Meinung des Tages: Wels nach Angriff in Bayern getötet - war die Tötung des Tieres Eurer Meinung nach verhältnismäßig?
(Bild mit KI erstellt)
Aggressiver Riesenwels versetzt Badegäste in Angst
Ein rund zwei Meter langer, 90 Kilogramm schwerer Wels wurde in der vergangenen Woche im Brombachsee in Bayern auffällig, nachdem er mindestens fünf Badegäste angegriffen und gebissen hatte. Der Fisch hielt sich hartnäckig nahe einer Schwimminsel auf und zeigte ein ungewöhnlich aggressives Verhalten.
Der Badebereich wurde vorübergehend gesperrt, während Rettungskräfte die Verletzten versorgten. Letztlich wurde der Wels von einem Polizisten angeschossen und von hinzugezogenen Anglern mit einem Boot geborgen und getötet.
Reaktionen: Zwischen Verständnis und Tierschutzkritik
In sozialen Medien wurde die Tötung des Welses kontrovers diskutiert, viele Nutzer äußerten Unverständnis über den tödlichen Polizeieinsatz. Der Deutsche Tierschutzbund bezeichnete das Vorgehen als "völlig unverhältnismäßig" und schlug Alternativen wie eine Absperrung des Uferbereichs oder Strombefischung vor.
Experten aus der Fischereibranche jedoch verteidigten jedoch das Handeln der Polizei. Sie wiesen auf die akute Gefährdungslage durch das Tier hin – auch durch das mögliche Auslösen von Panik mit gefährlichen Folgen. Zudem sei das Einfangen eines so großen Welses technisch schwierig und zeitaufwendig gewesen.
Seltenes Verhalten und ökologische Hintergründe
Fischereiexperten betonten, dass das Verhalten des Welses untypisch sei – normalerweise greifen Welse keine Menschen an. Vermutet wird, dass das Tier ein Nest verteidigte und daher aggressiv auf nahe Schwimmer reagierte.
Die Erderwärmung begünstigt die Ausbreitung wärmeliebender Arten wie den Wels, wodurch diese häufiger und größer auftreten. Zugleich verdrängen sie zunehmend kleinere Fischarten – was langfristige Auswirkungen auf heimische Ökosysteme haben kann.
Unsere Fragen an Euch:
- War der Schusswaffengebrauch / die Tötung des Tieres Eurer Meinung nach verhältnismäßig?
- Sollten Badeseen (teilweise) gesperrt werden, wenn größere Fische laichen?
- Wie sollten Gewässer wie Badeseen bewirtschaftet werden, um vergleichbare Konflikte zwischen Mensch und Tier zu vermeiden?
- Sollte es strengere Regelungen für die Freizeitnutzung ökologisch sensibler Orte geben?
Wir freuen uns auf Eure Antworten.
Viele Grüße
Euer gutefrage Team
Hallo zusammen,
wir haben eine kleine Umfrage zum Thema "Meinung des Tages" für Euch vorbereitet.
Wir würden uns freuen, wenn Ihr Euch einen kurzen Moment Zeit nehmt und bei dieser abstimmt.
Die Umfrage findet Ihr hier: https://survey.lamapoll.de/Umfrage-MdT-Benachrichtigungen
Viele Grüße
Euer gutefrage Team
257 Stimmen
62 Antworten
Wenn ein Tier zur Gefahr für Menschen wird, ich gehe davon aus, dass da auch Kinder baden, dann gibt es keine Alternative.
Wenn in einem seit langem ausgewiesenen badegewässer (die meisten Badeseen sind das ja nicht erst seit gestern, diverse Badessen sind ja auch künstlich angelegt oder angestaut, auf einmal übergroße Welse auftauchen, möglicherweise weil dort irgendwann mal jemand junge Welse ausgesetzt hat, ist das jetzt nicht unbedingt ein Grund dafür, ein Badegewässer zu schließen.
Bei uns in der Nähe gibt es einen großen Baggersee. Da ist das baden verboten. Und es hält sich niemand dran. Gerade am Wochenende im Sommer ist es brechend voll und die Anwohner haben Probleme bei sich zu Hause zu parken. Polizei ist sinnlos, das Klientel, das da badet und ohne Rücksicht grillt, hört da nicht drauf.
Wessen Sache ist das, der die dort baden und sich in Lebensgefahr bringen? Oder bei Trockenheit, trotz Verbot mit Holzkohle grillen und den Grill auch schon mal ohne Aufsicht lassen. Vor ein paar Jahren ist dort ein Mann ertrunken und das hat die anderen Badegäste nicht gejuckt. Und das war leider nicht der erste Todesfall.
Und wegen dieser Einstellung sind viele Haiarten nun weg oder vom Aussterben bedroht, obwohl diese viel weniger Schaden verursacht haben, als die Kuschelvariante Elefant. Das Wasser ist nicht einmal unser Lebensraum.
Ich bin kein Öko, aber schon mal überlegt, das dieser Fisch da hin gehört? Menschen können an einer anderen Stelle Baden. Der Wolf gehört auch nicht in den deutschen Wald (nicht mehr, nach weit über 100 Jahren), aber das juckt keinen. Welse sind im Grunde weder gefährlich noch aggressiv.
genau , denn wenn er ein Kind verletzt hätte wäre das Geschrei groß gewesen
dann muss man eben den See sperren.. 🤷♀️ genau wie wenn es einen tödlichen badeunfall gab wegen eines Strudels
ich finde Mensch geht immer noch vor Tier. Ich liebe Tiere aber man kann es auch übertreiben
Dir ist aber schon bewusst, dass Fische im Wasser leben, oder? Wenn deine Babys bedroht werden, würdest du dich doch auch wehren.
Nachvollziehbares Argument.
Allerdings fehlen dir folgende Informationen:
- Ein Wels hat keine Zähne. Es besteht keinerlei Gefahr. Der Waller kann Menschen maximal nur Schürfwunden und Blaue Flecke zufügen. Von einer Gefahr kann hier kaum gesprochen werden. Welse sind für menschen ungefährlich.
- Der Waller hat sich arttypisch verhalten und sein Gelege verteidigt.
- Der Wels wurde erschossen. Die Polizei hat den Wels zerballert und in dabei 3 Wunden zugefügt. Eine Stunde später wurde er noch lebend aus dem Wasser gezogen. Das ist nicht waidgerecht und auch nicht tierschutzgerecht.
sorry das mag ja alles richtig sein aber stellt euch mal vor, ein Kind wird von einem zwei Meter langen Fisch "angegriffen" ich setze das jetzt absichtlich in Anführungszeichen weil der Fisch sich arttypisch verhält, was ich in keiner Weise in Zweifel ziehen will. Dieses Kind bekommt einen Schock, auch wenn die Verletzung nicht gefährlich sein mag. Wenn ich als Familie da offiziell baden darf, dann habe ich auch ein Recht darauf, dass die Kinder und ich auch da unbehelligt bin. Und dann bin ich der Polizei dankbar, dass sie uns vor einer wie auch immer definierten Gefahr beschützt. Denn das ist die Aufgabe der Polizei. Ich kann dann nicht erwarten, dass die erst einen Angelschein macht oder wartet bis ein Fachkundiger vor Ort ist. Die Tatsache, dass sie den Fisch treffen konnte, zeigt ja eindeutig, dass er sich nach wie vor an der Badestelle aufgehalten hat und somit Gefahr im Verzug war. Dann muss man entweder das Baden in offenen Gewässern verbieten oder man muss damit rechnen dass so etwas passiert. Beide Seiten müssen damit rechnen, dass so etwas passiert, die Badegäste und Fischfreunde.
Ich finde es gut, dass du die Fakten anerkennst.
dann habe ich auch ein Recht darauf, dass die Kinder und ich auch da unbehelligt bin.
Das kann ich als deine Meinung akzeptieren. Ich habe eine andere. In meinem Empfinden hat der Mensch nicht das Recht Tiere in ihrem Lebensraum zu töten, nur damit er dort planschen kann. Ich finde du solltest mit deinen Kindern ins Schwimmbad und nicht versuchen aus dem See ein Schwimmbad zu machen indem du dort dir Fische töten lässt. Es hätte auch genügt ein paar Wochen nicht ins Wasser zu gehen.
Aber gut Menschen haben andere ethische Vorstellung.
Vielleicht können wir uns darauf einigen, dass die Tötung zumindest waidgerecht ablaufen sollte. Der Polizist hat den fisch mit seiner 9mm 3x getroffen nachdem ein Angler ihn angelockt hat. Erst nach über einer Stunde hat man den noch lebenden Wels aus dem Wasser gezogen.
Das ist ein klarer Verstoß gegen das Tierschutzgesetz. Die akute Gefahr war schließlich nach der Sperrung des Badesees gebannt. Man hätte also durchaus einen professionellen Angler hinzuziehen können und das tier waidgerecht töten können.
Da das Gesetz für alle gilt, sollte der Polizist für sein Veehalten Verantwortung übernehmen.
ja das ist aus Tierschützersicht richtig, habe und werde ich nicht bestreiten. Ich bin auch der Meinung, dass der Mensch nur da schwimmen soll wo er es auch darf, das heißt ich würde nie in eine nicht genehmigte Badestelle gehen. Andererseits möchte ich aber auch nicht in einer überfüllten Chlorbrühe schwimmen sondern in offenen Gewässern. Dann sollte man das Schwimmen da während der Laichzeit verbieten, kann ich auch gut mit leben. Aber nochmal, wenn ich da offiziell baden darf, möchte ich das auch sicher tun können.
ich habe das so verstanden dass er mindestens 5 Badegäste angegriffen hat
Ja, angegriffen, das heißt nicht gleich getötet oder schwer verletzt. Ein Wels hat keine Waffen um uns zu verletzen, in seinem Maul sind keine scharfen Zähne sondern raue Platten, die hinterlassen ne Schürfwunde, nicht mehr. Der Schreck wenn man plötzlich angefischt wird ist definitiv schlimmer als der reale Schaden, eine Gefahr geht nicht aus vom Fisch.
So sieht es aus.. wir Angler haben absolute Verbote während Laichzeiten einzuhalten.... Natürlich sind da Badegäste eine Ausnahme .. dann darf der Waller dort halt nicht laichen. Da ist dann Artenschutz nicht unbedingt wichtig.
Viele dislikes, aber der einzige der sich auskennt.
Ein Wels hat keine Zähne. Er kann keinen Menschen gefährlich verletzen. Schürfwunden und Badegegäste einen Schrecken einjagen jst alles was er kann.
Mag ja sein aber ein Kind bekommt einen Schock, ein Erwachsener auch wenn er angegriffen wird von einem zwei Meter langen Tier.
Ja das stimmt. Aber dafür kann man nicht den ganzen See abschlachten. Es gibt andere Seen oder Schwimmbäder. Warnschild aufstellen und fertig.
Naja du kannst meine Meinung ja aus meinem anderem Kommentar entnehmen.
Es wurde ja auch nicht "der ganze See abgeschlachtet", sondern ein Wels erschossen. Wobei für mich das störendste ist, dass er erschossen wurde. Da hätte es sicherlich auch eine andere Form gegeben, diesen Wels zu fangen.
Ich weiß nicht, ob dem Polizisten klar war, mit was für einem Tier man es überhaupt genau zu tun hatte.
Insofern Welse in der Regel eher scheu und für erwachsene Menschen nicht wirklich gefährlich zu seien scheinen kann ich verstehen, wenn das von tierschützerischer Seite im Nachhinein als überzogenes Handeln betrachtet wird.
Aus Perspektive der Wasserrettung würde ich dass an einem frequentierten Badesee aber etwas anders sehen, denn für Kinder und junge Schwimmanfänger kann ein Tier dieser Größenordnung, wenn es sich agressiv verhält, wahrscheinlich durchaus gefährlich sein, insofern wird das für den Polizisten eine Abwägungssache gewesen sein.
Im Nachhinein wäre es wahrscheinlich besser gewesen, den Bereich igendwie zu sperren und das Tier zu entnehmen und in ein Gewässer umzusiedeln, so sich typischerweise eher keine Badegäste aufhalten und wo sich Mensch und Tier aus dem Weg gehen können.
denn für Kinder und junge Schwimmanfänger kann ein Tier dieser Größenordnung, wenn es sich agressiv verhält, wahrscheinlich durchaus gefährlich sein,
Ne. Der Wels hat nichtmal Zähne.
insofern wird das für den Polizisten eine Abwägungssache gewesen sein.
Abgewägt wäre es, wenn diese Entscheidung ein Experte getroffen hätte. Ein echter, nicht die Hobbyangler vor Ort die von Nestern statt Gelegen geprochen haben. Und dann hätte die Tötung, insofern gewünscht, waidgerecht erfolgen müssen.
Der Polizist hat den Wels 3x willkürlich getroffen. Eine Stunde später wurde er noch lebend aus dem Wasser gezogen.
Wieso hat der Wels keine Zähne.
Laut Suchmaschine
Die Zähne sind kleine, flache und nach hinten gerichtete Bürstenzähne. Sie sitzen im Unterkiefer in vier oder fünf Reihen, die in der Mitte durch die Kiefernaht geteilt sind.
Und ein Biss soll sehr schmerzhaft sein.
Bestimmt die, die mit dem Anglerlatein am meisten Erfahrung haben.
Nein einen Fischerschein habe ich ebensowenig wie einen Fischereischein. Ich finde diese "Sportart" extrem langweilig.
Gut, ich hab den Fischerschein schon seit über 1 1/2 Jahren in der Tasche und angle seit über nem Jahrzehnt bei meinem Vater mit. Wennst dich nd auskennst, sei leise
Cool das du Ahnung hast und einen Fischerschein seit mehr als 18 Monaten. Entweder heißt das Ding Angelschein oder Fischereischein in Deutschland. Und warum darf ich meine Sicht der Dinge nicht kundtun oder kritisch nachfragen. Forellen umsetzen ist bestimmt einfacher als einen 2 mtr langen und 90 Kilo schweren Wels zu fangen und umszusetzen.
In AT heissts halt Fischerschein/lizenz. Darfst ja, nur ist es möglich und wenn man das Tier waidgerecht getötet hätte, wäre ich ja nd ganz so wild gewesen aber was war mit dem schießgeilen Polizisten falsch... Wäre ja eigentlich möglich gewesen, den Fisch zu fangen und umzusetzen
Das mit dem Umsetzen wäre natürlich die bessere Option gewesen, allerdings kennen wir hier bei Gute Frage nicht alle Informationen. Vom Sofa oder Schreibtisch aus ist gut reden oder schreiben.
Keinesfalls. Menschen sollten mal ihre Hybris etwas runterfahren.
Uns gehört nicht alles auf der Welt.
Leider können Welse nicht zurückschießen.
Natürlich gehört den Menschen die Erde. Es heißt ja schließlich: Haltet euch die Erde und die Tiere untertan . 1.Mose 1: 28. Der Mensch ist nach göttlichem Gesetz berechtigt Tiere zu töten oder zu essen
Und genau wegen sowas verachte ich verblendete Biebelspinner. 😉
Meinung des Tages: Wels nach Angriff in Bayern getötet - war die Tötung des Tieres Eurer Meinung nach verhältnismäßig?
Diese Frage ist interessant.
Sie zeugt zum einen davon, dass Natur noch funktioniert, was die Instinkte des Welses angeht, dem wohl Menschen zu nah an seine Jungen herangekommen waren, so dass er sie folgerichtig schützen wollte. Fatal für ihn....
Zum anderen zeigt das menschliche Verhalten, welch großen Wert man doch darauf legt, an der Spitze der Nahrungskette zu stehen - weiterhin!
Ohne das nötige Grundwissen über das WARUM musste man diesen Fisch töten, um nicht in weiteren möglichen Fällen wegen Fahrlässigkeit in Haftung genommen zu werdrn. Ohne Grund fällt so ein Fisch keine Menschen an.
Dass solche Wels-Attacken keine Seltenheit sind, habe ich in diesem alten Artikel gefunden. Niederbayern: Riesiger Wels greift Schwimmerin in Badesee an - WELT
Wenn nun die deutsche Regelungswut zuschlägt, würden Badeseen womöglich gesperrt.
Es ist mal wieder ein Sinnbild für den Menschen: hey, ich will hier baden, also quasi Luxus. Und wenn du uns Menschen dabei gefährdest, weil du deine Existenz und die Existenz deiner Nachkommen schützen willst, dann musst du sterben...
In einer Welt, wo der Mensch sich nicht als Krone der Schöpfung betrachtet und die Welt nicht als sein Eigentum wäre es ja auch einfach eine Möglichkeit gewesen, das Bad für die Brutzeit zu schließen. Aber klar, die menschliche Wirtschaft ist immer mehr wert als ein Lebewesen (und im übrigen nicht nur eines tierischen, immerhin beuten wir uns ja auch gegenseitig tagtäglich aus und finden Sklavenarbeit okay wenn sie für unseren Luxuskonsum da ist).
Außer, da nicht zu baden.