Krebsdiagnose:
Etwa im April/Mai 2020 hatte ich einen stationären Aufenthalt aufgrund einer Tumorverdachtsäußerung nach erfolgtem MRT. Tumormarkerbestimmung Positiv, Punktion des betreffenden Bereich und zum Abgleich der anderen Seite. Bis zum Laborergebnis vergehen zumeist mindestens 7 Tage, bei mir etwas 14. In der Zeit wurde ich auf so ziemlich jede Krebsart untersucht, die noch im Raum stehen könnte. Hodenkrebs, Darmkrebs, Lungenkrebs usw.
Irgendwann kam ich von irgendner Untersuchung wieder und mich begrüßte der OA der Abteilung für Nephrologie und Dialyse und bat mich auf mein Zimmer. "Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht. Bitte warten Sie kurz in Ihrem Zimmer, ich komme sofort".
"Die positive Nachricht: der Laborbefund ist da, das Warten hat ein Ende. Die negative Nachricht: der Befund ist positiv, sie haben ein EBV assoziiertes Posttransplantables B Zell Lymphom. Ist aber nicht so schlimm".
Dann brach meine Welt zusammen. *Wozu mach ich den ganzen Scheiß eigentlich? 3,5 Jahre Dialyse, 3 Monate KH Aufenthalt zur bzw nach der Doppeltransplantation (NPTx). Nur um dann zu erfahren, dass mir die Transplantation einen verfickten Krebs beschert hat. Für mich war damals das Laien Wissen "Krebs = Tod (früher oder später)" der aktuelle Kenntnisstand.
Mir wurde das weitere Vorgehen beschrieben: Onkologe suchen, Krebsbehandlung & Transplantatschonung.
Wieder Zuhause rumtelefoniert und gegoogelt nach der nächsten Onkologie. Ich fand in meinem kleinen Dorf sogar eine Onkologie. Die durfte mich aber nicht behandeln, da sie Gynäkologin war und so nur weibliche Tumorerkrankungen (Brustkrebs ist bei Frauen die häufigste Krebsform) behandeln und abrechnen durfte. So war der nächste Urologe in derselben Stadt, in der auch das diagnostizierende Krankenhaus lag. Anrufe, Termin, Erstgespräch in kurzer Zeit. Der Doc, n ziemlich junger Kerl, teilte mir zuerst mit, dass die Konstellation sonderbar sei, da meine Krebsform zwar ziemlich selten sei, er aber innerhalb von 1,5 Monaten mit mir nun den zweiten Fall vorliegen hätte. Er war beratender Onkologe im diagnostizierenden KH 😂. Ich klarte ihn dann auf, dass ich beide Male dieser Patient sei. Er erklärte mir den Krebs, die guten Heilungschancen, die angedachte Therapieform (Rituximab zur Transplantatschonung) und dann ging es auch fix los.
Fahrdienst mittels KK geklärt und so ging es dann nicht mehr eigenständig zur Dialyse in diese Stadt, sondern mittels "Luxustaxi" zur Krebsbehandlung, die später mit Chemo (C.H.O.P.) und abschließender Bestrahlung etwa ein ¾ Jahr dauerte.
Ich habe viel gelernt in dieser Zeit, doch die wichtigsten beiden Dinge:
- Krebs ist NICHT automatisch ein Todesurteil
- Think positive ❗