Was denkt ihr über diese Aussage von mein Psychologe?

Er hat unrecht/Empathie ist wichtig 100%
Er hat recht... 0%

6 Stimmen

Deamonia  18.08.2025, 18:06

Hat er allgemein gefragt, oder vielleicht mit einer speziellen Betonung auf dem "du"?

Reddington98 
Beitragsersteller
 18.08.2025, 18:07

Er meint Empathie ist unwichtig und führt zu Probleme wie z.B. das man sich übermäßig um andere sorgt...

6 Antworten

Vielleicht versteht er Empathie als etwas mehr als den Versuch, den anderen zu verstehen und ihm gerecht zu werden, vielleicht hast du aber auch nur seinen Tonfall negativer wahrgenommen, als er gemeint war.

Oft interpretieren wir in einen Tonfall mehr hinein als das, was gemeint ist.

Wenn man angestrengt ist, spricht man manchmal gereizter, als man es selber merkt.

Natürlich ist Empathie gut.


Fontanefan  18.08.2025, 18:18

Übrigens, ich habe Verwandte, die sehr einfühlsam sind und ungemein gut auf einen eingehen können. Eine Freude, mit ihnen umzugehen.

Denen hat ein Psychologe, als sie Schwierigkeiten miteinander hatten, gesagt: Denken Sie mal nicht an das, was ihr Partner braucht, (oder auch nicht?) sondern an ihre eigenen Bedürfnisse. Das ist lange her und scheint sich bewährt zu haben. Sie sind weiterhin unheimlich nett.

Ich finde das total schwierig, das zu beantworten, denn es kommt immer auf den Kontext an. Empathie ist eigentlich ganz gut zu haben, es kann aber je nach psychischem Problem auch problematisch sein. Also der Klassiker ist z.B.: Weil die Eltern unberechbar waren, ist man ständig im Alarmmodus und hat sehr genau gelernt, auf die Stimmungen der Anderen zu achten. Eine solche Empathie wäre Teil des Problemverhaltens (Bedrohungsmonitoring = man achtet immer darauf, ob von Anderen irgendeine Bedrohung ausgeht). Aber grundsätzlich ist es natürlich gut, wenn man andere Menschen einschätzen kann oder in engen Beziehungen auch mitfühlen kann.

Er hat unrecht/Empathie ist wichtig

Fingerspitzengefühl und Einfühlsamkeit sollten sich auf Personen beziehen und nicht darauf was wohin geführt hat, obwohl es dafür auch Grundlagen gibt. Objektivität baut sich darauf auf. Empathie ist also sehr wichtig.

Moin,

ich halte das für eine anregende Provokation.

Hast du ihm das gesagt, was du hier als Erläuterung zu deiner Frage geschrieben hast?

Ja, warum fehlt sie dir? Weil du glaubst, sie wegen der Optimierung sozialer Netzwerkarbeit zu benötigen, oder weil sie dir fehlt und du darunter leidest weil dir dadurch Nähe als Element von Geborgenheit fehlt? Denn das eine gibt es nicht ohne das andere. - Oder weil du dich schuldig fühlst weil du sie nicht bei dir emotional findest - nur als Soll-Anforderung im Kopf?

Du siehst: die Frage war gar nicht so doof.:-)

Ich interpretiere die Frage des Psychologen anders.
Ich denke, er meinte nicht, wofür man generell Empathie braucht, sondern eher, warum Du Empathie brauchst. Ich denke also nicht, dass er Empathie grundsätzlich infrage gestellt hat.

Es könnte nämlich durchaus sein, dass die Motivation dafür, empathisch zu sein darin liegt, sich keine Feinde machen zu wollen, Konflikte zu vermeiden, einem gewissen Ideal zu entsprechen und und und. Diesbezüglich wäre die Beantwortung seiner Frage in psychologischer Sicht interessant gewesen.

Das ist jetzt meine Interpretation, die nicht unbedingt stimmen muss. Aber ich würde das Ganze noch einmal bei ihm ansprechen. Ist ja auch gut, wenn man seinen Standpunkt vertritt und dazu hast Du ja dann Gelegenheit.