Erstwähler braucht Hilfe!

5 Antworten

Im aktuellen Deutschen Bundestag sitzen 736 Abgeordnete. Aber durch die Erst- und Zweitstimme (je 299 Sitze) werden eigentlich nur 598 Abgeordnete gewählt werden. Woran liegt das?

Sogenannte "Überhangmandate". Wird im nächsten Bundestag aber deutlich reduziert.

Bei der Bundestagswahl 2021 sind insgesamt 47 Parteien angetreten. Aber im Bundestag sind nur 8 Parteien vertreten. Woran liegt das?

5-Prozent-Hürde.


  1. Überhangs und Ausgleichsmandate. Wer mehr Direktmandate bekommt als Prozent an stimmen bekommt die Direktmandate trotzdem aber dafür bekomen die anderen Parteien auch soganannte Ausgleichsmandate damit das kit den Prozenten passt. Das wurde aber jetzt abgeschafft
  2. Eine Partei die nicht 5% oder drei Direktmandate bekommt kommt nicht in den Bundestag. Ausnahme SSW für die gilt das nicht weil das die Partei einer nationalen anerkannten Minderheit ist.

2. Kann ich dir beantworten. Als Partei benötigt man über 5% der Stimmen, um im Bundestag vertreten zu sein. Die FDP zum Beispiel kämpft aktuell mit dem 5%, um überhaupt im Busdestag vertreten zu sein.


Erstwaehler617 
Beitragsersteller
 08.12.2024, 10:24

Super, danke!

Uff, die Folgen von Lehrermangel und Unterrichtsausfall...

Im aktuellen Deutschen Bundestag sitzen 736 Abgeordnete. Aber durch die Erst- und Zweitstimme (je 299 Sitze) werden eigentlich nur 598 Abgeordnete gewählt werden. Woran liegt das?

Jeder Abgeordnete, der per Erststimme ein Direktmandat von seinem Wahlkreis erhalten hat, bekommt garantiert seinen Platz im Bundestag.

Nun kann es aber sein, dass eine Partei z.B. 10 % der Zweitstimmen geholt hat und ihr damit 60 Sitze im Bundestag zustehen, aber sie hat 70 Direktmandate gewonnen. Würde man aber einfach jene 70 Abgeordnete (deren Plätze garantiert sind!) für diese Partei in den Bundestag setzen, hätte sie einen höheren Stimmenanteil als ihr aufgrund des Verhältnisses der Zweitstimmen zustünde, nämlich 11,7 % statt 10 %.

Also bekommen zum Ausgleich die anderen Parteien ebenfalls mehr Plätze im Bundestag, bis jene 70 Direktmandate unserer Partei den ihr zustehenden 10 % entsprechen. Was dann halt einen Bundestag mit 700 Plätzen bedeutet.

Diese 10 "überzähligen" Direktmandate über das Zweitstimmenverhältnis hinaus heißen Überhangmandate. Und die zusätzlichen Plätze, die die anderen Parteien bekommen um das auszugleichen, sind die Ausgleichsmandate.

Bei der Bundestagswahl 2021 sind insgesamt 47 Parteien angetreten. Aber im Bundestag sind nur 8 Parteien vertreten. Woran liegt das?

Parteien, die nicht mindestens 3 Direktmandate durch Erststimmen oder 5 % Stimmanteil durch Zweitstimmen bekommen, ziehen nicht in den Bundestag ein. Und das waren 2021 eben 39 von 47.

Nur 7 Parteien haben eines dieser beiden Mindestkriterien erreicht und sind damit in den Bundestag eingezogen.

Und der Südschlesische Wählerverbund ist von der Sperrklausel befreit, aufgrund eines Abkommens mit Dänemark, das der Dänischen Minderheit in Schleswig-Holstein eine parlamentarische Repräsentation ermöglicht.

Im aktuellen Deutschen Bundestag sitzen  736 Abgeordnete. Aber durch die Erst- und Zweitstimme (je 299 Sitze) werden eigentlich nur 598 Abgeordnete gewählt werden. Woran liegt das?

Dass der Bundestag größer wird lag vor der Wahlrechtsreform an den Überhangmandaten und Ausgleichsmandaten.

Du wählst direktkandidaten durch die Erststimme und dann durch die Zweitstimme prozentual. Dadurch dass eine Partei viele Direktkandidaten über die Erststimme in den Bundestag bekommt, passt aber ggf. deren Anteil im Bundestag überhaupt nicht mehr zum Zweistimmenergebnis... und dem will man mit Ausgleichsmandaten begegnen, um die prozentuale Verteilung wieder Ansatzweise zu gewährleisten.

Bei der Bundestagswahl 2021 sind insgesamt  47 Parteien angetreten. Aber im Bundestag sind nur 8 Parteien vertreten. Woran liegt das?

Wer unter 5% der Stimmen (5 Prozent Hürde) erhält kommt nicht in den Bundestag. Ausnahme: Mindestens 3 Direktmandate, dann wird die Partei auch Prozentual berücksichtigt (Grundmandatsklausel) und Kandidaten die über die Erststimme gewählt werden kommen natürlich IMMER in den Bundestag. Aber da von diesen Parteien enorm viele Kleinstparteien sind, entfällt auf die eben nicht genug an Zweitstimmen oder Direktmandaten.

Doch wie gesagt... wir hatten eine Wahlrechtsreform, an der immer noch rumdiskutiert wird. Insofern solltest du dich nochmal selbständig informieren, was bei der Wahl JETZT zum Tragen kommt.