Existiert der Klimawandel?

Ja 86%
Nein 11%
Kp juckt mich nicht 3%

90 Stimmen

29 Antworten

Ja

Ja, nur nicht in den Köpfen der absolut Bildungsfernen.


Speckbulle  05.08.2024, 16:02

Ja, aber nicht so apokalyptisch wie in den Köpfen der Klima-Schwurbeler

Ja

40 Grad aktuell im Gebiet Kaiserstuhl, zumindest mal mittags um 12 Uhr. Hier im Schatten Richtung Schwarzwald geht es noch. Wenn man Flüssigkeit zu sich nimmt.

Früher waren 40 Grad Sahara Temperatur. Heute hat man das am Südrhein.


Ja

Schon immer, nur der jetzige wird vom menschen extrem beschleunigt.

Ja

Dazu braucht man sich nicht mal mehr wissenschaftliche Daten anzugucken, die schon seit Jahrzehnten zeigen, dass wir einen (vom Menschen gemachten) Klimawandel haben. Dazu muss man einfach nur mal einen Blick nach draußen werfen.

Wir erleben einen Rekord-Hitzesommer nach dem anderen, Dürren und Umweltkatastrophen wie Waldbrände oder Überschwemmungen. Dabei haben wir es noch gut, denn andere Länder (wie z. B. die Fidschi-Inseln) kämpfen jeden Tag um ihre Existenz, denn diese Inselgruppe droht wortwörtlich im Meer zu versinken.

Ja

Ja, der aktuelle Klimawandel (wie auch vorherige) existiert und wird vollständig vom Menschen verursacht. Frühere Klimawandel hatten geologische Ursachen, Veränderung in der Sonneneinstrahlung usw. CO2 war dabei immer ursächlich oder als Teil des Rückkopplungseffektes (Verstärkung der Veränderungen) beteiligt. Der aktuelle Klimawandel, den ich zur Abgrenzung lieber als AGE (anthropogene globale Erwärmung) bezeichne, ist menschengemacht.

Seit 1970 würden alle natürlichen Trigger (so nennt man Einflussfaktoren auf das Klima) zu einer Abkühlung führen, oder würden wenigstens neutral bleiben. Dann bleibt nicht mehr viel außer uns und unseren CO2-Ausstoß übrig, dessen Einfluss wir sehr gut verstehen.

Ich bin zwar „nur“ synoptische Meteorologin und nicht auf das Klima spezialisiert (außer einigen Klimamodellen und paar Praktika nie aktiv in dem Bereich Klimawandel gearbeitet), aber ich befasse mich mit Paläoklimatologie, also dem Bereich früherer Klimawandel. Wir können genau sagen, dass wir aktuell einen der schnellsten Klimawandel seit der Menschheitsgeschichte erleben (global mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit), und die Ursachen dafür sind uns gut bekannt.

Da haben wir den Vulkanismus, der sich in den letzten Jahrhunderten kaum in seiner Aktivität verändert hat, scheidet also als Ursache aus, auch wenn Vulkanausbrüche die globale Temperatur temporär anheben oder abfallen lassen können.

Milanković-Zyklen steuern die eben angesprochenen maximal 100.000 (min. 40.000) Jahre langen Schwankungen der einzelnen Warm- und Kaltzeiten des Eiszeitalters (Kommentar: hat die NASA die Ursache des Klimawandels verheimlicht?):

Bild zum Beitrag

Dann haben wir noch die Sonneneinstrahlung, die bis in die 1970er zunahm, aber seit dem entweder stagniert oder auch auf einem absteigenden Ast sitzt:

Bild zum Beitrag

Es gibt dann noch das Chaoselement im Klima, das größte dürfte ENSO (El-Niño/südliche Oszillation) sein. Der Index dieser Oszillation ist in blau dargestellt, die Temperaturentwicklung nach Berkeley Earth in rot (da dies nur ein Ausschnitt aus einer gerade in Vorbereitung befindlichen Veröffentlichung ist, fehlt die y-Achsenbeschriftung für die Temperatur, die Achse umfasst genau 1 K):

Bild zum Beitrag

Da sieht man tatsächlich einige Parallelen, so folgen die besonders warmen Jahre 1998 und 2016 jeweils direkt auf ein starkes El Niño-Ereignis. Aber den Trend kann man damit nicht erklären, denn auch ENSO würde in der Summe während der letzten Jahre zu einer tendenziellen Abkühlung führen.

Tatsächlich geht es aus den genannten Gründen mit dem globalen Klima seit mindestens 2000 Jahren beinahe kontinuierlich bergab (Beitrag von mir: Ist der Hockeyschläger eine Fälschung?)

Ausschlussverfahren: Mensch + CO2 = Klimawandel. Das können wir mit 99,x %-iger Wahrscheinlichkeit garantieren.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Synoptische Meteorologin
 - (Psychologie, Deutschland, Gesellschaft)  - (Psychologie, Deutschland, Gesellschaft)  - (Psychologie, Deutschland, Gesellschaft)

Schwuttcke  10.08.2024, 10:04
Seit 1970 würden alle natürlichen Trigger (so nennt man Einflussfaktoren auf das Klima) zu einer Abkühlung führen, oder würden wenigstens neutral bleiben.
Dann haben wir noch die Sonneneinstrahlung, die bis in die 1970er zunahm, aber seit dem entweder stagniert oder auch auf einem absteigenden Ast sitzt:

Da muss der Klimaexperte der Meteorologin leider widersprechen. So hat z.b. in Deutschland die Zahl der Sonnenstunden seit den 1970ern deutlich zugenommen ...

https://wetterkanal.kachelmannwetter.com/sonnenscheindauer-in-deutschland-seit-1951/

Skyler0003  10.08.2024, 10:33
@Schwuttcke

Aber nicht auf die Welt. Und mehr Sonnenstunden bedeuten nicht mehr Intensität.

Schwuttcke  10.08.2024, 10:38
@Skyler0003

Das wäre nun für Dich eine Aufgabe, das herauszufinden. Von ChatGPT habe ich die Antwort bekommen, dass es global eine Zunahme von Sonnenstunden gab. Und schon hast Du den Grund für die Erwärmung der letzten Jahrzehnte. Denn mehr Sonnenstunden bedeuten - logischerweise - mehr Wärme.

Skyler0003  10.08.2024, 10:53
@Schwuttcke

ChatGPT... sagt 'ne Menge aus.

Nein, es gab weniger Sonneneinstrahlung und weniger Intensität.

Schwuttcke  10.08.2024, 11:17
@Skyler0003
Nein, es gab weniger Sonneneinstrahlung und weniger Intensität.

Falsch. Die Zahl der Sonnenstunden (bedingt durch Wolkendichte) hat in Deutschland seit den 1970ern deutlich zugenommen. Auch die heißesten Jahre entsprechen exakt denjenigen Jahren mit der größten Zahl an Sonnenstunden ...

https://wetterkanal.kachelmannwetter.com/sonnenscheindauer-in-deutschland-seit-1951/

Und nicht nur in Deutschland ...

https://agupubs.onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1002/2015JD023640

Skyler0003  10.08.2024, 11:30
@Schwuttcke

Ich werde nicht ständig die selbe Diskussion mit dir führen, die wir schon 20 Mal geführt haben. Die Sonne ist wenig aktiv und die Sonnenintensität nimmt ab. Es hängt eben nicht alles automatisch von der Sonnenscheindauer ab.

Zudem wir uns meines Wissens nach (ich verfolge Klima in letzter Zeit nur noch oberflächlich), in ein Grand Solar Minimum bewegen, was laut einigen Autoren potentiell zu einer Eiszeit führen könnte:

The sun is acting bizarrely and scientists have no idea why. Solar activity is in gradual decline, a change from the norm which in the past triggered a 300-year-long mini ice age.

Auszug aus: Sun’s bizarre activity may trigger another ice age.

Wobei es mich schon überraschen würde, wenn es mehr als 1°C Abkühlung gäbe, aber ich bin eben auch in der Meteorologie und nicht der Klimatologie tätig.

Schwuttcke  10.08.2024, 11:50
@Skyler0003
Es hängt eben nicht alles automatisch von der Sonnenscheindauer ab.

Hab ich auch nicht behauptet. Bestimmt werden auch andere Faktoren wie z.b. CO2 einen Effekt haben, aber meiner Einschätzung nach halt einen relativ kleinen.

Und zudem hast Du Dir gerade selbst widersprochen. In Deinem Beitrag hast Du noch behaupetet, dass es für die Erwärmung seit den 1970ern keine natürlichen Trigger mehr gäbe, also alles menschengemacht sei. Und jetzt räumst Du indirekt ein, dass die Sonnenscheindauer wohl doch eine Rolle für die Erwärmung spielt, wenn auch nicht die einzige Rolle.

was laut einigen Autoren potentiell zu einer Eiszeit führen könnte:

Könnte durchaus sein. Die Sonnenaktivitäten und deren Folgen sind nach wie vor unklar, so dass Leute wie z.B. Svensmark daran forschen.

Skyler0003  10.08.2024, 11:53
@Schwuttcke
Und zudem hast Du Dir gerade selbst widersprochen.

Nein, habe ich nicht: ich habe gesagt, dass es beim aktuellen Klimawandel keine natürlichen Trigger gibt. Die Sonnenscheindauer malst du dir als Faktor aus, denn wenn die Sonnenintensität gleichermaßen abnimmt, hat sich nichts verändert.

Svensmark spricht meines Wissens von 0,2°C, aber das halte ich persönlich für wenig. Aber da müssen wir warten und naja - schauma ma was wird.

Schwuttcke  10.08.2024, 12:04
@Skyler0003
Die Sonnenscheindauer malst du dir als Faktor aus, denn wenn die Sonnenintensität gleichermaßen abnimmt

Hat sie aber nicht, oder wie kommst Du darauf? Schau Dir in der Kachelmann-Statistik die Jahre mit der höchsten Zahl an Sonnenstunden an und vergleiche sie mit den wärmsten Jahren, und Du wirst feststellen, dass die sonnenreichsten Jahre auch die wärmsten Jahre waren. Versteht ja auch jeder Grundschüler: Viele Sonnenstunden = warmes Jahr / Wenige Sonnenstunden = kühles Jahr.

Skyler0003  10.08.2024, 12:15
@Schwuttcke

Nein, nicht automatisch. Denn die Sonnenintensität hat abgenommen. In den 1950er-Jahren war genauso ein Ausschlag, genauso wie 2003. Klar, 2003 war der Jahrhundertsommer, aber das Jahr ist nicht das wärmste und wärmere Jahre liegen unter diesem Wert.

Schwuttcke  11.08.2024, 04:54
@Skyler0003

Stimmt, hab noch mal nachgeschaut, 2003 war gar nicht eines der wärmsten Jahre. Doch lässt sich wohl nicht bestreiten, dass die Zahl der Sonnenstunden eine maßgebliche Rolle bei den wärmsten Jahren spielt. So hatte jedes der wärmsten Jahre eine relativ hohe Anzahl von Sonnenstunden.

Dass 2003 mit seinem Jahrhundertsommer es nicht in die Top 10 der wärmsten Jahre geschafft hat, hat mich gerade selbst überrascht. Aber die Erklärung ist einfach: Der Sommer war sehr warm (und trocken), weil der Sommer damals ziemlich wolkenlos war. Dennoch könnten viele Wolken / kalte Winde ab Herbst das Gesamtergebnis "vermasselt" haben.

Und wenn Du Dir die Entwicklung der Sonnenscheindauer anschaust, kannst Du feststellen, dass diese (im Gegensatz zu CO2) sehr gut zur Abkühlung in den 1970ern und der anschließenden Erwärmung passt.

Skyler0003  11.08.2024, 08:13
@Schwuttcke

Keine Ahnung wie der Sommer 2003 war, war damals noch ein Säugling. In Rumänien scheint der auch nicht wirklich präsent gewesen zu sein, jedenfalls spricht dort keiner darüber...

Die Erklärung der Abkühlung der 1970er-Jahre habe ich dir schonmal geschickt, übrigens nahm die Anzahl der Sonnenstunden erst ab 1977 ab, laut der Kachelmann-Grafik.

Schwuttcke  11.08.2024, 08:51
@Skyler0003
Keine Ahnung wie der Sommer 2003 war, war damals noch ein Säugling

Hast Du ein Glück. Ich war damals kein Säugling mehr, ansonsten hätte ich nicht die Wohnung meiner Schwester renovieren dürfen / müssen. Darum kann ich mich noch gut an diesen Sommer erinnern. Ob der jetzt wirklich so aussergewöhnlich war, weiß ich nicht mal, zumindest haben die Medien ständig vom "Jahrhundertsommer" gesprochen. Aber gut, das neue Jahrhundert war 2003 ja auch noch nicht besonders alt ;-)

Die Erklärung der Abkühlung der 1970er-Jahre habe ich dir schonmal geschickt,

Ich weiß, die Ausrede mit der Aerosole. Wenn die CO2-These nicht passt, wird sie einfach passend gemacht.