Autismus – die besten Beiträge

Was kann ich tun damit mich jemand mag (selektiver Mutismus)?

Hallo,

ich bin 15m und gehe zur Schule. Mir geht es zur Zeit ziemlich schlecht und es wird eher schlimmer als besser. Mein Leben macht mir immer weniger Spaß. Ich habe (s)elektiven Mutismus und deswegen fällt mir es auch schwer, mit Leuten Kontakt aufzubauen. Ich habe keine Freunde und bin in den Pausen immer alleine. Nach der Schule bin ich immer zu Hause und sitze dort eigentlich nur vor dem PC. Ich will aber nicht zum Psychologen gehen, weil man dort immer wie ein Idiot behandelt wird. Ich hatte auch noch nie wirklich jemanden der mich mag und ich finde es unfair, dass jeder Idiot eine Freundin hat und ich nicht. Mein Leben macht auch überhaupt keinen Sinn, ich lebe nur Tag für Tag ohne Spaß oder ein Ziel.

Ein durchschnittlicher Tag läuft ungefähr so ab: Morgens steh ich auf und fahr zur Schule dort sitze ich dann meine Zeit ab und gehe danach wieder nach Hause. Während der Schulzeit fühle ich mich immer unwohl, wenn man irgendwo steht oder läuft und man dann so komisch angeschaut wird. Bei Gruppenarbeiten will mich auch niemand dabei haben und ich muss dann immer dort rein, wo noch Platz ist. In dieser Gruppe ist eigentlich immer ein andere Außenseiter, den ich aber nicht leiden kann und der mich immer als Autist beleidigt. Nach der Schule geh ich nach Hause mache meine Hausaufgaben, falls ich welche aufhabe und lerne, falls es etwas zum Lernen gibt. Dannach spiel ich entweder irgendwelche Computerspiele, schaue fern oder treibe mich wo anders im Internet herum bis ich schlafen gehe.

Ich überlege manchmal auch, ob ich überhaupt weiter leben soll.

Schule, Psychologie, Außenseiter, Autismus

Vermuteter Autismus bei Freund – darauf ansprechen oder nicht?

Im Rahmen meines Berufes (Erzieherin) habe ich vor kurzem an einer Fortbildung zum Thema Autismus teilgenommen. Ich habe die Fortbildung gewählt, da ich mich zum einen nicht ausreichend informiert über das Thema fühle, zum anderen weil ich ein Kind in der Gruppe habe, das Verhaltensweisen zeigt, die in diese Richtung gehen und die ich nicht richtig deuten kann.

Im Nachhinein habe ich einer Freundin, die in der Ausbildung zur Erzieherin ist, von der Fortbildung berichtet. Anhand des Infomaterials, das ich bekommen habe, habe ich ihr quasi einen Kurzvortrag gehalten. Autismus wurde bei ihr in der Ausbildung noch nicht behandelt, deswegen war sie dankbar über die Informationen, die ich ihr geben konnte.

Als ich ihr die Merkmale des Asperger Syndroms schilderte, bekam sie auf einmal große Augen und meinte nur: „der (…)“ und nannte den Namen eines gemeinsamen Freundes. Erstmal war ich verwirrt, habe mir dann aber die Merkmale in Bezug auf ihn nochmal genauer angeschaut und muss leider sagen, dass das eins zu eins eine Beschreibung seines Charakters sein könnte…

Er hat eine äußerst auffallend pedantische Sprache, die vor Fremdwörtern nur so strotzt (als Beispiel: man darf zu Käse vom Laut her nicht „Kese“ sagen, sondern er verbessert einen zu „Käääse“/ Wir mussten des Öfteren einen Begriff nachschlagen, den er wie selbstverständlich benutzt hat). Er ist nicht in der Lage, sich in andere Menschen zu versetzen (als Beispiel: Bei der Brotzeit war ein Vegetarier am Tisch. Es gab Streichwurst, Bierschinken und Camembert. Als der Camembert zur Neige ging, konnte er nicht verstehen, dass er den nicht aufessen sollte, denn er wollte ja auch gern Camembert, weil er auf das andere keine Lust hatte). Seine Interessen sind sehr spezifisch und ausschließlich. Im grobmotorischen Bereich ist er absolut unbegabt. Er meidet größere Menschenansammlungen. Es fällt ihm schwer, Freundschaften zu pflegen (das tut er mit uns nur, da wir die Initiative geben). Veränderungen fallen ihm schwer (als Beispiel: er und seine Frau wollten sich ein Haus kaufen. Alles wurde monatelang abgewogen, auch mit der Bank war alles fix. Am Tag der endgültigen Unterschrift saß er weinend da und konnte selbst nicht erklären, warum er das nicht will).

Sein Leben lang war er ein Außenseiter. Immer waren seine Gedankengänge zu komplex, immer ist er mit seiner Art angeeckt. Vor kurzem hat er aber geheiratet. Diese Beziehung ist zuletzt auch unsere Schuld. Die Freundin, die ich eingangs erwähnte, mit der ich mich darüber unterhalten habe, ist verheiratet und deren Mann hat eine Schwester, die wiederum den Betreffenden geheiratet hat. Er ist also quasi ihr Schwippschwager. Von allein wäre er vermutlich nie auf die Idee gekommen, sich eine Freundin zu suchen oder gerade sie anzusprechen. (...)

(der Platz reicht nicht, Rest im ersten Kommentar)

Pädagogik, Psychologie, Autismus, Störung

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