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War das schon emotionaler Missbrauch in der Ausbildug?

Ich habe damals eine Ausbildung im Handwerk begonnen. Ursprünglich hatte ich vor, zunächst die zweijährige Stufe zu absolvieren und anschließend das dritte Lehrjahr nachzuholen, um die volle Gesellenprüfung abzulegen. Mein Schulabschluss war die Mittlere Reife mit einem Notendurchschnitt von 1,9.

Während der Ausbildung stellte sich mein Ausbilder jedoch als regelrechter Tyrann heraus. Er hat mich psychisch erniedrigt und mir eingeredet, ich sei lernbehindert. Das war eine äußerst belastende Zeit für mich.

Das Schlimmste daran war, dass er auch Vorsitzender der Handwerksinnung war – und es bis heute ist. Am Tag meiner Prüfung hatte er die Aufsicht. Mit einem schelmischen Grinsen sagte er zu mir:

„Du schaffst das eh nicht.“

Zum Glück sahen das die Prüfer anders – ich bekam eine 1,5 in der Abschlussprüfung.

Als ich danach einen Betrieb für das dritte Lehrjahr suchte, sprachen mich ehemalige Klassenkameraden an und berichteten, dass mein ehemaliger Chef mich in anderen Innungsbetrieben schlechtgeredet hatte. So kam es, dass ich keinen Anschluss fand und mich nach zwei Jahren entschied, die Ausbildung zu beenden.

Ich habe stattdessen mein Fachabitur mit einem Schnitt von 1,4 nachgeholt und studiere inzwischen.

Leider war ich nicht der Einzige, dem das passiert ist – er ist mit anderen Auszubildenden genauso umgegangen.

Ich weiß, dass ich in dieser Wohngegend keine berufliche Zukunft mehr im Handwerk habe – zumindest nicht unter diesen Umständen.

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Komplizierte Kennlernphase was kann ich tun?

Ich lerne gerade eine Frau kennen, die mich sowohl optisch als auch charakterlich sehr anspricht. Unsere Kennenlernphase läuft bisher wirklich gut, wir verstehen uns hervorragend und ich merke, dass sich bei mir echte Gefühle entwickeln. Allerdings gibt es zwei Dinge, mit denen ich innerlich zu kämpfen habe und die bei mir eine gewisse Blockade auslösen. Zum einen hat sie mir offen erzählt, dass ihr Bodycount bei 12 liegt – was an sich kein objektives Problem sein sollte, aber in mir Unsicherheit auslöst, da ich bisher nur zwei ernsthafte Beziehungen hatte und insgesamt weniger Erfahrung habe. Ich frage mich, warum mich das so beschäftigt, obwohl ich rational weiß, dass vergangene Erfahrungen nichts über den Wert eines Menschen aussagen.

Zum anderen hat sie mir anvertraut, dass sie vor etwa zehn Jahren Opfer einer Vergewaltigung wurde. Sie sagt, dass sie damit abgeschlossen hat, aber kürzlich hat sie erwähnt, dass sie manchmal noch Panikattacken bekommt, wenn sie sich an den Geruch des Täters erinnert. Das hat mich emotional sehr getroffen und auch verunsichert – nicht, weil ich ihr das in irgendeiner Weise ankreide, sondern weil ich nicht weiß, wie ich damit umgehen soll, wenn wir uns weiter annähern. Ich habe keine Erfahrung mit traumatischen Erlebnissen bei einer Partnerin und ich möchte nichts falsch machen oder sie ungewollt retraumatisieren.

Ich bin also in einem inneren Zwiespalt: Einerseits fühlt es sich an, als könnte zwischen uns etwas wirklich Echtes entstehen. Andererseits weiß ich nicht, ob ich emotional bereit bin, diese Verantwortung mitzutragen oder ob meine Unsicherheit langfristig der Beziehung schaden könnte. Ich frage mich, ob ich diesen Weg ernsthaft weitergehen soll oder ob es besser wäre, es auf eine Freundschaft zu begrenzen, obwohl sie deutlich signalisiert, dass sie sich mehr vorstellen kann. Ich bin mir meiner Gefühle bewusst, aber ich möchte auch verantwortungsvoll und fair mit ihr umgehen – und mit mir selbst.

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