Gen Z: "Meine Arbeit gibt nicht das Beste für mich"
„Wir brauchen mehr Bock auf Arbeit“, sagte der Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Arbeitgeberverbände (BDA), Steffen Kampeter im Februar 2023 in einem Interview mit Table.Media. Zwei Jahre später fehlen Deutschland immer noch Hunderttausende Fachkräfte und bei denjenigen, die arbeiten, ist die Motivation am Arbeitsplatz unterdurchschnittlich.
Das zeigt eine Umfrage der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Ernst & Young (EY). Lediglich 48 Prozent der befragten Angestellten gaben an, motiviert zu sein, auf der Arbeit ihr Bestes zu geben. Damit liegt Deutschland laut EY-Daten unter dem internationalen Durchschnitt von 54 Prozent. An der Umfrage im August nahmen 1000 Menschen aus Deutschland und weltweit 17.350 teil.
Nicht nur zwischen den Ländern, sondern auch zwischen den Generationen gibt es Unterschiede: Am motiviertesten sind der Umfrage zufolge die Babyboomer. 63 Prozent der älteren Angestellten gaben an, bei ihrem aktuellen Arbeitgeber motiviert zu sein, ihr Bestes zu geben. Und die Generation Z? Hier lag der Anteil bei 43 Prozent.
Als die Mitte der 50er- bis Ende der 60er-Jahre Geborenen in den Arbeitsmarkt eingetreten seien, hätten sie viele Mitbewerber gehabt „und waren stolz einen guten Arbeitsplatz bekommen zu haben, dadurch war dieser sehr wertig“, sagt Maas. Die Gen Z könne sich aufgrund des demografischen Wandels und des Fachkräftemangels eher „ihren Arbeitsplatz aussuchen, dadurch ist dieser von Beginn an entwertet“.
Maas und sein Team konnten belegen, dass die Gen Z eine geringere Arbeitnehmerloyalität habe, ein geringeres Arbeitsplatz-Commitment. „Man denkt heute nicht mehr in längeren Verweildauern, sondern versucht für sich das Maximum herauszuholen“, sagt er. „Ist das erschöpft, zieht man weiter“.
„Gen X und Babyboomer haben sich bei der Arbeit viel von der Gen Z abgeschaut“„Aus meinem beruflichen Alltag kann ich generationsbedingte Unterschiede in der Motivation und Leistungsbereitschaft nicht erkennen“, sagt Gabriele Fanta BuzzFeed News Deutschland. Sie ist Personalchefin beim Technologiekonzern Körber. Davor war sie bei Daimler, McDonalds und Sixt tätig. Fanta vermutet Unterschiede im Antwortverhalten: „Galt es früher als notwendig, jederzeit Höchstleistungen zu erbringen und dies auch zu statuieren, vermute ich bei jüngeren Menschen eher eine situative Einschätzung. Näher an der Tagesform, die ja durchaus schwanken kann.“
Auf Reddit äußern sich Nutzer zu den Studienergebnissen. „Meine Arbeit gibt auch nicht ihr Bestes für mich“, schreibt eine Person. Welcher Generation sie angehört, ist nicht bekannt. Viele sind sich einig, dass mehr Motivation nicht mehr belohnt werde als „Dienst nach Vorschrift“. Und für den Arbeitgeber seien „konstant 70 Prozent besser als 100 Prozent und Burnout“.
Was denkt ihr darüber?3 Antworten
Ich denke auch Gen z will irgendwann mal eine eigene Wohnung bezahlen können und eine Familie gründen. Da wird sich das mit der wenigen Motivation schon geben ^^
Zumindest für diejenigen, die überhaupt eine realistische Chance darauf haben.
das zumindestens der Teil den du hier schilderst ein paar wichtige Komponenten verschweigt, die klar demotivierend wirken.
seit 1990 bis heute ist durchschnittlich die arbeitsleistung die ein einzelner Arbeiter erbringwn muss um den Faktor 8 gestiegen. Im Handwerk durchschnittlich sogar um den Faktor 10.
die Löhne hingegen sind im Schnitt aber nichtgestiegen. Im Gegenteil es ist inzwischen normal das heutige Berufsanfänger weniger Lohn bekommen als Berufsanfänger aus 1990 bzw noch zeitiger. das ist natürlich an hand der kaufkraft bemessen, also dem Reallohn.
und dann haben wir ja die Situation das quasi eit 40 Jahren es überall heißt die Rente ist nicht sicher und die die heutigen Berufsanfänger werden keine mehr bekommen... Mal abgesehen davon das es ein Märchen ist und man die Rentenkassen absichtlich ausblutet, ist es auch nicht gerade toll Abgaben zu leisten von denen man ja laut Legende nicht mehr haben wird.
Unterm Strich, weniger Kohle bei weit mehr Arbeitsaufwand und unsicherer Zukunft, führt natürlich dazu das die Motivation schwindet und man sich natürlich zeitgleich das beste Stück vom Kuchen sichern willl
Mir geht bereits die Motivation ab, wenn jemand die Formulierung "Bock haben" gebraucht.