Vor welchem Absolventen, habt ihr mehr Respekt?

1 50%
2 50%

6 Stimmen

5 Antworten

Ich habe Respekt vor Menschen, die selbstbestimmt einer sinnstiftenden Tätigkeit nachgehen. Genauso vor dem Berufspiloten oder dem Gehirnchirurgen, wie vor der Reinigungskraft, die den Operationssaal desinfiziert. Ein Schulabschluss ist toll, aber noch nichts vor dem ich Respekt habe, dient dieser ja erstmal nur der individuellen Qualifikation und weniger einem Dienst, dem die Person der Gesellschaft erweist.

Ich habe Respekt vor Menschen, die sich aktiv für Belange der Menschheit bzw. der Gesellschaft einsetzen und Verbesserungen bewirken und nicht vor Menschen, die sich primär für ihre eigenen Belange einsetzen. Die Frage ist also eher, was macht man aus dem Potenzial, welches einem gegeben ist.

Ich würde beiden gleichermaßen respektvoll begegnen - so wie jedem anderen Menschen auch. Weil die Würde des Menschen eben unantastbar ist.

Abseits davon kann ich verstehen, wenn man in jungen Jahren dem Schulabschluss einen hohen Stellenwert beimisst und diesen durchaus zentralen Lebensabschnitt schon als großen Sieg im Leben feiert. Auf gewisse Weise ist er das ja auch. Aber auf gewisse Weise eben auch nicht!

Ein Schulabschluss ist primär eine Eintrittskarte in weitere, berufsqualifizierende Bildungswege. Je besser und höher der Abschluss, desto mehr Türen öffnet er dabei. Und diese Bildungswege sind wiederum die Eintrittskarte ins Berufsleben.

Genau dort - im Berufsleben - geht es aber eben erst so wirklich um das "echte" Leben. Erst dort fallen alle Samthandschuhe. Erst im Job spielt Bemühen keine Rolle mehr, sondern nur noch das abgelieferte Ergebnis. Erst dort zeigt sich, wer menschlich und fachlich ein Gewinn für Unternehmen und Teams ist und wer eher nicht so. Und somit beginnt eben auch erst dort wirklich die Form von Erfolg, die eine wichtige Rolle dabei spielt, wie sich das eigene Leben so weiter darstellen wird.

Bei deinen Extrembeispielen gehe ich stark davon aus, dass Schülerin 1 diesen Weg schon erfolgreich finden und gehen wird. Sie hat ja bereits bewiesen, dass sie willens und in der Lage ist, sich Wissen anzueignen, dieses Wissen zielführend anzuwenden und damit dann auch Ergebnisse zu liefern. Mit Glück hat so ein Bildungsweg nämlich herzlich wenig zu tun.

Bei Schüler 2 hingegen wird sich in den folgenden Schritten erst noch zeigen müssen, ob dort wirklich der offenbar dringend notwendige Reifeprozess wirklich schon eingesetzt hat. Zentral wichtig wäre für diese Person, endlich Eigenverantwortung zu lernen und somit eben auch die Verantwortung für das eigene Scheitern zu übernehmen. Das ist essentiell, um zukünftig eben nicht mehr zu scheitern, sondern sich durchzubeißen und konstruktivere Lösungen als Vermeidung zu finden! Wenn das nicht gelingen sollte, sieht's auch im Arbeitsleben definitiv nicht rosig für diese Person aus...

1

Es ist einfach sowas aufs "Glück" zu schieben.

Aber nur mit "Glück" überspringst du nicht dermaßen viele Klassen.

1

Wie kommst du denn auf "die Wahrscheinlichkeit von drei Lotto 6er hintereinander"*?
Hast du einfach nur so hingeschrieben, weil's sich eindrucksvoll anhört, oder?

Zu deiner eigentlichen Frage: beide Optionen haben für mich wenig mit Respekt zu tun.

Das Mädel aus Option 1 ist auf jeden Fall deutlicher eindrucksvoller für mich. Wenn die kurze "Doku" in dem TikTok-Video den Tatsachen entspricht, hat ihr früher Abitur nicht so viel mit Glück zu tun. Glück hatte sie nur dahingehend, dass sie gefördert wurde, aber die Leistungen musste sie schon selbst erbringen.

Die Person aus Option 2 hat's halt blöd erwischt. Aber leider erleben viele Schüler Mobbing und viele werden auch diskriminiert. Allein deshalb bleibt man nicht oft sitzen.
Überhaupt frage ich mich, wie das gehen soll, dass man "oft sitzenbleibt" und trotzdem Abitur macht.
Du hast dir das auch nur ausgedacht, oder?
Ach ja, ein "IQ von mindestens drei Stellen" bedeutet ja erst mal nur einen IQ von mindestens 100. Das heißt erstmal nur wenig, da ein IQ von 100 definitionsgemäß exakt durchschnittlich ist. Ich frage mich auch, was du mit "IQ von mindestens drei Stellen" meinst. Ich habe noch nie von vierstelligen IQs gehört. Wie schon zuvor habe ich den Eindruck, du denkst dir viele dieser Details einfach aus.

* Das wäre eine Wahrscheinlichkeit von 1 zu 2,7 Trilliarden.