GrĂĽĂź' euch allerseits,
wie weit darf Sparsamkeit für euch geh'n? Wo ist bei euch der Punkt erreicht, wo ihr sagt: „Bis hierher und keinen Schritt weiter! Ich lass' mir nicht alles von der Wirtschaft vorschreiben - ich bin ein mündiger Bürger!“
Der Stein des Anstoßes, dieser Diskussion für mich ist, weil man dem Deutschlandticket die kalte Schulter zeigen will, nur, um der Wirtschaft ein Liebkind, sein zu können.
Somit die Frage noch einmal: „Soll die Sparsamkeit wirklich den Wohlstand der Gesellschaft gefährden dürfen, nur, um der Wirtschaft zu gefallen?“
Meine Meinung – ganz ehrlich?
Wenn man ernsthaft überlegt, das Deutschlandticket zu streichen, nur, weil’s der Wirtschaft nicht in den Kram passt, dann stellt sich für mich nur noch eine Frage:
👉 Was kommt als Nächstes?
- Arbeitslosengeld?
- Klimaschutz?
- Krankenversicherung?
- Pensionen? (Rente bei euch in DE)
- Oder streichen wir gleich die Menschenrechte, weil sie die Börse beunruhigen?
Unsere Eltern, Großeltern & Urgroßeltern haben nicht jahrzehntelang gekämpft, damit heutige Politiker sagen: „Tut uns (gar nicht) leid, aber die Wirtschaft will das halt nicht mehr finanzieren!“
Was wir gerade erleben, ist ein Rückbau – kein Sparen, sondern ein gesellschaftlicher Rückschritt auf Bestellung!
💬 Klimaschutz? Energiewende? „Dafür ist beim besten Willen kein Geld da!“
Eine Ausrede, wie ich sie nicht mehr hören kann!
Aber fĂĽr:
- Lobbygeschenke
- Konzernförderungen
- Steuertricks für Milliardäre
- Andauernde Boni für unfähige Politiker
- fossile Subventionen bis 2.500 und weiter
ist grundsätzlich immer genug da, oder wie?
Und genau da kommt fĂĽr mich die eigentliche Grundsatzfrage ins Spiel, die wir uns endlich stellen mĂĽssen:
Warum lassen wir's tagtäglich zu, dass wir der Wirtschaft dienen sollen – und nicht, wie’s einmal gedacht war, die Wirtschaft uns das Leben erleichtert?
Denn:
- Wir schuften, damit Aktienkurse steigen.
- Wir verzichten, damit Managerboni sprudeln.
- Wir zahlen drauf, während Milliardengewinne gefeiert werden.
Sorry, aber das ist doch die komplette Verkehrung der Idee von Wirtschaft!
Und, bei allem Respekt: Wer ein 49-Euro-Ticket als unnötigen Luxus bezeichnet, hat wohl vergessen, dass das:
- soziale Teilhabe
- Klimaschutz
- Mobilität für alle
- und vor allem: Zukunftsdenken ist – nicht irgendeine linksradikale Geschichte!
Wenn man das ernsthaft wegrationalisiert, geht’s nicht um's Sparen – sondern darum, den Staat nach dem Geschmack der Wirtschaft umzubauen!
Und wenn wir da nicht aufpassen, wird bald alles, wofür Generationen gestritten haben, verrechnet – oder gestrichen!
Somit meine Frage an alle, die das alles vernĂĽnftig, richtig, muss so sein usw. finden:
Wie viel ist uns eine solidarische Gesellschaft noch wert, wenn sie sich nicht mehr "rechnet"?
Und:
Seit wann machen eigentlich wir den Buckel für die Wirtschaft – statt dass die Wirtschaft uns den Rücken stärkt?
Und zum Schluss noch was Persönliches:
Ich bin ĂĽberzeugt, dass man solche grundlegenden Fragen nicht nur stellen darf, sondern auf Plattformen wie GuteFrage sogar stellen muss!
Denn: Wenn wir uns schon nicht mehr trauen, öffentlich über gesellschaftliche Fehlentwicklungen zu reden – wo bitte dann?
Des Weiteren nehme ich diesen ganzen Wahnsinn, bei dem nach und nach alles wegrationalisiert wird, nur um der Wirtschaft zu gefallen, nicht kritiklos hin!
Nicht aus Trotz. Sondern, weil ich’s mit meinem Gewissen nicht vereinbaren könnte, einfach wegzuschauen und zu schweigen!
Und ja, ich weiß: Es wird auch diesmal wieder Menschen geben, die diesen Beitrag gar nicht lesen, sondern nur denken: „WHAT? Die ist gegen die Wirtschaft?!“
… und dann im Eilzugstempo auf "Melden" klicken – mit Begründungen wie "Provokation", "Gefährlicher Inhalt", "Hetze", oder was einem sonst so einfallen kann.
Wenn dann auch noch die falschen Maßnahmen getroffen werden – also z. B. Sperrung des Accounts oder Löschung des Beitrags –, dann untergräbt man den Sinn und Zweck solcher Foren:
Nämlich auch mal gesellschaftskritische Diskussionen zuzulassen – ohne sofort die Alarmglocken der Zensur schrillen zu lassen!
Das hier ist keine Hetze!
Keine Verschwörung!
Kein Aufruf zur Revolte!
Sondern ein ehrlicher, demokratischer DenkanstoĂź!
Und das sollte – in einem freien Diskurs – immer möglich bleiben!
P.S.:
Ich hab’s bei manchen Medien leider schon oft genug erlebt:
Da schreibt man sich groß auf die Fahnen, für offene Diskussionskultur einzutreten – aber gleichzeitig werden sämtliche Kommentare vorab geprüft und nur jene veröffentlicht, die den Leitlinien des Mediums "schmeicheln".
Offenheit ja – aber bitte nur, wenn’s ins Weltbild passt.
Alles andere wird aussortiert – sauber, still, effizient.
So wird aus Debatte eine Monologfläche – und das ist schade. Denn gerade kritische Stimmen braucht eine lebendige Demokratie. Nicht nur die bequemen!