Propaganda und "Haltung" und vielmehr realistische Einschätzung, Analyse und Prognose. Wenn ich das kann sollten sich die hochbezahlten "Qualitäts-Journalisten" auch endlich wieder zum alten Stil zurück trauen.
So war Berichterstattung nämlich bis vor 20 Jahren größtenteils.
In meiner Antwort-Historie kannst du nachlesen, dass ich ebenfalls seit einiger Zeit mit einem Trump-Sieg gerechnet habe. Wobei es bei mir wirklich eher ein reines Bauchgefühl war. Ich konnte mir nicht wirklich vorstellen, dass die Amerikaner Kamala Harris wählen würden.
Ihr zum Teil desaströser Wahlkampf hat natürlich einen wesentlichen Anteil am Wahlausgang. Ich meine, die Dame hat nach aktuellem Stand mal eben alle Swing States verloren... 0.o
Bauchgefühl war es damals bei Clinton vs. Trump. Damals haben noch weniger Deutsche an einen Sieg Trumps geglaubt. Ich habe am Vortag auf ihn gewettet - als damals der Einzige in meinem Freundeskreis.
In diesem Jahr konnte ich jedoch sicher 7-8 Gründe benennen, wieso ich einen Sieg Trumps für wahrscheinlicher hielt als einen Sieg von Harris.
Ich finde es traurig ,wie besonders junge Frauen alles nachplabbern wo es nur geht, dass er ins Gefängnis muss, dass sie jetzt Deutschland verlassen müssen, dass die Welt untergeht, dass Trump die Wahl gefälscht hat, dass er Europa zerstõren will, dass er Deutschland zerstören will usw. ... Es ist so lachhaft alles, sie akzeptieren irgendwie nur das, was ihnen passt, ganz genau wie von dir beschrieben-besser hätte man es nicht sagen können.
Gruß
Ich dachte zuerst, dass sie durch ihre koherentere Art zu reden und den ganzen Nachrichten im Fernsehn " Trump liegt in Umfragen zurück etc" die Wahl gewinnen wird. Die Medien haben bis zuletzt Trump den Sieg als unwahrscheinlich abgesprochen
Puhhh,
also ich habe die Wahl nicht aktiv verfolgt - meine Schwester, die in Kalifornien lebt aber zweifellos schon. Sie betrifft es ja viel mehr als mich im fernen Österreich.
Ich muss sagen: An einem Tag wie heute bin ich sehr froh in Österreich zu leben und nicht in den USA. Mit einem Choleriker wie Trump als Präsidenten muss man sich durchaus Sorgen machen um die Zukunft der Vereinigten Staaten. Trump hat leider durchaus einige Diktatoren-Vibes und die Hintermänner die ihn mit dem Project 2025 vor sich hertreiben haben offensichtlich die Absicht die Demokratie im Land zu stürzen. Das Einzige was ich ein kleines bisschen beruhigend finde ist die Tatsache, dass auch zahlreiche republikanische Abgeordnete, die gestern für Trump gestimmt haben, ebenso besorgt sind und dann hoffentlich nicht alles was der verzapft ohne weiteres durchwinken werden.
Einen Vorteil hat ein Präsident Trump allerdings: Auf dem Rest der Welt wird es wieder ruhiger werden. Trump ist außenpolitisch als Dealmaker bekannt und hat bereits angekündigt so unseelige Kriege wie jenen in der Ukraine und auch den im nahen Osten zeitnah zu beenden - und wenn ich das jemandem zutraue, dann ihm. Unter Harris als Präsidentin wäre hier noch lange nichts geschehen und das sinnlose Töten hätte sich endlos fortgesetzt. Man wird ihn also auch daran messen, wie es ihm gelingen wird hier seine Ankündigungen umzusetzen.
Ansonsten ist ein US-Präsident für 4 Jahre gewählt und darf maximal 2 Amtsperioden im Amt sein. Da dies bereits Trumps zweite Amtsperiode sein wird werden wir also spätestens ab 2028 wieder Ruhe vor ihm haben.
Ich wette, dass Trump versuchen wird, das GEsetz mit den zwei Amtsperioden auszuhebeln, Allerdings ist er dann selbst 82, Dann wette ich, dass er mit allen Mitteln versuchen wird, seinen Sohn Donald jun, in das Amt zu schleusen.
Da werd ich auf keinen Fall dagegen setzen. Zutrauen würde ich ihm beides!
Mmmmmh 🧐
vielleicht ändert der Feuersalamander (Trump) einige Gesetze und schwups kann er so lange wieder gewählt werden, wie es ihm und seinen hochintelligenten ( Ironie) Kumpanen gelegen kommt.
Und ich entschuldige mich aufrichtig bei allen Feuersalamandern!
Ich finde es schlimm, aber nun nicht zu ändern. Mal sehen, wie es dann weiter geht.
Die Hauptschuld, meiner Meinung nach, trägt Biden. Der hätte schon viel eher abtreten sollen und man hätte Harris besser aufbauen können. Viele Wähler haben schon vorher per Briefwahl abgestimmt und es war anschließend nicht mehr zu ändern.
Die Wahl Trumps hat weitreichende Auswirkungen auf die ganze Welt.
Die Briefwahlen starteten meines Wissens aber noch nicht vor Harris' Nominierung.
Wenn wir https://de.wikipedia.org/wiki/Pr%C3%A4sidentschaftswahl_in_den_Vereinigten_Staaten_2024 glauben, begann die Briefwahl "Mitte September". Der Rückzug von Biden war am 21. Juli 2024.
Bin jetzt kein US-Wahlrechts-Spezialist, aber ich kann's mir nicht vorstellen, daß man noch neue Kandidaten aufstellen kann, wenn der Wahlvorgang bereits begonnen hat. Dann müssten ja theoretisch die bereits eingelangten "Biden"-Stimmen ungültig sein.
Es bekommt jeder die Führung, die er verdient. Ganz einfach.
Ein unberechenbarer Irrer mit viel Einfluss - das kann und wird nicht gut gehen.
Manchmal frage ich mich ob Trumpfans wie Magersüchtige sind - also das mit der verzerrten Wahrnehmung.
Nur ihn anzuschauen reicht aus um zu erkennen das er nicht für so einen Posten geeignet ist.
Deiner Antwort kann ich mich fast komplett anschließen. Schön, hier auch mal eine rationale, sachliche Stimme unter all den Weltuntergangspropheten zu lesen!👍