

Ist der Mensch ein Fehler der Evolution?
Ich denke nicht, dass es ein Fehler der Evolution ist. Es ist eher ein Resultat der Entwicklung des Menschen. In der Natur geht es um das Überleben derer die am besten angepasst sind. Der Mensch hat durch seine Kreativität Möglichkeiten gefunden, sich vor verschiedenen Umwelteinflüssen zu schützen und damit die Erfordernisse für die beste Anpassung entsprechend herabzusenken, weil schon die Grenzen durch das Zuhause viele Gefahren der Natur abwehrt.
Der Mensch in grundlegend biologischer Hinsicht ist im Anfang einfach ein Resultat der bestmöglichen Anpassung an seine umgebenden Umweltbedingungen gewesen und was er aus seiner Umgebung gemacht hat, war ein Resultat seiner weiteren Entwicklung, welche nicht nur die biologische Entwicklung betrifft, sondern auch die seiner weiter gegebenen Erfahrungen und darauf aufbauenden Kreativität.
Das Problem liegt, zumindest meiner Ansicht nach, nicht im Menschen allgemein gesehen, sondern in dem menschlichen Hang zur Bequemlichkeit und dem darauf begründeten Egoismus. Viele Dinge, die einem unbequem sind, werden gemieden und, gern auch auf Kosten anderer oder der Natur aus der eigenen Komfortzone ausgegrenzt.
Ich denke übrigens nicht, dass die Evolution unsere Fehler wieder korrigieren wird, sondern eher dass es die Natur erledigen wird, denn die Evolution ist nur der biologische Teil der Natur, während die Korrektur eher von physikalischen oder allenfalls einfachen chemischen Prozessen, aber weniger von biologischen Entwicklungen ausgehen wird.
Nehmen wir zum Beispiel die Resultate, die schon jetzt absehbar sind. Zum Beispiel kann ich mich nicht entsinnen, mal von einer Tornadowarnung in den 90ern und davor im mitteleuropäischen Raum gehört zu haben. Vor etwa 20 Jahren hörte man vereinzelt mal von einem Tornado über Deutschland und mittlerweile bit es großflächige Tornadowarnungen. In meiner Kindheit gab es keinen Winter, wo man im Flachland nicht hätte Skilaufen, Schlittschuhlaufen und Rodeln können. Heutzutage muss man, wenn man Pech hat, selbst im Winter zum Skilaufen ins Gebirge fahren und Schlittschuhlaufen geht eigentlich nur noch auf Kunsteisflächen. Wer da meint, dass die Natur nicht schon dabei wäre, den negativen Auswirkungen des Menschen auf seine Umgebung entgegen zu wirken, muss schon ziemlich blind sein.
Noch dämlicher zeigt sich der Umgang des Menschen mit der Natur mit Dingen wie Ölpalmen, Solarparks und Windkraftanlagen.
Palmöl, welches in vielen Produkten, von Hygieneartikeln bis hin zu Nahrungsmitteln (und wahrscheinlich noch weit mehr) enthalten ist wird aus Ölpalmen gewonnen, welche dem Boden derart die Nährstoffe entziehen, dass nach einem Jahr auf diesem Boden nur noch Ölpalmen wachsen und nach 2 Jahren gar nichts mehr. Um diese weiterhin anzubauen wird Regenwald abgeholzt, was in dreierlei Hinsicht makaber ist. Erstens werden Subsistenzbauern dafür um ihren Lebensraum und nicht selten sogar direkt dafür umgebracht, zweitens wird Regenwaldfläche vernichtet um eben diese Fläche für Palmölproduktion "nutzbar" zu machen und drittens würde der Regenwald aufgrund der Beschaffenheit des Bodens mehrere Jahrzehnte benötigen, was ein Ölpalmenanbau in einem Jahr vernichtet, und, sofern der Boden nach 2 Jahren Ölpalmenanbau komplett unfruchtbar gemacht würde, bräuchte der Regenwald zur Erholung des Bodens je nach Größe der betreffenden Fläche eventuell Jahrhunderte.
Dann was die Solarparks angeht. Ich weiß ja nicht, ob jemand von Euch mal eine dunkle Fläche berührt hat, die direkt davor ein paar Stunden direktem Sonnenlicht ausgesetzt war. Je nachdem wie die Wärme abgeleitet werden konnte, kann so eine von der Sonne über mehrere Stunden direkt angestrahlte Fläche verdammt heiß werden. Und wo geht die Wärme wohl hin? Logischerweise an die umgebende Luft, wenn diese nicht in anderer Form abgeleitet wird. So viel dann zum Thema, dass man der steigenden Temperatur des Klimawandels entgegen wirken will.
Und dann noch die Windkraftanlagen. Selbst wenn man mal davon absieht, wie viele Vögel von diesen Windrädern erschlagen werden, müssen diese riesigen Maschinen geschmiert werden. Und in einer Zeit wo man immer mehr auf Bioölgewinnung aus ist, dieses Öl also aus der Landwirtschaft bezieht und damit immer mehr Agrarflächen für diese Bioölproduktion nutzt (und dies entsprechend staatlich unterstützt) in einer Zeit, wo der Welthunger schlimmer ist, als je zuvor.
Schließlich dann noch die Idee mit Elektroautos, wo wir nur geeignete Akkus kennen, die auf Kobalt, Lithium und dergleichen basieren. Ich behaupte ja nicht, dass es schlecht ist, nach Alternativen zu fossilen Brennstoffen zu schauen, aber Kobalt, Lithium und dergleichen sind nicht weniger giftig, gefährlich und umweltschädlich, sondern sie sind in allen drei Punkten gefährlicher.
Zusammenfassend sind wir Menschen die Lebensform, die auf einem Ast an einem Baum über dem Abgrund sitzt und voller Begeisterung und Elan an dem Ast sägt, der uns vor dem sicheren Tod bewahrt. Nicht die Evolution wird uns vernichten, sondern wir selbst treiben die Natur dazu, dass sie uns vernichtet, wenn die Natur nicht ohnehin schnellere Wege nutzt.