Klimaschutz beginnt im Kleinen?
Als Klimawissenschaftler begleitet einen das Thema dessen Schutzes auf Schritt und Tritt aber gilt das auch im Kleinen und allgemeinen? Es gibt viele kleine persoenlich umsetzbare Moeglichkeiten fuer individuellen Klimaschutz. Man kann im Endeffekt alles hinterfragen was Energie verbraucht und ueberlegen, ob es nicht sinnvoll ist, wieder zurueckzukehren zu koerperlicher Arbeit um Energie zu sparen.
Dass das alles andere als abwegig ist zeigt alleine die Tatsache, dass viele in Fitnessstudios gehen um dort Kraft einzusetzen und quasi koerperliche Arbeit zu verrichten.
Die Frage: Geht ihr auch alle die kleinen Stromfresser und Energieverbraucher aktiv an und ersetzt sie durch klimafreundliche Alternativen:
Wenn ja - wo bzw. bezueglich was;
wenn nein - wollt ihr keine Vorbildfunktion darstellen?
40 Stimmen
24 Antworten
Tausendmal ja! 😂
Ich finde ein Umdenken in diese Richtung genial!
Man lebt dann grundsätzlich erstmal ohne Energieverbrauch, und betrachtet den Einsatz von Strom als Ausnahme und geht sparsam damit um. Meine Eltern haben die meiste Zeit so gelebt und die Großeltern sowieso. So hatte ich in dieser Beziehung schon eine gute Kinderstube.
Als Kinder und auch als Jugendliche haben wir eh keinen Strom verbraucht, ausser wenn wir zum Lesen mal ´ne Lampe angemacht haben.
Irgendwann hab ich mit meinen Eltern einen Deal ausgemacht, wenn ich die Bügelwäsche erledige, möchte ich dabei Radio hören 😂. - Wurde genehmigt!
Ich wollte nie reich werden oder im Beruf Karriere machen und so arbeitete ich halt, was sich anbot und hatte genug, um mich zu versorgen. Auf diese Weise war es ganz natürlich, Freude an Dingen zu haben, die kostenfrei sind und auch keine Energie und Ressourcen verbrauchen.
Vor nahezu 20 Jahren begann ich mich dafür zu interessieren, was so eigentlich in der Welt los ist und da setzte dann auch das Nachdenken ein, was ich in meinem Leben ändern könnte, um, kurz gesagt, kein Teil des Problems mehr zu sein und stattdessen Teil der Lösung zu werden.
Auslöser war dieser Film, aber ich musste ihn mehrmals schauen, um zu begreifen:
Oil, Smoke and Mirrors - FULL DOCUMENTARY - V.O ENG.https://www.youtube.com/watch?v=KZTVg07Je-8
Letztendlich war es mir egal, ob Peak Oil jetzt oder erst in 10/20 Jahren ist. Mir wurde bewußt, dass die Ressourcen, die wir aus der Erde holen, endlich sind und es absolut keinen Sinn macht, diese Quellen schnellstmöglich auszubeuten.
Meine erste Veränderung war dann die Überlegung, wenn ich mir gute, warme Klamotten anschaffe, habe ich Jahr für Jahr, Winter für Winter etwas davon und kann meinen Raumtemperaturbedarf senken.
Dann begann ich industriell verarbeitete Lebensmittel in meine Überlegungen einzubringen und stellte mir vor, welch industrieller Aufwand und Ressourcenverbrauch hinter der Produktion von Teebeuteln steckt - und wechselte zu losem Tee.
Mittlerweile kaufe ich fast gar nichts mehr, was durch eine Fabrik, geschweige denn Labor gegangen ist und kaufe, was nur geht, unverpackt im Bioladen.
Gut, man mag nun sagen, dass die Wenigen, die das so machen, global keinen großen Impact haben, aber als Einzelperson wird man unabhängiger und ist Teil der Lösung geworden.
Da ich dann auch mit dem Konsum von Fleisch- und Milchprodukten aufgehört hatte, beschlich mich der Gedanke, ob wohl ein Leben ohne Kühlschrank möglich ist 🤔...
Jetzt lebe ich seit 6-7 Jahren ohne Kühlschrank. Natürlich musste ich etwas umdenken, z.B. in welcher Reihenfolge ich gekaufte Lebensmittel esse.
Haltbare Lebensmittel kaufe ich immer auf Vorrat in Großpackungen oder kartonweise. Zusammen mit dem, was der Garten auch ohne direkten Anbau hergibt, kann ich mich dann ganz schön lange ernähren, ohne was zu kaufen.
Momentan bin ich ohne Auto auf dem Dorf etwas aufgeschmissen, weil meine Mitfahrgelegenheit weggezogen ist. Aber ich hab vorhin im Bioladen angerufen und drum gebeten, wenn er demnächst irgendwann mal in meine Richtung kommt, dass es mir dann die Restekiste vorbeibringt. Der Chef vom Bioladen ruft mich dann an und ich teile ihm dann mit, was ich zusätzlich noch brauchen könnte. Das ist recht unkompliziert und klappt schon seit ich kein Auto mehr fahre, also seit zwei Jahren, eher 2 1/2 Jahre. Ergibt sich vorher für mich eine Mitfahrgelegenheit, rufe ich im Laden an und sag Bescheid, wann ich vorbei komme.
So komme ich auch zurecht, ohne selbst Auto zu fahren. Dann gibt es bei uns im ländlichen Kreis auch noch ein paar Projekte zum Mitfahren, mit denen ich mich mal näher befassen muss, nur bislang war das nicht nötig.
Wo spar ich noch Energie? Ich benutze keinen Rasenmäher 🤣, sondern laß der Natur ziemlich freien Lauf. Wenn Gras zu lang wird, schneide ich es mit der Handrasenschere ab und bringe es den Hühnern - die freuen sich drüber. Es wachsen Unmengen an Wildkräutern, auch für mich als Mensch essbare Wildkräuter hier. Ich brauche die nur zu ernten.
Und dann lese ich im Netz sowas wie: Topinambur ist ein invasiver Neophyt, den man ausrotten muss.
Topinambur kann man das ganze Jahr ernten und...
In der traditionellen Heilkunde kommen aber nicht nur die Knollen, sondern auch die Blätter und Blüten des Topinambur zum Einsatz. Inzwischen haben schon zahlreiche Studien bestätigt, dass die darin enthaltenen Polyphenole eine antioxidative, entzündungshemmende sowie krebsvorbeugende Wirkung haben.27.11.2017Topinambur, Gesundheit die man essen kann
Also bin ich froh, dass der sich hier so gut von alleine vermehrt. 💚
Für die Gartenarbeit brauche ich nur dann Strom, wenn ich mal die Kreissäge anwerfen muss. Kleineres Holz, was so anfällt, mache ich mit Rosenschere oder Astschere passend für den Ofen in der Küche.
Dorniges Holz wird im Lagerfeuer verbrannt.🔥 Das sind dann immer mit die schönsten Abende.
Und sonst kommt alles, was im Garten anfällt, auf den Hühnerhof. Was nicht gefressen wird, zerkleinern die Hennen durch Scharren, wo es denn auch kompostiert und wieder verwendet werden kann.
Und du hast recht. Bei so einem Leben braucht man wirklich kein Fitnessstudio!
Es mag sein, dass Klimaschutz im Kleinen beginnt, und persönlich leiste ich auch in mehrerlei Hinsicht meinen Beitrag zum Klimaschutz.
Unsere ganze Familie verzichtet seit Jahren auf das Auto, wir gehen statt dessen zu Fuß, fahren mit dem Rad, nutzen den Öffentlichen Verkehr und leihen uns im schlimmsten Fall ein Elektroauto aus.
Gleichzeitig vermeiden wir unnötigen Müll wo es geht, achten darauf keine Lebensmittel schlecht werden zu lassen oder wegzuwerfen und kaufen bevorzugt Produkte regionaler Herkunft.
Bei Kleidung setzen wir auf qualitativ hochwertige Marken, die wir lange verwenden.
Wo es gut geht (z.B. bei Büchern) kaufen wir gebraucht.
ABER ich denke, dass Klimaschutz tatsächlich im Großen beginnen muss, wenn sich wirklich etwas ändern soll. Und es müssen andere Länder in die Pflicht genommen werden.
Es nützt nicht viel, wenn wir hier in Europa unsere Trinkhalme durch Pappe ersetzen, wenn in Asien, das sechsmal soviele Einwohner hat, jedes der Milliarden Garküchen-Gerichte, das dort täglich verzehrt wird, in drei Plastiktüten gepackt wird.
Was man wie du im kleinen selbst macht macht man auch leichter im Grossen. Insofern setze ich auf den Uebersprungseffekt. Industrie und Wirtschaft sind ja keine menschenlosen Objekte.
Das kommt jetzt darauf an wie du das meinst.
Ich fahre z.b ein 23 Jahre altes Auto das sicher mehr Sprit verbraucht als wenn ich mir ein neues oder ein E-Auto kaufen würde.
Wenn meine Waschmaschine, Trockner oder ähnliches defekt ist richte ich es solange bis es ein Totalschaden ist. Wenn das eintritt kaufe ich mir ein defektes Gerät und repariere das.
Ich finde es sinnvoller ein Gerät solange zu nutzen wie es geht als sich bei jeder Gelegenheit ein neues zu kaufen nur weil das minnimal weniger Energie braucht.
Meine Elektrogroßgeräte sind bis auf den Trockner alle ca. 20 Jahre alt. Wenn ich vergleiche was ich da an Rohstoffen und Energie eingespart habe im vergleich zu den ganzen möchtegern Öko Hipstern die sich alle 5-8 Jahre n neues Gerät mit A+++ kaufen ist meine Vorgehensweise sicher effizienter.
Nachhaltigkeit ist für mich wichtiger als Energiesparen.
Geht ihr auch alle die kleinen Stromfresser und Energieverbraucher aktiv an und ersetzt sie durch klimafreundliche Alternativen:
Ja und Nein
Klimaschutz sollte im Großen beginnen und dann kleinteiliger werden. Das Ziel ist, schnell Emissionen zu verhindern und nicht rumzueiern.
Mitziehen ist richtig und wichtig, aber die größten Verursacher der CO2-Emissionen sind die Sektoren Energie und Industrie, Verkehr, Landwirtschaft und Gebäude.
China, USA und Indien erzeugen mehr als 50% der weltweiten CO²-Emission. Dort muss der Hebel angesetzt werden!
Was man privat im kleinen gelernt hat uebertraegt man gerne aufs grosse - selbst erlebt. Ist auch ein Gewohnheitsproblem...
Und ich habe erlebt, dass sich ohne Gesetze und Verordnungen nichts tut.
Wenn man die zu hart ansetzt droht die Wirtschaft damit, ins Ausland abzuwandern. Deswegen auf Gewohnheit setzen...
Die Wirtschaft droht seit 50 Jahren. Ich höre noch das Geschrei der Autoindustrie, als der KAT eingeführt wurde. Oder als Rauchgasentschwefelungsanlagen Pflicht wurden. Wenn es die EU macht, wohin wollen denn die Unternehmen abwandern?
Wuerde halt versuchen, es erstmal im guten zu versuchen bevor man Zwang anwendet.
Wenn aber die Menschen teils freiwillig mit gutem Bsp. vorangehen wird es einfacher, das ganze von oben verbindlich durchzudruecken.
Noch schneller gehts wenns jeder einzelne macht...
Abwaelzung ist das aus meiner Sicht. Mit der Energiewende tut man im grossen was aber wir kleinen muessen als Masse mitziehen damit es sich wirklich lohnt.