Ist die christliche Religion an sich antisemitisch?

DonauweIIe  21.04.2025, 10:17

Warum sollte das Christentum "antisemitisch" sein weil die Christen das Volk Gottes sind ?

5Leonarda 
Beitragsersteller
 21.04.2025, 10:20

Das könnten Juden so sehen, weil sie quasi "abserviert" wurden.

DonauweIIe  21.04.2025, 10:22

Sind dann diese angeblichen "Juden" AntiChristen weil Sie Christen "abservieren" ?

5Leonarda 
Beitragsersteller
 21.04.2025, 10:25

Ich will jetzt nicht sagen "der Antichrist", und meine das auch nicht, aber im Prinzip schon. Sie haben Jesus Christus nicht angenommen und warten weiterhin auf den Erlöser.

16 Antworten

Hallo 5Leonarda,

aus meiner Perspektive: Klares Nein. Ein paar (wenige) Gründe aus warum:

  • Jesus war Jude
  • es geht um "Liebe, Vergebung und die Achtung vor allen Menschen"
  • Das Zweite Vatikanische Konzil (1962–1965) beispielsweise betonte die gemeinsame Wurzel des Judentums und des Christentums und verurteilte Antisemitismus.

Leider wird auch im Christentum die Religion für vieles missbraucht (siehe Mittelalter etc.).

Es grüßt

s´Fjolnir

Als Christ kann ich klar sagen, dass das Volk Israel immer noch das Volk Gottes ist!

Im Alten Testament steht z. B. über das Volk Israel:

  • "Denn wer euch antastet, der tastet seinen Augapfel an!" (Sacharja 12,2b).

Und im Neuen Testament (vom Paulus, der selbst Jude war):

  • "Denn zu euch, den Heiden, rede ich: Weil ich Apostel der Heiden bin, bringe ich meinen Dienst zu Ehren, ob ich irgendwie meine Volksgenossen zur Eifersucht reizen und etliche von ihnen erretten kann. Denn wenn ihre Verwerfung die Versöhnung der Welt [zur Folge hatte], was wird ihre Annahme anderes [zur Folge haben] als Leben aus den Toten? Wenn aber die Erstlingsgabe heilig ist, so ist es auch der Teig, und wenn die Wurzel heilig ist, so sind es auch die Zweige. Wenn aber etliche der Zweige ausgebrochen wurden und du als ein wilder Ölzweig unter sie eingepfropft bist und mit Anteil bekommen hast an der Wurzel und der Fettigkeit des Ölbaums, so überhebe dich nicht gegen die Zweige! Überhebst du dich aber, [so bedenke]: Nicht du trägst die Wurzel, sondern die Wurzel trägt dich!" (Römer 11,13-18).

Die meisten Bücher der Bibel wurden von Angehörigen des Volkes Israel geschrieben. Auch die (meisten) Propheten des Alten Testaments, Jesus und die Apostel waren Israeliten. Das Volk Israel hat dabei geholfen, das Alte Testament sehr genau zu überliefern. Für all das können wir den Israeliten sehr dankbar sein.

Interessant sollte für Christen auch der folgende Aspekt sein: Gott sammelt das Volk Israel wieder um angestammten Land und das Land blüht auf. Also genau, wie es in der Bibel vorhergesagt ist.

Mehr dazu z. B. hier:

Es gibt viele Gründe dafür, dass Christen das Volk Israel lieben und segnen sollen!


RStroh  21.04.2025, 09:05

Ausgezeichnet zusammengefasst!

RUWEL  21.04.2025, 13:17

Au weh! Das Biberl ist ein G'schichterl Bücherl und hat nichts mit dem realen Leben zu tun! Das AT entstand aus der Torah heraus und dass da der vom jüdischen Volk erfunden Gott das Volk Israel als das Volk Gottes ist, ist wohl Logo!

Im AT gibt es nicht eine einzige historische Wahrheit sondern nur Mythen und naive Märchen!

NEIN. Denn Jesus war Jude.

Und die Juden sind nach wie vor Gottes auserwähltes Volk (siehe Rö 11). Die ersten Christen waren Juden. Jesus bezog sich immer auf den Tennach, wenn er von 'der Schrift' spricht. Das NT basiert auf dem AT.

Die Judenfeindlichkeit kam später durch die Irrlehre der 'Ersatztheologie'.


Ultraturk  21.04.2025, 09:10

Nope. Ihm hat die alte Religion nicht gefallen. Er hat sie überwunden und wurde von Auftagsmördern hingerichtet. Schlechter Versuch

RStroh  21.04.2025, 09:21
@Ultraturk

Naja, interessante Meinung. Beim Fachwissen musst Du noch nachbessern.

Nein, ganz sicher nicht.

Denn schliesslich ist Jesus der Gott Israels der in der Person Jesus Mensch wurde.

Er kam um die Prophetien der Jüdischen Propheten zu erfüllen wie auch das Gesetz das aus Mose kam.

Da aber das Volk Israel seinen Gott verworfen hat und damit sein Herz ihm gegenüber verhärtet, das bist heute, so haben sie ihn abgelehnt und zusammen mit dem Heidnlischen Volk verurteilt.

Damit haben sich die Prophetien bezüglich Jesus aus dem AT alle erfüllt bis ins Letzte Detail.

Da die Juden den Bund Gottes dadurch verworfen haben den er ihnen durch Jeremia verheissen hat, ist uns nun dieser Bund Angeboten.

Somit also jeder der ihm glaubt, wird durch Christus gerettet werden, kann also durch ihn in die Gemeinschaft mit Gott kommen, hat Zugang zu ihm. Das wurde damit Proklamiert, dass im Moment seines Versterben wo er sich entschied zu sterben, seinen Geist auszuhauchen der Dicke schwere Vorhang des Allerheiligsten zerriss.

Denn dort durfte nur einmal im Jahr der Hohepriester hinein gehen.

Jetzt aber ist dieser Zugang für alle Offen.

Somit also alle die wirklich Christus glauben ihn aufnehmen und damit zu Kindern Gottes wurden, die haben diesen Zugang zu Gott, so dass sie ihn auch Vater nennen können.

wer ihm aber nicht glaubt, ihn nicht aufnimmt, der hat diesen Zugang nicht.

Daher nicht jeder der sich Christ nennt ist es auch, sondern nur die, die das Zeugnis Gottes in sich haben, dass sie Kinder Gottes sind.

Daher ist das Ursprüngliche Christentum in keiner Weise antisemitisch noch irgend Ungerecht dass es auf Ansehen der Person achtet noch Rassistisch.

Denn vor Gott sind alle Menschen gleich da gibt es kein Ansehen der Person.

Überall wo eine andere Haltung vorherrscht, ist es auf der Grundlage dessen, dass sie nicht im Geiste des Gottes Israels leben und nach ihrer eigenen Natürlichen Gesinnung Menschen hinter sich her ziehen durch viel Lug und betrug.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Lesen, fragen, systematisch Forschen, prüfen, erleben, sehen

Ich denke es kommt sehr auf zwei Dinge an:

Erstens gibt es auch messianische Juden, und die gab es auch zu Jesu irdischer Lebzeit. Er selbst war Jude und diejenigen, die ihm nachfolgten ebenso.

Zweitens kommt es darauf an, ob es für einen Christen eher im Kern steht, ob man sich nach den Werten richtet, die Jesus lehrte, und dann dabei allem voran die Liebe zu Gott und den Mitmenschen, oder ob man sich daran hochziehen will, dass die Gelehrten der Juden das Volk dazu aufwiegelten, Pilatus dazu zu bewegen, dass dieser Jesus hinrichten ließ.


5Leonarda 
Beitragsersteller
 21.04.2025, 19:11
ob es für einen Christen eher im Kern steht, ob man sich nach den Werten richtet, die Jesus lehrte, und dann dabei allem voran die Liebe zu Gott und den Mitmenschen

Gibt es das überhaupt?

5Leonarda 
Beitragsersteller
 22.04.2025, 17:11
@JTKirk2000

Bei welcher Religionsgemeinschaft ist das denn so?

JTKirk2000  01.05.2025, 20:46
@5Leonarda

Ich werde hier mit Sicherheit keine Missionsarbeit machen oder etwas, das man mir als solche vorwerfen könnte.

Aus einer evangelischen Webseite

Judas, der Jesus seinen Verfolgern ausgeliefert hatte, wurde aus dem Kreis der Jünger Jesu, die selbstverständlich alle Juden waren, ausgesondert und als vermeintlicher Prototyp »des Juden« verzeichnet. Bereits beim Kirchenvater Augustin (354-430) ist zu lesen: »Judas repräsentiert die Juden, die Christi Feinde waren, die sowohl damals Christus gehasst haben als auch heute, in ihrer Erbfolge von Boshaftigkeit, fortfahren ihn zu hassen.«

Jahrhundertelang wurde Juden die Schuld am Tod Jesu gegeben bis hin zum Vorwurf des »Gottesmordes«. Die Evangelien berichten zwar von der Beteiligung der Hohepriester und einer jüdischen Volksmenge an der Tötung Jesu (»Kreuzige!«). Aus historischer Sicht besteht aber kein Zweifel, dass der Präfekt Roms – Pilatus – die Kreuzigung Jesu angeordnet und seine Soldaten sie ausgeführt haben.

Die Bibel hebt in der Offenbarung Israel nochmal besonders hervor und zwar als Ende und hoch erhoben. Es wird von einem neuen Jerusalem gesprochen welche als Stadt zum Wohnen dient für die Leute die bei Gott sein werden. Er würde seine neue Stadt nicht Jerusalem nennen wenn er Antisemitisch werden. Außerdem werden 12000 Menschen aus jedem der 12 Stämme Israels versiegelt und mit bestimmten Aufgaben betreut. Auch diese würde Gott nicht machen, wenn er antisemitisch eingestellt wäre. Des weiteren hätten die Christen leicht diese Passagen umändern können in der Bibel. Zeit genug hatten sie. Und wären Christen antisemitisch gewesen in all den Zeiten, so hätten sie sich nicht Jesus als Vorbild und Retter genommen. Jesus war bis zu seinem letzten Atemzug ein Jude.

Nein. Dass Christen das Volk Gottes sind macht das Christentum nicht antisemitisch. Die fleischlichen Nachkommen des Stammvaters Yakobs müssten vom Evangelium (1. Korinther 15. 1 - 4) ausgeschlossen sein damit das Christentum antisemitisch wäre, die fleischlichen Nachkommen Yakobs sind aber nicht vom Evangelium ausgeschlossen und genau deshalb kann das Christentum nie antisemitisch gegenüber den fleischlichen Nachkommen Yakobs sein. Es gibt fleischliche Nachkommen des Stammvaters Yakob die Christen sind, gäbe es wie gesagt nicht wenn das Christentum antisemitisch wäre.

Jesus Christus ist Jude (Matthäus22.41-25 / Pslam 110). Christen sind Juden gemäß Römer2.29. Das Christentum ist das Judentum. https://rumble.com/v59yot5-das-wahre-israel-gottes-hat-gott-zwei-vlker.html?e9s=src_v1_ucp * https://rumble.com/v58xtud-who-is-israel-.html?e9s=src_v1_ucp

Für gläubige Christen sind die Juden nach wie vor das Volk Gottes. Das steht auch so im Neuen Testament.

Christen sind genau genommen eine Sekte des Judentums.

Das Christentum ist heute überwiegend nicht mehr antijüdisch, aber in der Vergangenheit war das anders.

Bereits Kirchenväter bezeichneten Juden als »Schweine«. An Kirchengebäuden fand sich die »Judensau«, eine diffamierende Darstellung von Juden:

Schon einige Kirchenväter beschimpften Juden und Häretiker als solche als „Schweine“. Johannes Chrysostomos übertrug diese Herabsetzung im Jahr 388 in acht Hetzpredigten auf den jüdischen Gottesdienst in der Synagoge.

https://de.wikipedia.org/wiki/Judensau

Das 4. Laterankonzil von 1215 ordnete eine diskriminierende Kleiderordnung für Juden und ihren Ausschluss aus weltlichen Ämtern an. Das markierte sie als Ungläubige und leitete ihre spätere europaweite Ghettoisierung ein.

Dieses Laterankonzil forderte, dass Juden und Sarazenen ein stigmatisierendes Kennzeichen tragen. Und verbietet Juden, Christen als Diener zu haben. Und exkommuniziert Christen, die Juden dienen:

 It prohibits Jews and Saracens from having Christian servants, while any Christian who serves them is to be excommunicated.

https://www.jewishvirtuallibrary.org/lateran-councils-iii-iv

Paulus hetzt nicht nur gegen Ungläubige, sondern auch gegen Juden. In 1 Thess 2,15-16 findet sich der Vorwurf des Prophetenmords, der mit antijüdischen Stereotypen verbunden ist. Auf Seite 42 findet man eine Erläuterung zu dieser Bibelstelle von Samuel Vollenweider,  emeritierter Professor für neutestamentliche Wissenschaft mit dem Schwerpunkt Geschichte und Theologie der urchristlichen Literatur:

Die Juden werden als Mörder Jesu und der Propheten, als Gott nicht Wohlgefällig und als Menschenfeinde dargestellt.

https://www.uni-frankfurt.de/121202629/Antijudaismus_Dietrich_Vollenweider_Luz_M%C3%BCller.pdf?

... den Juden, 15 die den Herrn Jesus getötet haben und die Propheten und die uns verfolgt haben und die Gott nicht gefallen und allen Menschen feind sind, 16 indem sie uns hindern, den Heiden zu predigen zu ihrem Heil, um das Maß ihrer Sünden allenthalben voll zu machen. Aber der Zorn Gottes ist schon bis zum Ende über sie gekommen.

https://www.bibleserver.com/LUT/1.Thessalonicher2%2C15

Auch Protestanten wie Martin Luther haben eine große Schuld. Luthers »Judenschriften« wurden von Antisemiten ab 1879 zur Ausgrenzung von Juden verwendet.

Nationalsozialisten und Deutsche Christen (DC) legitimierten damit die staatliche Judenverfolgung, besonders die Novemberpogrome 1938. Große Teile der damaligen Deutschen Evangelischen Kirche (DEK) stimmten dieser Verfolgung zu oder schwiegen dazu.

https://de.wikipedia.org/wiki/Martin_Luther_und_die_Juden

Nein!

Kein echter Christ ist ein Antisemit. Das wird gar nicht funktionieren, weil Jesus selber ein Jude war und auch die 12 Apostel und auch die ersten Christen waren Juden.

Das meiste von Bibel wurde von den Juden geschrieben und die Christen lesen und lieben die Bibel sehr! Daraus wird ja auch in der Predigt gepredigt.

Und es steht deutlich in der Bibel: Die Rettung kommt von den Juden. Das heißt, ohne die Juden wären wir alle hoffnungslos und in der Hölle!

Und die Fernbedienung und der Herzschrittmacher sind Erfindungen von den Juden.

👉 An den Juden kommt man nicht vorbei, nicht mal als herzkranker Atheist und Moslem. Jeder benutzt die Fernbedienung und jeder würde ganz gern einen Herzschrittmacher haben wollen, wenn nötig. 😊

PS:

Es ist ein guter Lackmustest: Mag man keine Juden, ist auch kein Christ. (nur auf dem Papier)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Viele Jahre eine Christin

DonauweIIe  21.04.2025, 10:49

Dieser Lackmustest funktioniert umgekehrt.

DonauweIIe  21.04.2025, 10:51
@Shoron

Tausch die Worte Jude und Christen in dem Lackmustest gegeneinander aus, dann passt es.

DonauweIIe  21.04.2025, 12:01
@Shoron

Schau dir dazu meinen Kommentar den ich dir unter der Antwort von dem Nutzer namens "twinax" in dieser Seite geschrieben habe. Falls der Kommentar nicht zensiert wird; Hab vorhin deinen Kommentar dort gesehen, dann wirst du es gesehen haben.

Natürlich. Die Evangelien waren der Beginn des christlichen Antijudaismus/Antisemitismus. Obwohl die Römer für die Hinrichtung verantwortlich waren, schoben die Schreiber des NT die Schuld den Juden in die Schuhe.

Die folgende Kirche wurde nicht müde, die Rolle der Juden als Gottesmörder immer wieder zu betonen. Das sollte in den kommenden Jahrhunderten viel Leid verursachen und sogar bis zum Holocaust führen. Selbst der Reformator Luther war ein übler Antisemit.

Die christliche Heilsgeschichte war in Wirklichkeit eine Geschichte den Unheils.

Nein, ist sie nicht, im Gegenteil. Israel ist nach wie vor Gottes Volk, wir sind nur "eingepropft"✝️

LGuGS♡

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Königskind ❤🔥✝️

Shoron  21.04.2025, 10:14

Bingo!

Es gibt die Substitutionstheologie, die behauptet Christen hätten Juden als Volk Gottes ersetzt und Gottes Verheißungen für Istael wurden damit auch auf die Christen übertragen. Diese Vorstellung hat ihre Ursprünge im Abspaltungsprozess des Christentums vom Judentum ab dem 2.Jh.

Wir sind aber heute der Überzeugung dass Gott seine Verheißungen und Zusagen einhält, auch und ganz besonders gegenüber dem Volk Gottes, den Israeliten und Juden.


DonauweIIe  21.04.2025, 10:57

Die Verheißung ist in Jesus Christus erfüllt und wer das Gegenteil behauptet hat einen anderen christus.

DonauweIIe  21.04.2025, 13:45
@BillyShears

Im Mittelalter gab es aber auch AntiChristen die Israel die Gemeinde Christi verleugnet haben.