„Ich habe klare Regeln für Migranten aufgestellt“
Wolfgang Hunger ist Installateur aus Leidenschaft. An seine Mitarbeiter hat er hohe Erwartungen, unter anderem perfektes Deutsch. Ihm ist schon einiges untergekommen.
Krone: Was sind Ihre Erfahrungen mit Migranten auf dem Arbeitsmarkt?
Wolfgang Hunger: Bei mir rufen laufend Bewerber an, die einen Job haben wollen, viele davon mit Migrationshintergrund.
Mir ist vor allem wichtig, dass sie perfektes Deutsch sprechen. Gebrochenes Deutsch und respektlose Forderungen sind für mich ein Ausschlusskriterium. Viele glauben halt – und da nehme ich österreichische Bewerber nicht aus –, wenn sie ein wenig geschickt sind und mit Werkzeug umgehen können, dann sind Sie gleich Profis.Viele vergessen, dass an unserer Arbeit Menschenleben hängen.
Sie haben einen Afghanen als Lehrling aufgenommen, ist dieser eine Ausnahme?
Nein, anfangs hat er nicht so gut Deutsch gesprochen, aber ich habe klare Regeln für Migranten aufgestellt: Er muss gutes Deutsch sprechen und muss damit umgehen können, wenn meine Schwester ihm als Frau Anweisungen gibt. Er hat das akzeptiert und macht sich gut. Weiters haben wir einen Mitarbeiter aus der Slowakei und einen aus dem Kosovo – das funktioniert auch.
Haben Sie oft auch Kontakt mit ungeeigneten Bewerbern?
Ja, leider öfter, als mir lieb ist. Fairerweise muss man aber sagen, dass es sich dabei nicht ausschließlich um Migranten handelt, sondern auch viele Österreicher bei meinem selbst entworfenen Aufnahmetest durchfallen. Zuletzt hatte ich einen HTL-Schüler bei mir sitzen,
der 15 + 16 nicht addieren konnte und auf Dezimalstellen gekommen ist. Ich dachte, ich sehe nicht richtig. Das Bildungsniveau ist bei vielen dermaßen gesunken, dass es ein Graus ist.Als Installateur hat man zu wenige Aufträge?
Ja, das liegt zum einen daran, dass die Menschen weniger Geld haben, und zum anderen gibt es zu viele Pfuscher, die den Markt überschwemmen.
Haben Sie damit schon Erfahrungen gemacht?
Natürlich. Wir werden nicht selten in Häuser und Wohnungen gerufen, wo ein Pfuscher am Werk war und wir das Problem dann lösen sollen. „Billig war er“, höre ich dann oft von den Kunden. Und diese Pfuscher werden noch mehr, wenn die EU den Zugang lockert. Das sind oft Ein-Mann-Betriebe, und die haben ihre Communitys. Dann haben österreichische Familienunternehmen, wie wir es sind, keine Chance mehr zu überleben.
Was denkt ihr über seine Regeln zu Ausländern? Und dass einige Jugendliche nicht mehr rechnen können?12 Antworten
Was denkt ihr über seine Regeln zu Ausländern?
Er hat keine Regel für "Ausländer", sondern eine für jeden Bewerber.
Es gibt auch Jugendliche die keinen vernünftigen Satz rausbringen, geschweige denn ihn halbwegs richtig schreiben können.
Da musst du dich hier doch auch nur mal umsehen... Das betrifft Migranten genauso wie Deutsche. Nur als Migrant hat man zumindest noch eine Ausrede, wenn man noch nicht lange in Deutschland ist.
Und sicherlich kann ich verstehen, wenn Jemand möchte, dass seine Mitarbeiter in Deutschland Deutsch sprechen können. Erstens muss man als Arbeitgeber und Kollege ja kommunizieren können und im Kontakt mit Kunden ohnehin.
Wobei sein Wunsch "perfekt" schon arg übertrieben ist.
In meiner Firma haben wir auch sehr viele Migranten und Manche können sicherlich kein perfektes Deutsch, machen es aber mit Fleiß und Freundlichkeit wieder wett.
Und da ist mir ein Kollege tausendmal lieber, der grammatikalische Fehler macht, als Jemand der menschlich ein A---loch ist.
Und die Regeln von diesem Installateur betrifft ja auch nicht nur Ausländer.
Aber es stimmt schon, dass man in manchen Berufszweigen mit einem echten Bildungsdefizit konfrontiert wird was die Bewerber betrifft.
Uns das sind mit Sicherheit nicht nur Ausländer, denen...
die einfachste Rechtschreibung mittlerweile egal zu sein scheint.
Ein Österreicher verlangt von Bewerbern perfekt Deutsch zu sprechen.
Das kann nur Satire sein.
Schade das dieses Interview nicht als Tondokument vorliegt. Das würde die Absurdität noch unterstreichen.
Das klingt nicht nach Fachkräftemangel.
Bei uns in der Gegend können die Meister nicht so wählerisch sein. Sie sind froh, wenn die Angestellten pünktlich und zuverlässig sind, selbstständig nach Lösungen suchen und mit Werkzeug umgehen können. Das klappt auch. Hauptsache die Arbeit ist vernünftig erledigt. Ob die Mitarbeiter nun gebrochen Deutsch sprechen oder nicht, ist doch Banane.
Ja...Ich will, wenn ich in eine Werkstatt gehe, oder wo genau die jetzt arbeiten, qich verdammt hoffen dass die gut bis perfekt deutsch können. Qif jeden Fall genug, um Kommunikstionsprobleme zu verhindern. Auch das mit den Schülern kann ich leider bestätigen. Zumindest in meiner Region rauchen und saufen sich viele das Hirn weg
Alleine wie häufig man hier in den Titeln zu Beiträgen "ein" liest, wo es "einen" oder "einem" heißen müsste. Das macht mich schon lange stutzig. Uns das sind mit Sicherheit nicht nur Ausländer, denen die einfachste deutsche Grammatik mittlerweile schnuppe zu sein scheint.