Wie viel Staat verträgt eine freie Gesellschaft?
In einer Demokratie, die auf Eigenverantwortung und individueller Freiheit basiert, stellt sich die Frage, ob die immer weiter wachsende Rolle des Staates langfristig mehr Probleme schafft als löst. Laut einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) stieg die Steuer- und Abgabenquote in Deutschland 2022 auf 42,3 Prozent – einer der höchsten Werte weltweit. Gleichzeitig berichten Unternehmen, insbesondere im Mittelstand, über Rekordzeiten bei Genehmigungsverfahren, die durch immer komplexere Bürokratie entstehen. Deutschland fällt laut dem Global Competitiveness Index der Weltwirtschaft deutlich hinter Länder wie die Schweiz und die Niederlande zurück.
Warum also scheint der Staat trotz dieser Entwicklungen weiter daran festzuhalten, mehr Kontrolle auszuüben, anstatt auf die Kraft von Marktmechanismen, Innovation und mündigen Bürgern zu vertrauen? Der Ausbau des Sozialstaats geht ungebremst weiter, obwohl Studien zeigen, dass zielgerichtete Investitionen in Bildung und Technologie deutlich größere wirtschaftliche und soziale Effekte erzielen könnten. Gleichzeitig wird die Debatte über höhere Steuern auf Vermögen und Einkommen geführt – Maßnahmen, die laut wirtschaftswissenschaftlicher Forschung das Wachstum bremsen und den Anreiz zur Gründung neuer Unternehmen erheblich verringern.
Sollte Deutschland nicht vielmehr die Weichen für eine Entlastung seiner Bürger stellen, den Abbau bürokratischer Hürden priorisieren und dadurch Innovationen fördern, um wieder zu einem Vorreiter für wirtschaftliche Stärke und individuelle Freiheit zu werden? Und warum wird dieser Kurs von manchen politischen Kräften bewusst unterlaufen, die offenbar mehr Vertrauen in staatliche Kontrolle als in die kreativen und verantwortungsvollen Potenziale der Menschen legen?
10 Antworten
Dein Diskussionsanstoß kommt mir vor wie von 1990. Damals gabs tatsächlich Plakataktionen mit dem Motto "Freiheit oder Sozialismus".
Heute erscheint mir das massiv aus der Zeit gefallen und es spricht von wenig Problembewußtsein.
Heute sind nicht solche Grundsatzdebatten angesagt. Sondern ein "Retten, was zu retten ist" - vor dem Hintergrund von III. Weltkrieg, Deutschland-Schuldencrash, Frankreich-Schuldencrash, Europa-Schuldencrash, USA-Schuldencrash, Wirtschaftsauswanderung und Klimakrise.
Mein Bruder ist seit 9 Monaten obdachlos. Eine Wohnung bekommt er nur, wenn er eine Unterkunft nachweisen kann.
Wo hilft dir da der Markt? Markt allein ist nichts weiter als Verdrängung, eine soziale Komponente muss mit rein. Ob sie so üppig ausfallen muss, wie das derzeit ist, darüber kann man streiten, aber in solchen Fällen wie oben ist klar zu erkennen, dass wir eher noch zu wenig Bürokratie haben. Die Bürokratie muss weiter ausgebaut werden, aber europaweit, sonst funktioniert sie nicht und wird tatsächlich zum Blockadeinstrument.
Wir haben viel zu wenig Staatsquote, zu viele Leute meinen inzwischen dass sie machen könnten was sie wollen. Die rechtsfreien Räume und Gewaltattacken sprechen eine ganz eigene Sprache.
Machen wir es endlich wie UK. Rauchverbot für alle jüngeren Menschen lebenslang, asocial media ab 16... und vieles mehr. Australien und Uk müssen sich ja wohl nicht vorwerfen lassen sie seien von Linksgrünversifften regiert, oder?=
Grüß Dich FreieDemokraten
Das muss anders gefragt werden!
Wieviel Staat braucht eine freie Gesellschaft?
Da wird eher ein Schuh draus wenn das geklärt wird! Und es ist ja geklärt, dafür haben wir die Verfassung und die daraus resultierenden weiterführenden Gesetze.
Parteimitglied bei Bündnis90/Die Grünen 🌻
Wieviele liberale Egoisten, Selbstdarsteller, Möchte-gern-Eliten verträgt ein Staat ist doch eher die Frage, die auf Teufel (Lindner!) komm raus nur soweit denken können und wollen, wie der Abstand ihrer Credit Cards zu ihrer nicht vorhandenen staatspolitischen Verantwortung...