Die Gewerkschaften sind gegen die 4-Tage-Woche

Sie hat recht 74%
Sie hat nicht recht 26%

19 Stimmen

12 Antworten

Sie hat nicht recht

Letztendlich geht es doch um mehr Produktivität.

Die Produktivität ist in Deutschland praktisch seit der Finanz- und Bankenkrise (2008/2009) nicht mehr gestiegen. Das ist überaus fatal und läßt unsere Leistungsfähigkeit gegenüber anderen Staaten deutlich sinken.

Nur innerhalb der letzten 15 Jahre sind dagegen die Ausgaben im Sozialbereich explodiert. Es gibt 40% mehr Beschäftigte im öffentlichen Dienst. Deutschland beschäftigt sich nur noch mit Verwaltung und Regulierung.

Was nicht geht (wie von verschiedenen Gewerkschaften zunächst gefordert), ist die Vier-Tage-Woche bei gleichzeitigen vollen Lohnausgleich. Das wirft uns doch bei der Produktivität nochmal deutlich zurück. Genau das scheint nun auch diese IG-Metall-Chefin endlich verstanden zu haben.

Wenn die Union von einer Vier-Tage-Woche spricht (ich weiß nicht, ob die Forderunge auch von Friedrich Merz kam), dann meint sie dagegen mehr Flexibilät. Hier sollte dann die Arbeitsstundenanzahl pro Woche konstant sein.

Ein Beispiel:

Es ist Montag und ein Unternehmen muß einen sehr wichtigen Auftrag noch unbedingt vertraglich bis zum Donnerstag erfüllen. Mit dem gegenwärtigen Arbeitsrecht ist das kaum möglich, es sei denn es werden Überstunden (nicht immer möglich) vorgeschrieben oder es wird die Hilfe von zusätzlichen Arbeitskräften (von Sub-Unternehmen) angefordert, was zusätzliches Geld kostet und den Gewinn des Unternehmens verringert.

Wenn in solchen Fällen aber die täglichen Arbeitsstunden erhöht und die 40 Stunden-Woche auf nur vier Tage verlagert werden kann, dann kann dieser Auftrag auch bis zum Donnerstag ohne zusätzliche Aufwand erfüllt werden. Die Arbeitnehmer bekommen dann den Freitag frei und freuen sich auf ein verlängertes Wochenende.

Aus meiner Sicht eine Win-Win-Situation.

Unsere Unternehmen brauchen wieder viel mehr Flexibilität um endlich wieder wettbewerbsfähiger zu werden.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – interessiere mich sehr für politsche Themen

Hallo Julian

Die Gewerkschaften sind gegen die 4-Tage-Woche

Das ist eine erstaunliche Aussage, wo schließlich die Diskussion von dieser Seite regelmäßig angestoßen wurde. Spätestens Verdi scheint es deutlich konträr zu sehen.

Da hier keine eindeutige Frage gestellt wurde, ist die Zuordnung der Antworten nicht zweifelsfrei möglich. Daher fasse ich mich sachlich.

Ich verweise auf die aktuellen Daten der Eurostat.

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Wöchentliche Arbeitszeit im EU-Vergleich

In Deutschland nimmt der Mangel an Fachkräften zu, deshalb werden auch Forderungen nach längeren Arbeitszeiten lauter. 2023 betrug die durchschnittliche normalerweise geleistete Wochenarbeitszeit von 20- bis 64-jährigen Erwerbstätigen 35,1 Stunden. Damit lag sie unter dem EU-Durchschnitt von 37,1 Stunden. Am längsten arbeiteten 2023 im EU-Vergleich die Erwerbstätigen in Griechenland (durchschnittlich 40,9 Wochenstunden). Die geringste Zahl wurde mit 33,1 Wochenarbeitsstunden in den Niederlanden gemessen.

Quelle: Eurostat

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Alles Gute Dir... und bleib gesund

Gruß, RayAnderson  😉

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 - (Recht, Politik, Geld)  - (Recht, Politik, Geld)

Bei meinem Arbeitgeber hab Ich schon Arbeiszeitmodelle bei denen Ich in manchen Wochen 40 Stunden und in anderen nur 36 arbeite.

Das ergibt dann alle paar Wochen automatisch eine 4 Tage Woche.

Die jetzigen Gesetze lassen also schon viel Spielraum für den Arbeitgeber zu,

Herr Merz soll nicht nerven und wichtigere Probleme angehen.


Eclair89  27.05.2025, 11:26

Hier geht es um die Mehrarbeit am Tag. Die 8 Stunden-Grenze soll wegfallen.

Was ist "Flexibilität"? Die neue Regierung will eine Arbeitszeit-Flexibilität, das ist richtig. Sie setzt aber lediglich den gesetzlichen Rahmen, den Rest regelt die Tarifautonomie. Und den Rahmen flexibler zu gestalten bedeutet nicht gegen die einen und nur für die anderen.

Beispielhaft könnte dann tatsächlich jemand 40 Std. arbeiten an nur 4 Tagen, wenn er denn so will, ansonsten hat er eben die entsprechenden Gehaltseinbußen. Wenn man schon das eigene Work-Life-Balance bevorzugt, dann muss man mit dieser Entscheidung und eben auch mit weniger Geld leben.

Flexibel bedeutet aber auch Arbeit verteilt auf 6 Tage, wenn man will, Flexibilität bedeutet auch die Auszahlung von Überstunden attraktiv zu machen, in dem sie steuerfrei werden (sehr gute Sache, weg von der bescheuerten Progression) und auch, dass man steuerfrei oder zumindest stark begünstigt im Alter nebenher noch etwas mitarbeiten kann ohne Renteneinbuße. (auch ein sehr guter Punkt) Das sind die schlagkräftigsten Argumente für eine schon längst notwendige Reform. Denn Arbeit soll sich tatsächlich wieder lohnen.

Tatsache ist aber auch, die Deutschen arbeiten im Schnitt deutlich weniger als der Rest der EU und der Rest der 38 größten Industiestaaten. Und das kann nicht allein an Elternzeit oder anderen sozialen Gründen liegen, denn die Gründe für eine Teilzeit insbesondere natürlich bei Frauen, gibt es in den anderen Ländern genauso.

Wir sollten flexibler bei den Arbeitszeiten sein Weniger Arbeitszeit als vorher und vollen Lohnausgleich ist das, was die Gewerkschaften forderten. Doch das ist so nicht umzusetzen.

Wenn man sein Arbeitspensum von Monat bis Donnerstag erledigt hat, dann sollte der Freitag frei sein. Geht das nicht, dann muss eben auch am Freitag gearbeitet werden.. Das wäre Flexibilität.