Die Europäische Föderation wird eine Wirklichkeit sein - eure Meinug dazu?

100% Pro 54%
Nein, wird nicht 46%

24 Stimmen

3 Antworten

Ob die Europäische Föderation wirklich Realität wird, ist die große Frage. Klingt in der Theorie schick – mehr Einheit, mehr Einfluss, weniger Chaos zwischen den Ländern – aber in der Praxis gibt’s da einige Hürden.

Pro:

Stärker in der Welt → Als einheitlicher Staat wäre Europa ein echtes Gegengewicht zu den USA, China & Co.

Mehr Effizienz → Weniger Bürokratie-Wahnsinn zwischen den Ländern.

Gemeinsame Außen- & Sicherheitspolitik → Weniger Abhängigkeit, mehr Selbstbestimmung.

Contra:

Nationale Souveränität → Viele Länder wollen sich ungern reinreden lassen.

Wirtschaftliche Unterschiede → Nord-Süd-Gefälle in der EU ist jetzt schon ein Problem.

Bürgerakzeptanz → Viele fühlen sich ihrer Nation näher als „Europa“ – schwer, das zu ändern.

Fazit:

Ob’s ne echte Föderation wird, hängt davon ab, ob die Mitgliedsstaaten wirklich bereit sind, Souveränität abzugeben – und das ist bisher eher schwierig. Wird spannend, aber ne Selbstläufer-Nummer ist das sicher nicht. 😆


MataMata748 
Beitragsersteller
 19.01.2025, 14:02

Die Darwinian Evolution belegt, dass das eher eine organische Evolution wird.

RHLK99  19.01.2025, 14:03
@MataMata748

Jo, wenn man’s mit der Evolution vergleicht, dann wäre die EU eher so ein langsames „Survival of the Fittest“ in der Politik – kein klarer Masterplan, sondern ein ständiges Anpassen an Krisen und neue Gegebenheiten.

Eine plötzliche Föderation auf Knopfdruck wird’s wohl eher nicht. Stattdessen entwickelt sich das Ding Schritt für Schritt weiter – manche Länder ziehen mit, andere bremsen, und am Ende gewinnt, was sich bewährt.

Ob das Ganze dann irgendwann zu den “Vereinigten Staaten von Europa” wird oder eher ein wackliger Haufen bleibt, entscheidet sich wohl erst über viele weitere Jahrzehnte. 😆

MataMata748 
Beitragsersteller
 19.01.2025, 14:08
@RHLK99

Vergiss nicht dass Europäer damals in Stämmen lebten, später Schlösser und Burgen gebaut haben. Dann kamen die Herzöge, die Könige und später die nationale Staaten. Nach 2 Weltkriegen haben wir der ESCC gestartet, wir haben gelernt zusammen zu arbeiten, uns auf Englisch, Deutsch oder Französisch innerhalb der Union uns zu verständigen. Jetzt mal schauen.

Andersrum gesagt - wenn niemand eine Föderation gründen will, warum haben die Staaten die 2007 EU Verfassung unterschrieben, die über ihre nationale Verfassungen gilt.

RHLK99  19.01.2025, 14:10
@MataMata748

Guter Punkt! Wenn man sich die Geschichte Europas anschaut, war’s schon immer ein langsames Zusammenwachsen – von Stämmen über Königreiche bis hin zu Nationalstaaten. Die EU ist da nur der nächste logische Schritt.

Und ja, die EU-Verfassung von 2007 (Lissabon-Vertrag) gibt der Union schon viele föderale Elemente, auch wenn’s nicht offiziell „die Vereinigten Staaten von Europa“ heißt.

Trotzdem bleibt die Frage: Wollen die Menschen das überhaupt? Politisch wächst Europa zusammen, aber viele hängen noch stark an ihrer nationalen Identität. Ob’s irgendwann ne echte Föderation wird, hängt weniger von Verträgen ab – sondern davon, ob die Leute Bock drauf haben. 😆

MataMata748 
Beitragsersteller
 19.01.2025, 14:19
@RHLK99

Wenn die in jedes EU Staat über 50% Liebe für die EU herrscht. Dann sind ihr Alten die noch nationalistisch denken. In 20 Jahren kommt die näschste Generation von EU Bürgern, die die europäische Identität assimilieren werden und die gemeinsame Föderation gründen wollen.

RHLK99  19.01.2025, 14:26
@MataMata748

Die Annahme, dass die nächste Generation automatisch eine europäische Identität übernimmt und eine Föderation will, halte ich für ziemlich optimistisch – um nicht zu sagen naiv.

Ja, viele junge Leute stehen der EU positiv gegenüber, aber das heißt nicht, dass sie ihre nationale Identität einfach aufgeben. Gerade in Krisenzeiten zeigt sich oft das Gegenteil: Nationalstaaten gewinnen wieder an Bedeutung, weil viele sich nicht auf eine schwerfällige EU-Bürokratie verlassen wollen.

Dazu kommt, dass die EU in vielen Bereichen ihren eigenen Rückhalt schwächt. Bürokratie, fehlende Transparenz, gescheiterte Krisenlösungen – das sorgt nicht gerade für grenzenlose Begeisterung. Einfach zu glauben, dass in 20 Jahren alle nur noch „Europäer“ sein wollen, blendet aus, dass Identität nicht nur eine Frage des Alters, sondern auch der politischen Realität ist.

Eine echte Föderation braucht mehr als nur eine pro-europäische Stimmung – sie braucht eine EU, die wirklich funktioniert und nicht nur ein Bürokratiemonster ist. Und aktuell sehe ich eher mehr Skepsis als einen unaufhaltsamen Trend zur Vereinigten Staaten von Europa.

100% Pro

Es mag Wunschdenken sein und juristisch so nicht stimmen, aber ich betrachte die EU grundsätzlich als Föderation. Für mich sind Staatsgrenzen in der EU nicht wichtiger als Bundesland- oder Gemeindegrenzen.

In der Praxis fehlt leider noch viel: Die Demokratie ist zu indirekt, zu verzerrt über vieles, das über die Mitgliedsstaaten läuft, daher auch noch immer zu viel Gewicht für kleine Staaten (sage ich als Österreicher) und zu viel Blockademöglichkeiten.

Außerdem fehlt noch das Prinzip der Unionsbürgerschaft. Um in einem anderen Bundesland wählen zu dürfen reicht es, ein paar Monate dort gewohnt zu haben. Um in einem anderen EU-Staat wählen zu dürfen (außer auf Gemeindeebene) muss man jahrelang dort gewohnt haben, einen Test bestehen und viel Geld zahlen. Wozu? Das bewirkt nur, dass insgesamt immer weniger Menschen wahlberechtigt sind, weil es ihnen zu teuer und aufwändig ist, die Staatsbürgerschaft eines anderen EU-Landes zu bekommen (im Gegensatz zu den Nicht-EU-Migrant:innen, die die Staatsbürgerschaft schnellstmöglich nehmen, weil es für sie rechtlich viel mehr Vorteile bedeutet).

Spannend finde ich die Frage, was bei einer echten europäischen Föderation aus Mitgliedsstaaten würde, die selbst schon Föderationen sind wie Österreich und Deutschland. Funktionieren "Subföderationen" oder müsste man die Bundesländer abschaffen oder würde jedes Bundesland ein EU-Mitgliedsstaat?

Zuletzt fehlt auch noch eine europäische Medienlandschaft: Es gibt fast nur nationale Medien und die berichten über alles europäische erstens immer aus nationaler Perspektive ("für Österreich bedeutet das..." statt "für Unternehmen, Arbeitskräfte, Umwelt etc. bedeutet das...") und zweitens viel zu spät: nicht während europäischer Konsultationsverfahren, sondern erst wenn irgendwas kurz vor dem letzten Beschluss heiß diskutiert wird.

es wird sicher noch seine Zeit dauern bis es wirklich ein 100%iger Zusammenschluss wird wo die jetzigen Länder eher wie Budnesländer funktionieren.

Was aber gut deutlich eher passieren kann ist, das sich ein europäisches Militärbundnis bildet um sich von einer aktuell mit Trump unzuverlässigen USA zu emanzipieren.
Schon jetzt arbeiten viele Länder eng zusammen, da scheint dieser Schritt nur logisch zu sein und gar nicht so unfassbar aufwändig im Vergleich zu einer kompletten Umstrukturierung.