Kontext: Ich war vor ca 2,5 Wochen bei meiner 2. Dienststelle, um meine Minusstunden abzubauen und wurde zufälligerweise mit jemandem eingeteilt, den ich aus meiner Kindheit kannte und dann noch einen weiteren Angestellten. Zu Beginn war alles normal, ich habe ihm alles, was er wissen wollte erklärt und ihm geholfen, wenn er Hilfe brauchte und die Unterhaltungen zwischendurch waren anfangs auch angenehm. Jedoch hat er irgendwann angefangen, Dinge zu sagen wie ,,Du bist so hübsch geworden'' und habe mich auch für diese Komplimente freundlich bedankt. Aber dann kamen Kommentare wie ,,Du bist so hot/Du siehst echt heiß aus'', ,,Hast du einen Freund/bist du eigentlich in einer Beziehung?/Was ist eigentlich dein Typ?''
Solchen Fragen und Kommentaren bin ich dann eher aus dem Weg gegangen oder habe kurz geantwortet, da ich zu Beginn dachte, dass er vielleicht wissen wollte, was bei mir so abgeht, da wir uns Jahr über Jahre nicht gesehen hatten. Irgendwann hat er mich gefragt, ob ich Lust hätte, mit ihm ein kleines ,,Schwätzchen'' zu führen, da wir beide in dem Moment nichts zu tun hatten. Komisch war jedoch, dass es ihm wichtig war, mit mir alleine in einem Raum zu sein, was ich zuerst nicht hinterfragte (wie dumm ich doch war). Als wir dann in den Nebenraum gingen, wollte er direkt die Tür zusperren, aber ich konnte ihn davon abhalten. Zuerst war die Unterhaltung normal, aber dann fingen plötzlich diese ganzen Kommentare und fragen wieder an, die man schon oben lesen konnte und weitere wie: ,,Wie viele Beziehungen hattest du eigentlich?'', ,,Hast du schonmal mit jemandem rumgemacht?'', ,,Bist du gut darin?'' und dann hatte er etwas von ,,Hier und jetzt'' genuschelt, was ich nicht verstanden habe und dann fragte er, ob ich es mit ihm tun würde und mit ihm was anfangen würde. Als ich dies ablehnte, lies er mich nicht in Ruhe und wollte unbedingt den Grund wissen. Mir ist das zu blöd geworden und ich habe mich für den Rest des Tagen von ihm entfernt.
Ich hatte dann 2 Wochen lang überlegt, ob ich sein aufdringliches und unangebrachtes Verhalten melden sollte (auch zu seiner nicht vorhandenen Arbeitsmoral) und als ich dies meiner Kollegin erzählte, meinte sie ich solle es unbedingt melden. Also habe ich das Gespräch zu meiner Ansprechpartnerin gesucht und alles geschildert. Es hatte wohl noch weitere Beschwerden gegeben und er würde noch ein Gespräch haben. Ich habe vor Erleichterung geweint und auch vor Angst, dass dies vielleicht nicht Ernst genommen würde. Ich muss nicht mehr mit ihm arbeiten, aber bin in derselben Seminargruppe und das nächste Seminar ist in 2 Wochen und geht 5 Tage lang. Da habe ich etwas Angst und meine Bedenken, ob der mich nicht blöd anmacht oder sogar aggressiv reagiert (er ist allgemein schnell wütend), weil ich sein Verhalten gemeldet habe. Seine ,,Belästigungen'' waren ja ,,nur'' verbal und nicht körperlich.