Wie gendert ihr am liebsten?
Beispiel: Jemand liest, wie bezeichnet ihr diese Person?
Ich bevorzuge *ens.
LG
69 Stimmen
15 Antworten
Hallo,
als Frau bin ich selbstbewusst genug, dass ich keine Lippenbekenntnisse brauche und keine Probleme mit dem generischen Maskulin habe.
Ich nutze allein Beidnennungen (Studentinnen und Studenten, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Lehrerinnen und Lehrer usw.), und diese auch nicht konsequent und durchgehend Soll heißen, ich nutze sie in der ersten Anrede, gelegentlich auch während eines Vortrages, einer Ansprache, v. a. wenn es um einen mir wichtigen Punkt geht, und am Ende eines Vortrages.
Daneben verwende ich je nachdem, ob ich jemanden duze oder sieze, bei der Anrede die Pronomen du, dein, dir, dich oder Sie, Ihr, Ihnen, Sie. Ansonsten verwende ich die Personalpronomen ich, du, er, sie, es, wir, ihr, sie und die entsprechenden Possessiv- und Objektpronomen.
Das ist meiner Meinung nach völlig ausreichend; für manche Leute sogar schon viel zu viel.
AstridDerPu
Bei einer Rede mit Sehr geehrte Damen und Herren oder Liebe Zuhörer und Zuhörerinnen.
Im Gespräch sage ich immer die männliche Variante "Kaufmann" "Arzt" "Bänker", weil ich vermutlich selber männlich bin.
Außerdem hört sich das professioneller an, aber das ist persönliche Präferenz.
Wenn ich ein Mädchen wäre, würde ich ebenfalls sagen "Ich bin Arzt".
Kathrin Kunkel-Razum (Chefin der Duden-Redaktion)
Kunkel-Razum: Es handelt sich, ebenso wie das Lesen, um eine grundlegende Kulturtechnik. Erst wenn Menschen beides beherrschen, ermöglicht ihnen das wirklich gesellschaftliche Teilhabe. Es ist außerdem unfair, jemandem etwas vorzusetzen, was nicht korrekt ist. Ich spreche nicht von einem Kommafehler oder Buchstabendreher, das passiert allen Menschen gelegentlich. Aber die grundlegenden Rechtschreibregeln einzuhalten erleichtert uns die Kommunikation und spart Zeit.
SPIEGEL: Wie meinen Sie das?
Kunkel-Razum: Ich argumentiere vom Standpunkt der Lesenden, nicht von dem der Schreibenden. Wer eine WhatsApp-Nachricht mit vielen Fehlern bekommt, benötigt länger als bei einem korrekten Text, um diese Nachricht zu verstehen.
Gendern ist nicht nur dumm und unnötig - es schadet auch.
Das generische Maskulinum ist NICHT die männliche Form.
Frauen sind gemeint und nicht mitgemeint. Selbst die engstirnigste Feministin weiß, daß "alle Schüler bekommen hitzefrei" auch für Schülerinnen gilt.
Diese Propaganda-Lüge wurde von Feministinnen in die Welt gesetzt, weil sie sich wichtig machen wollen und weil sie damit Geld verdienen.
Das Gendern ist sexistisch, weil einige Formen die Männer "verschwinden" läßt.
Für Menschen mit Leseschwäche oder Hörproblemen oder Menschen, die Deutsch als Fremdsprache erlernt haben bildet es ein Hindernis.
Für Blinde und Sehbinderte bildet es eine zusätzliche Barriere.
- In 6-Punkt-Braille ist gegenderte Schreibweise schwierig darstellbar und erzeugt oft Textmüll. (Selbst ausprobieren)
- In 8-Punkt-Braille wird der Text 33% länger. Dh. es paßt weniger Text auf eine Seite. Braille-Dokumente werden dadurch aufwendiger und teurer.
- Wenn Blinde und Sehbehinderte im Internet surfen oder eine Reading-Maschine benutzen, um sich Zeitschriften, Dokumente oder Bücher sich vorlesen zu lassen oder auf einer Braillezeile anzeigen zu lassen, ist gegenderter Text teilweise komplett unverständlich.
- Gendern mit Satz- und Sonderzeichen bieten keinerlei Vorteile und beseitigen keine reale Nachteile. Es ist also nur "nett" gegenüber Leuten die sich "besonders" fühlen.
Alle Argumente für das Gendern sind Bullshit.
Abgesehen von der Doppelnennung und in seltenen Ausnahmefällen neutralen Formulierungen- überhaupt nicht.
Im Beispiel der Fragestellung: In der direkten Anrede "Leserinnen und Leser", sonst einfach nur "Leser". Lesende würde ich in diesem speziellen Fall nicht verwenden.
höchstens mit "/" wenn ich nicht auf anhieb weiß welches geschlecht der andere user hat. dann schreibe ich beispielsweise "er/sie".
und je nach situation auch das "oldschool" gendern, also z.b "liebe leser, liebe leserinnen"
mehr auch nicht.