Wahlsystem in Deutschland ändern? Nur noch Verhältniswahl?
Im Gegensatz zu vielen anderen Verfassungen schreibt das Grundgesetz kein konkretes Wahlsystem vor. Dies ist der Tatsache geschuldet, dass sich die verschiedenen Parteien im Parlamentarischen Rat nicht auf eine dauerhafte Lösung verständigen konnten.
Große Parteien waren häufig daran interessiert eine reine Mehrheitswahl zu haben, kleine Parteien bevorzugen die Verhältniswahl.
Hier die Erklärungen zur Mehrheitswahl:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Mehrheitswahl
Und zur Verhältniswahl:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Verh%C3%A4ltniswahl
Bundestagswahl in Deutschland: Verwirrend und nicht mehr zeitgemäß?
Als Kompromiss gilt in Deutschland bei der Erstimme Mehrheitswahl und bei der Zweitstimme Verhältniswahl.
Vielen Bürgern ist der Unterschied nicht zu vermitteln. Zudem ist die Zeit der zwei großen Volksparteien vorbei.
- Mein Vorschlag ist also statt zwei Stimmen mit unterschiedlichen Wahlsystemen bei der Bundestagswahl nur noch eine Stimme zu haben und zwar nach Verhältniswahl. So wie es beispielsweise auch bei der Europawahl ist und bei vielen Landtagswahlen in Deutschland.
43 Stimmen
12 Antworten
Finde das System der Schweiz am besten. Nicht nur die Wahlen sondern die ganze Struktur der Regierung. Auch wenn es kompliziert erscheinen mag ist es viel demokratischer und gibt auch mit Abstimmungen den Bürgern die Möglichkeit einzugreifen. Die Macht ist unter den Parteien auch viel besser verteilt...
Das würde mir persönlich auch gefallen. Und es wäre auch gut für die politische Bildung der Bevölkerung. Da fühlt man sich zudem als Bürger ernst genommen.
In der Schweiz nimmt auch nicht jeder Bürger an jeder Volksabstimmung teil.
Es gibt Themen die man wichtiger findet als andere. Vor allem bekommt man immer einen Berg Papier zugeschickt um sich ins Thema einlesen zu können. Die haben einmal sogar abgestimmt ob Kühe Hörner haben sollen oder nicht.
ob Kühe Hörner sollen oder nicht.
Ein maßgeblich wichtiger Entschluss zum Schutz von Menschenleben, durch Kühe mit Tollwut. (Das Dich eine ausgewachsene Kuh einfach erdrücken kann, weiß die tollwütige Kuh ja nicht)
Ne, im Ernst. Das ist das beste Beispiel, dass eine solche Beteiligung der Bevölkerung einen mehr als sinnlosen Aufwand bedeutet.
Ein schlechtes Beispiel. Die Abstimmungen sind meistens relevant und wichtig. Bei der letzten Abstimmung im November ging es um 2 Vorlagen im Mietrecht, den Ausbau von Strassen und die Finanzierung der Krankenkasse. Solche Dinge betreffen die Bevölkerung. Wenn man sich ansieht wie einige politiker praktisch in einer anderen Welt leben und jeden bezuuzur Realität verloren haben, bin ich froh noch abstimmen zu können.
Ich halte das derzeitige Wahlsystem für grundsätzlich richtig, wenn auch reformbedürftig. Wahlkreisabgeordnete verorten das Parlament nicht allein in Berlin, sondern auch vor Ort, denn sie haben in aller Regel eine Büro in ihrem Wahlkreis und lassen sich dort auch regelmäßig blicken.
Was im Zeitalter der Vielparteien-Demokratie aber überholt ist, ist der Wahlgrundsatz, dass das Direktmandat der- oder diejenige erhält, der oder die die relative Mehrheit im Wahlkreis hat. Da können auch schon mal flache 25 % der Stimmen für ein Direktmandat ausreichen. Das wiederum führt zu deutlichen Verzerrungen, die wieder durch Überhang- und Ausgleichsmandate bereinigt werden müssen. Auch das hat den Bundestag so monströs groß gemacht.
Mein Vorschlag wäre, die Direktmandate nur für eine absolute Stimmenmehrheit zu vergeben, die nötigenfalls in Stichwahlen ermittelt wird, so wie das beispielsweise in Frankreich der Fall ist, das damit sein Mehrheitswahlrecht nicht entgleisen lässt.
So ließe sich mit 300 Listenmandaten und 300 Direktmandaten ein Bundestag schaffen, der seine vom Bundeswahlgesetz gezogene Platzzahl von 630 Sitzen einhält. Momentan hat er deutlich über 700 Sitze.
Und diese DIREKTMANDATE nur für Mitbürger aus dem Wahlkreis !
Nicht der Hamburger Olaf S. am Dienstort seiner Frau !
Wir haben ein personalisiertes VerhältnisWahlrecht, was ich prinzipiell gut finde!
Ein MehrheitsWahlrecht lehne ich strikt ab UND ich möchte auch gern einen DirektKandidaten wählen können.
Das Wahlrecht wurde auch gerade leicht geändert, die Verhältniswahl priorisiert, Überhangs und AusgleichMandate abgeschafft, aber die GrundmandatsKlausel behalten.
Ich finde es auch gut einen Kandidaten unabhängig von der Partei wählen zu können, weil das kleineren Parteien mehr Chancen einräumt (StimmenSplitting).
Es hätte auch andere, bzw. zusätzliche Möglichkeiten gegeben, aber auf die genannten mag ich nur ungern verzichten!
Wollte man nicht die Stimmen umbenennen? Viele glauben, die 1. Stimme sei 'wichtiger', weil das halt so klingt.
Schon eine Koalition aus 3 Parteien hat es nicht hinbekommen, wie soll das mit vielen kleinen Parteien funktionieren?
Zudem beeinflusst dann u.U. eine "Minipartei" die Realpolitik. Auch hier ein aktuelles Beispiel, wie eine Partei mit 11,25% der möglichen Wahlstimmen den Regierungskurs massiv steuert (bei einem zugegeben schwachen Bundeskanzler).
Will eine kleine Partei möglichst viele Wählerinnen und Wähler erreichen, braucht es heute nicht mehr Millionen von Wahlkampfgeldern, das hat die Präsidentenwahl in Rumänien gezeigt (oder auch der professionelle Umgang mit den socialmedias der AfD).
Ich bin sogar ein Freund der Erststimme, da der Direktkandidat eher "zum Anfassen" ist als ein "Listenplatz". Auch hier ein praktisches Beispiel aus dem Wahlkreis Backnang der letzten Wahl, bei dem eine Bundestagsabgeordnete über die Erststimme beim Wahlvolk schlichtweg "durchfiel" und dennoch über die Liste das Mandat erhielt.
Insofern ist das aktuelle System - trotz Reformbedarfs - immer noch das Beste.
Mein Vorschlag würde nicht zu mehr kleinen Parteien im Parlament führen. Er würde lediglich den Parteien schaden, die die meisten Direktmandate holen. Allen voran CDU/CSU.
Da habe ich einfach Deinen Link reflektiert:
- Auch kleine und mittlere Parteien erhalten ein angemessenes politisches Mitwirkungsrecht.
- Die Interessen von Minderheiten werden zu einer höheren Wahrscheinlichkeit vertreten.
Mein praktisches Argument pro Erststimme halte ich aufrecht - egal, zu welcher Partei die Kandidatin/der Kandidat gehört.
Zudem habe ich in meinem "Werdegang" oft genug erlebt, wie Listenplätze "verschachert" werden und bin deswegen kein Freund davon, dies als ausschließliche Entscheidungsgrundlage zu nehmen. Zudem denke an Backnang, ich bin mir sicher, Du weist, wer gemeint ist.
Mein Vorschlag
Die interessiert genau EINE Person:
D I C H
Die Schweizer Lösung finde ich ansprechend, bezweifele aber, ob der deutsche Durchschnittsbürger immer mit entscheiden möchte und es somit auch tun würden
Ich habe ja schon geschrieben, dass ich die Schweizer um ihr Wahlsystem beneide.
Ich wäre so ein Typ der bei jeder Abstimmung teilnimmt - sogar wenn es um Hornvieh geht.
Wir Deutschen werden ja nicht einmal gefragt wenn sie um Wiedervereinigung und Abschaffung der DM geht.
Im Bundesdurchschnitt halte ich den Durchschnitts IQ für zu gering. Nur das Zusenden von Infomaterial reicht nicht. Man muss dann auch die Muße haben, es zu lesen und zu verstehen.
Bzgl des € und der DM. Einerseits sind Veränderungen immer schwer für Menschen (Komfortzone ist immer kuscheliger, egal wie oft Du dort verprügelt wirst). Andererseits profitieren wir durch unsere Exporte von der EU, was mit der Währungsumstellung ja im Kontext steht. Sehr viel interessanter finde ich aber die Frage, was mit Der EU passiert, wenn D und F als Hauptfinanzgeber austreten. Und ob sich die bisher getätigten Einzahlungen in die EU, dazu zähle ich auch Rettungspakete für Staaten, gerechnet haben.
Der kleine Mann denkt aber nicht soweit. Er sieht seinen Einkaufswagen JETZT und erinnert sich an den Einkaufswagen vor € Einführung. Hier sollte aber der Warenkorb des Verbraucherpreisindexes unter die Lupe genommen werden.
Zig andere europäische Nationen durften aber abstimmen. Das mit dem IQ halte ich für nicht zutreffenden Pessimismus, Masochismus - ich weiß gar nicht wie ich das nennen soll.
Natürlich sind Deutsche nicht dümmer als andere Nationen. Eher im Gegenteil.
Insgesamt haben sich demnach in vielen OECD-Staaten die durchschnittlichen Kompetenzen der Jugendlichen in den drei Bereichen im Vergleich zur vorherigen Studie von 2018 verringert. Allerdings sind die Leistungseinbußen in Deutschland überdurchschnittlich groß.
Quelle: Tagesschau
Das ist KEIN Ausrutscher. Von daher sehe ich das eher kritisch.
Die junge Generation ist aber die Zukunft. Du kannst jetzt auch mit Deiner Hand weiter diskutieren.
Oder Du verwendest mal Weitblick. Dein Freundeskreis mag hochintelligent sein. Das ist aber nur minimaler Bruchteil der Gesellschaft.
Da der Durchschnitts IQ immer 100 ist (Gauß'sche Glocke Prinzip), eine Toleranz von ±15 als hinnehmbar gilt,
Mit einem durchschnittlichen IQ von 100 Punkten steht Deutschland in diesem Ranking auf Platz 13.
Quelle
Allerdings werden hier auch die aufgewendeten Mittel hinzugezogen.
Da täumen einige von Helvetien -
Das BlaBla vom aufgehetzten "Volk" kommt auch da erst in die Sortieranlage bevor der Nationalrat entscheidet !
Dazu sind deutsche Bürger zu faul