Hat man Recht auf Privatsphäre auf dem Arbeitsplatz?
Wegen einer OP war ich kürzlich eine Zeit lang krankgeschrieben. Den Grund für die OP hatte ich meinen Chefs nicht mitgeteilt. Nun hatten wir heute ein großes Meeting, an dem 4 Fachbereiche teilnahmen mit insgesamt 16 Kollegen. Zum Beginn des Meetings fragte die Chef-Chefin wie denn meine OP verlaufen sei und was denn operiert wurde.
Das Betriebsklima ist leider nicht vertrauenswürdig so dass ich allen sagen wollen täte, was war. Ich finde, es fehlt der Führungskraft einfach am Fingerspitzengefühl bei solchen Themen. Es ist nicht zum ersten Mal, dass sie solche Fragen im Meetings stellt. Andere antworten da auch ausführlicher, und ich fühle mich dann auch automatisch gezwungen dasselbe tun zu müssen.
Ich habe nur gesagt, dass mir das sehr unangenehm ist dies hier zu besprechen.
Und wurde ganz böse angeschaut, nicht nur von ihr sondern auch von den Kollegen.
Gibt es denn kein Recht auf Privatsphäre auf dem Arbeitsplatz? Darf der AG vor vielen Leuten solch privaten Fragen stellen? Und was antwortet man da am besten, ohne die Leute vor den Kopf zu stoßen?
7 Antworten
Die Frage nach dem Befinden ist gesellschaftlich Usus; da solltest du nicht meckern. Den unbekannten Grund erfragen ist hingegen nicht normal und unter diesen Umständen sogar zu kritisieren.
Andererseits solltest du sprachlich solche Hürden locker umgehen können wie z.B.
"Jetzt geht es mir wieder gut, Danke der Nachfrage. Eine Wiederholung ist nicht geplant ; - )"
oder ähnliches.
Der Arbeitgeber darf überhaupt nicht nach deiner Krankheit fragen. Das geht den schlichtweg nichts an.
Anders wird es bei einer langfristigen Erkrankung. Da darf der Arbeitgeber eine Genesungsprognose fordern. Bei negativer Prognose ist auch eine Kündigung drin.
Ist abgesehen von der rechtlichen Lage ziemlich unprofessionell von der Führungskraft.
Mag in dem Fall nett gemeint gewesen sein, aber da hat sie sich schon arg vergriffen.
. Zum Beginn des Meetings fragte die Chef-Chefin wie denn meine OP verlaufen sei und was denn operiert wurde.
Das geht weder Deinen Chef noch die Kollegen etwas an.
Da hat Dein Chef seine Kompetenzen ganz klar überschritten. Das geht gar nicht.
Wenn er es wissen will, kann er dies unter 4-Augen erfragen.
Als es noch die Krankschreibungen mit Durchschlag gab, enthielt der Zettel für den Arbeitgeber keine Diagnose, nur die Ausfallzeit.
Das Verhalten deiner Vorgesetzen und Kollegen ist sehr unhöflich. Sie werden da zum Teil auch auf deine Körpersprache reagiert haben. Wenn man da peinlich berührt reagiert, fühlen sie sich berufen fordernd zu werden. Zudem deine Antwort schon das fehlende Vertrauen impliziert. Da hast du wohl einen wunden Punkt getroffen. Nicht ausgeschlossen, dass sie nicht böse auf dich waren sondern nur unangenehm berührt. Ich denke, dass sie es ursprünglich nett gemeint hatten mit ihrer Frage.
Ich hätte auch klar gesagt, dass diese Frage hier wohl nicht hingehört, mich aber für die freundliche Anteilnahme bedankt. Manchmal sollte man mit gutem Beispiel vorangehen. Der nächste ist dann vielleicht genauso mutig wie du.