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Freund (27) arbeitet nicht?

Guten Tag,

es geht darum, dass mein Freund keine Motivation hat, zu arbeiten. Er kommt aus Syrien und lebt seit 7 Jahren mit seinen Eltern hier. Seine Schulnoten sind okay, nur in Deutsch hat er A2 und das macht es etwas schwieriger für ihn, eine Ausbildung zu bekommen.

Bisher hat er in 2 verschiedenen Lagern geholfen, aber nie länger als ein Jahr, weil er schnell genervt davon war und es dann beendet hat. Seinen zweiten Job hat er gerade gekündigt, als ich ihn kennengelernt habe, das war vor 8 Monaten. Vor einem halben Jahr habe ich ihm schon mal bei der Suche geholfen und er nahm für eine Ausbildung immer seine Deutschkenntnisse als Grund, dass er sich gar nicht erst bewirbt. Bei den wenigen Jobs, wo man keine AB braucht, war er wählerisch. 

Wir haben 4 Bewerbungen abgeschickt und 2 Wochen später hat sich eine Stelle bei ihn gemeldet, aber mehr hat er mir nicht gesagt. Außerdem hat er Arbeitslosengeld beantragt und sich immer geärgert, wenn da etwas nicht geklappt hat. Am Anfang habe ich ihn noch bemitleidet und ich verstehe ein wenig, dass er sich nicht als billige Arbeitskraft ausnutzen lassen will, nur kommt es mir langsam vor, als würde ER das Land ausnutzen. Denn wenn er nicht zum Arbeitsamt geht, trifft er sich in der Woche UND am WE mit seinen Kumpels und pokert mit denen von früh bis spät. Dann schläft er oft bis 16:00 Uhr, isst was, unternimmt vllt was mit seinen Eltern, oder am WE mit mir und abends geht es halt von vorne los.

Ich liebe ihn sehr, auch weil er ein sehr freundlicher Mensch ist und mich in anderen Bereichen auf Händen trägt, aber das Thema stört mich wirklich. Er schwärmt immer davon, bald mit mir zsm zu ziehen, oder nächstes Jahr tolle Reisen mit mir zu machen, aber wie stellt er sich das mit so einer Lebensweise vor? Ich habe nicht das Gefühl, dass er von selbst so wirklich etwas daran ändern wird und wenn ich mit ihm darüber rede, bringt es meistens auch nicht viel. Was soll ich tun?

Arbeit, Ausbildung, Beziehung

Werden wir vom Staat erpresst? Arbeiten bedeutet für mich Gefangenschafft!

Wir müssen für den Staat arbeiten damit wir Geld von ihm bekommen und damit wir mit dem Geld überleben können. Ohne Geld keine Wohnung, kein Auto, nichts. Sind wir krank, müssen wir anrufen und bescheid geben, dann zum Arzt und eine Krankmeldung holen. Das kostet verdammt viel Zeit und Kraft für mich nach den Vorschriften des Staates zu leben. Ich kann mein Leben praktisch gar nicht frei gestalten wie ich es will, sondern bin gebunden an meine Arbeit. Will ich vereisen muss ich ein Antrag auf Genehmigung stellen und hoffen das mein "Urlaub" genehmigt wird. Wenn nicht hab ich Pech. Ich muss tagtäglich aufstehen und mein Arsch für die Firma bewegen. Und das schlimmste ist heute dass das Geld nach den Abzügen nicht mal mehr zum Leben reicht. Nicht für Miete, Lebensmittel, Urlaub, Freizeit usw... Ich fühle mich nur noch wie ein Sklave, wie ein Gefangener.
Die Arbeit bestimmt wann ich schlafen gehe, wann ich aufstehe, mit wem ich meine Zeit verbringe. Wann ich Freizeit habe, alles. Für mich ist das eine Gefangenschafft.

Und niemand kann mir das als Freiheit verkaufen.
Für mich bedeutet Freiheit zu tun und zu lassen was ich will,
wann ich will ohne das meine Existenz gefärdet ist.

Ich habe zwar ein Job der mir spaß macht, aber irgendwann auf Dauer macht er mal auch nicht mehr so spaß . Jeden Tag das gleiche. Aufstehen, Sich kaputt machen, Dienst verrichten und abtretten. Tag für Tag für Tag 45 Jahre lang. Und am Ende kann man nicht mal mehr von der Rente leben. Mann kann sich keine Miete leisten, man kann kaum sparen und verreisen. Man kann sich nichts mehr gönnen.

Die Arbeit kostet einen Kraft , für einen Lohn von dem man kaum Leben kann.

Selbst wenn einem die Arbeit spaß macht, man ist zu 100 % an ihr gebunden.
30 Tage Urlaub, wow. Und die müssen vom Vorgesetzten genehmigt werden.

Diese Gefangenschafft frustriert mich. Das ist ein Teufelskreis von dem ich keinen Ausweg sehe.

Leben, Arbeit, Job

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