Sind Demokratien noch das beste Staatssystem?
Europaweit erstarken die Rechten und Rechtsextremen. Populisten sind auf dem Vormarsch und hetzen die Gesellschaft gegeneinander auf. Rassismus erstarkt, ebenso wie das Misstrauen in die Regierung und die Fülle an Fehlinformationen, mit denen Gruppen indoktriniert werden und sich radikalisieren. Wie soll das alles noch weitergehen? Und vor allem: Wie wird die Welt morgen aussehen?
Demokratien bieten Gleichberechtigung, Toleranz, Schutz, Recht und die Möglichkeit zur Partizipation. Das ist alles schön und gut. Aber wie sollen Demokratien auf lange Zeit bestehen, wenn sie auf keiner fundamentalen Ideologie beruhen? Heute kann man sich noch als weltoffenes, liberales Land betiteln, morgen weht dann wieder die Reichsflagge und Migranten werden mit Fackeln gejagt.
Die Frage, die ich mir da stelle, ist, ob eine Demokratie überhaupt in der Lage ist, dauerhaft ein friedliches Zusammenleben gewährleisten zu können. Meine Gedanken dazu sind nämlich, dass sie es nicht kann. Ich habe so eine große Angst vor der AfD, den Faschisten und Populisten und weiß nicht, ob ich in 10, 20 Jahren überhaupt noch in Deutschland leben möchte.
Wir brauchen radikalere Mittel, um diesen Faschisten was entgegenzusetzen. Reden bringt nichts mehr. Die Demokratie wird auf die eine oder andere Weise bald Geschichte sein. Die Frage ist nur, ob wir in einer rechtsextremen Autokratie leben wollen oder in einer neuen Form der Demokratie, in der wieder eine feste Staatsdoktrin vorgelebt wird und Rechte weggesperrt werden.
Was sind eure Gedanken dazu?
14 Antworten
was du an die Wand malst, ist die Alternative ausschließlich zwischen Rechtsextremer und linksextremer Autokratie, die so nicht besteht.
Faktum ist, du kannst nicht ewig am Volk vorbei regieren ohne es mit immer einschneidenderen Maßnahmen zu überwachen und zu unterdrücken. Ansätze dazu haben wir ja schon.
die Alternative wäre, eine Politik im Sinne des Wahlvolkes zu machen - das verweigert man derzeit auf vielen Ebenen, von Wirtschafts- über Sozial- bis hin zur Migrationspolitik.
Kapitalismus brauch Wachstum.
eine Alternative wäre dringend nötig um den Planeten zu retten, ist aber weit und breit nicht in Sicht.noch dazu, weil diese weltweit kommen müsste.
Natürlich - leider verwechseln Viele in der Zwischenzeit „liberale Demokratie“ mit „Narrenfreiheit“…
Meinst du die demokratie wie in moldawien? Am sonntag abend noch hiess es in medien und interviews, das moldawische volk hätte gegen die eu als verfassungsziel gestimmt und es war empörung zu lesen überall. Am montag mittag höre ich radio und plötzlich hat die mehrheit der moldawier pro eu gestimmt. Zudem lese ich auf welt.de dass die eu mit geldern wahlstimmung fürs pro eu lager gemacht hat (ja, russland hat das auch getan, aber russland ist ja des teufels und das absolut böse).
die eu (Demokratie) ist ein korruptes, verlogenes lügenkonstrukt, welches nicht unschuldig ist an dem chaois, das herrscht in europa.
lg
Sind Demokratien noch das beste Staatssystem?
Die Demokratie war noch nie das beste Staatssystem. Das beste System sowohl aus Sicht des Staates als auch aus dem eines Bürgers ist ein aufgeklärter absoluter Herrscher.
Nur blöderweise gibt es keine Möglichkeit zu gewährleisten das jemand der "absolute" Macht hat die zum Wohle des Volkes einsetzt und nicht zu seinem eigenen. Selbst wenn du mal Monarchen oder ähnliches hast die sich vorbildlich verhalten ist es nur eine Frage der Zeit bis einer der Nachfolger Unsinn treibt.
Intereessant. Also doch Gott als herrscher. Aufgepasst, nicht Theokratie (Menachen die Menschen führen). Sollte es gott geben und er ist allwissend, allmächtig, allgütig, käme kein anderes system daran vorbei.
nichts anderes behaupzest du ja im grunde mit einem alleinherscher?
Nein ich behaupte komplett was anderes!
Total von vorne bis hinten von Alpha bis Ommega von A-Z was komplett anderes als du unterstellt hast.
"Aufgeklärter Absolutismus" ist sogar ein feststehender Begriff. Einer den du offenbar nicht kennst!!!
Dein Vorschlag wäre quasi das Umkehrsystem zu Ungarn. Anstatt Linke systemisch zu benachteiligen und von öffentlichen Prozessen auszuschließen willst du Rechte ausschließen. Damit wäre das System kein Deut besser als jenes, welches du offenbar nicht möchtest, außer dass dieses System eben deine Ausrichtung bevorzugt. Das kann also nicht die Lösung sein.
Demokratie ist meiner Meinung nach das beste System, das es gibt. Es ist das System, das am ehesten dafür sorgen kann, dass so viele Menschen wie möglich berücksichtigt und gesehen werden und ihre Bedürfnisse und Interessen vertreten werden. Ich glaube alle anderen Systeme sind exkludierender gegenüber Minderheiten.
Das Problem ist aber tatsächlich, dass Demokratie das wohl schwierigste System ist. Es braucht Willen, es braucht gewisse Werte und Einstellungen und vor allem eine demokratische Grundhaltung, und die müssen wir erlernen, denn wir kommen historisch stets aus undemokratischen Zeiten und Gesellschaften. Demokratie kann gedeihen, wenn Menschen gebildet sind. Hierin sehe ich die größte Herausforderung. Mit gebildet ist vor allem politisch gebildet gemeint, denn politische Bildung soll Mündigkeit ermöglichen, und gerade die Unmündigkeit ist es, die dazu führt, dass Menschen auf die Märchen und Narrative von Populisten und auf die Sündenböcke hereinfallen, die ihnen andere präsentieren.
Ich denke wir sollten unbedingt an der Demokratie festhalten, nicht nur innenpolitisch ist sie das meiner Meinung nach beste System für die Allgemeinheit, auch außenpolitisch bewahrt Demokratie Frieden. Demokratische Staaten führen keine Kriege miteinander, da überhaupt erst der Beginn eines Krieges demokratisch kaum gerechtfertigt wird. Sprich: wenn alle Länder auf diesem Planeten demokratisch wären, gehe ich davon aus, dass wir keine Kriege mehr hätten. Wer stimmt schon freiwillig dafür, sich selbst oder seine Töchter, Söhne, Brüder, Schwestern, etc. mit einer Waffe in der Hand loszuschicken und zu riskieren, dass sie niemals zurück kommen? Durch die Meinungsvielfalt halte ich den Beginn eines Krieges für so gut wie unmöglich.
Allerdings haben wir aktuell nicht nur die älteren Generationen, die noch nicht so demokratiefähig sind, wir erziehen aktuell leider wieder mehr Generationen nach, die das nicht erlernen. Der Höhepunkt der Demokratie in DE ist leider überschritten aktuell, wir befinden uns - auch in vielen anderen Ländern - in Bezug auf Demokratie in einem absteigenden Moment. Die nächsten Jahre werden sehr prägend sein, denn entweder wir bekommen die Kurve und schaffen es wieder, demokratiefähige Kinder und Jugendlichen zu erziehen, oder wir sorgen dafür, dass wir die Demokratie demokratisch schwächen.
Ich glaube aber Bildung ist ein Dreh- und Angelpunkt. Wir haben in Schulen Bildung aus undemokratischen Zeiten und erwarten, damit demokratische Menschen zu gewinnen.
Danke für deine differenzierten, überlegten Worte! Du hast absolut Recht. Bildung ist der entscheidende Faktor.
Klar, ich studiere Lehramt mit dem Fach Politik bzw. Gemeinschaftskunde, entsprechend als Teil meines Studiums Politikwissenschaften.
Den Ansatz sehe ich in der konsequenten Umsetzung der Menschenrechte.
Ansonsten GG-Ergänzung:
Artikel 20b - Bekenntnis zu konsequentem Antifaschismus
(1) Die Bundesrepublik Deutschland bekennt sich zu einem konsequenten Antifaschismus und verpflichtet sich, jegliche Form von Faschismus, Nationalsozialismus und Rassismus aktiv zu bekämpfen.
(2) Der Staat fördert die politische Bildung und Aufklärung über die Gefahren des Faschismus und unterstützt zivilgesellschaftliche Initiativen, die sich gegen faschistische Ideologien und Strukturen einsetzen.
(3) Organisationen, die faschistische, nationalsozialistische oder rassistische Ziele verfolgen, sind verboten. Ihre Aktivitäten werden strafrechtlich verfolgt.
(4) Die Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus und anderer faschistischer Regime wird als Teil der nationalen Gedenkkultur gepflegt und gefördert.
(1) Die Bundesrepublik Deutschland bekennt sich zu einem konsequenten Antifaschismus und verpflichtet sich, jegliche Form von Faschismus, Nationalsozialismus und Rassismus aktiv zu bekämpfen.
Faschismus und Rassismus wird mittlerweile inflationär verwendet... demzufolge würde ziemlich viel "bekämpft" werden. Wer regelt denn, was was ist?
(2) Der Staat fördert die politische Bildung und Aufklärung über die Gefahren des Faschismus und unterstützt zivilgesellschaftliche Initiativen, die sich gegen faschistische Ideologien und Strukturen einsetzen.
Man ersetze durch Authoritäte/ Totalitäre Regime, aber auch durch direkte Demokratie (siehe Griechenland). Die Gefahr für die Wahrung der Menschenrechte geht bei weitem nicht spezifisch vom Faschismus aus.
(4) Die Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus und anderer faschistischer Regime wird als Teil der nationalen Gedenkkultur gepflegt und gefördert.
Richtig und wichtig.
Wirtschaftspolitik kommt am Kapitalismus nicht vorbei. Kapitalismus brauch Wachstum.
Wachstum ist schlecht für die Ressourcen und das Klima.
Viel Geld, viel Macht.
Eine Nation alleine kann daran nichts ändern.
Wir haben aber nur Nationen die Geld und Macht wollen.
Wie soll man das lösen?