Holocaust gerät in Vergessenheit?
Gut jeder zehnte junge Erwachsene in Deutschland hat einer Umfrage zufolge noch nie etwas von den Begriffen Holocaust oder Schoa gehört. In Deutschland sagten dies auf eine entsprechende Frage zwölf Prozent der befragten 18- bis 29-Jährigen. In Österreich waren es 14, in Rumänien 15, in Frankreich sogar 46 Prozent der jungen Leute.
Die Umfrage hat die Jewish Claims Conference mit jeweils 1000 Befragten in acht Ländern in Auftrag gegeben. Diese Länder waren Deutschland, Frankreich, Österreich, Großbritannien, Polen, Ungarn, Rumänien und die USA.
In all diesen Ländern gibt es laut der Befragung einen erheblichen Anteil von jungen Leuten, die nicht wissen, dass bis zu sechs Millionen Juden während der NS-Zeit getötet wurden. In Deutschland liege der Anteil bei den 18- bis 29-Jährigen bei 40 Prozent. 15 Prozent sagten, die Zahl der Ermordeten liege bei zwei Millionen oder weniger. In den übrigen Ländern war der Anteil noch größer, am höchsten in Rumänien mit 32 Prozent. In Deutschland bejahten zwei Prozent aller Befragten die Aussage, der Holocaust habe nicht stattgefunden.
Wie konnte es nur so weit kommen?Hängt das mit dem Erstatken rechter bis rechtsextremer Parteien zusammen?Was können wir dagegen unternehmen?Quellen:
12 Antworten
Das ist eine erschreckende Entwicklung wenn es stimmt. Mein Vorschlag wäre, den 8. Mai, Tag der Befreiung zu einem deutschlandweiten Feiertag zu machen. Meinetwegen kann man dafür auch einen bestehenden Feiertag abschaffen. Der Tag der Befreiung hat zwar nur indirekt mit dem Holocaust zu tun, allerdings würde es zumindest in Deutschland ein klein wenig helfen.
Ansonsten weiß ich nicht ob es im anderen Ländern auch in der Schule unterrichtet wird, wenn nicht sollten das eingeführt werden.
Der Holocaust darf niemals in Vergessenheit geraten, damit er sich niemals wiederholen kann.
Wir dürfen nicht unterschätzen, wie wichtig Bildung trotz aller neuen und neuesten Apps und Tools bleibt. Nur mit grundlegenden fesellschaftlichen Verständnis und ausreichenden Orientierungswissen kann ich die Ergebnisse von Internet & Co. richtig nutzen und bin ihnen nicht hilflos ausgeliefert.
Und auch das: Mediennutzung und Medienkompetenz sind mitnichten das gleiche. Vielmehr fordert die Omnipräsenz von Medien aus immer mehr fragwürdigen Quellen eine immer bessere Kompetenz der Quellenkritik, was von vielen als lästig und anstrengend empfunden wird.
Nur dann haben wir als Demokratie eine Chance nicht in interkorrespondenzfreie Blasen zu zerfallen.
Geschichte ist dabei wesentlicher Teil unserer Nation (Nation im ursprünglichen Sinne!). Und nur wer weiß, was unvergleichbar Schreckliches hier mitten unter uns möglich war, wird auch sehen, was aktuell und zukünftig zu vermeiden ist.
Informiert euch! Beispielsweise im Kurz-und-knapp-Lexikon der BpB.
Der Holocaust geraet nicht in Vergessenheit. Dafuer sorgen die juedische Gemeinde und die Regierung schon mit ihren jaehrlichen Gedenktagen und Kranzniederlegungen.
Der Holocaust gehoert (leider) zur deutschen Geschichte, aber Vergangenheit kann auch mal Vergangenheit sein und muss nicht immer wieder aufgewaermt werden.
Jetzt vergleichst du Aepfel mit Orangen. Natuerlich gehoert der Holocaust in den Geschichtsunterricht, aber das unterschwellig vermittelte schlechte Gewissen an Generationen, die damit absolut nichts zu tun hatten, nicht. Frage mal Jugendliche, die noch nie was vom Holocaust gehoert haben nach anderen wichtigen Ereignissen in der deutschen Geschichte. Da wirst du auch keine Antworten bekommen. Solche Leute darfst du auch nicht nach beruehmten Musikern/Komponisten und Malern fragen. Hohlbirnen auf diesem Gebiet muss man lernen zu ertragen. Nicht zu wissen ist immerhin besser als zu leugnen.
Das liegt daran das die meisten Schulen nie Ausflüge in KZ Gedenkstätten machen und die Nazizeit sowie den 2.weltkrieg nur kurz in der 10 Klasse behandeln und das wars,
Ich würde den Faschistischen Parteien hier nur 20% der Schuld geben da sie nicht verantwortlich sind das 46 % der Franzosen das nicht kennen, lediglich deren Wähler interessieren sich nicht dafür, das Hauptproblem sind die bildungssysteme, anstatt sich in Geschichte 2 Jahre mit dem Mittelalter zu beschäftigen sollte man sowas behandeln, aber ich bin froh das die Schule in der ich war es wichtig war die Schüler aufzuklären und deshalb eine Klassenreise nach Krakau und Oswieçim (Auschwitz-Birkenau) in die Gedenkstätte unternommen hat
Dass die es alle wirklich nicht wissen kann ich nicht glauben. Ich denke bei den Allermeisten steckt böse Absicht hinter den Antworten.
Zudem eine Mischung aus rechtspopulischen Trends und muslimischen Jugendlichen, die aus der Ablehnung Israels heraus so geantwortet haben.
In Frankreich sind sowohl Rechtspopulisten stärker als in Deutschland und der Anteil Muslime an der Bevölkerung ein Drittel mehr als in Deutschland. Zudem glaube ich, dass das Thema im Lehrplan in Frankreich nicht soviel Platz einnimmt wie in Deutschland.
Wer jedoch eine deutsche Schule besucht hat und in dieser Gesellschaft lebt kann mir nicht weismachen nie etwas vom Holocaust gehört zu haben.
Daher vermute ich hinter sicher 85% dieser Antworten bewusste Bosheit aus verschiedenen Motiven. Bei rechtsgerichteten deutschen Jugendlichen die Ablehnung der Erinnerungskultur, bei muslimischen Jugendlichen Hass auf Israel.
Deine fantasierten rechtsgerichteten Jugendlichen sind zum allergrößten Teil nicht rechts wegen Judenhass, sondern wegen Ablehnung der seit Jahren überbordenden Migration ins Land, wovon die Linke und deine angehimmelte Sarah Wagenknecht in der Vergangenheit nicht genug kriegen konnte.
Und dann heißt es in ein paar Jahrzehnten wieder "wir haben nix davon gewusst".