Wie war das Leben in KZ?

8 Antworten

Wenn man nicht mehr arbeitsfähig war, ging es in die Gaskammern. Wenn Frauen ihre Tage bekamen, stopften sie sich Lumpen zwischen die Beine, oder es lief einfach an den Beinen herunter. In den meisten Fällen wurde mindestens 12 Stunden gearbeitet, sieben Tage die Woche. Die Überlebenschancen waren unter 1%. An sich gleich Null, wenn man ziemlich am Anfang ins KZ kam. Wer bei den allerletzten Transporten dabei war, konnte mit ca 5% Überlebenschancen rechnen.

Woher ich das weiß:Hobby
ToTheMoonX 
Fragesteller
 02.12.2023, 17:40

Und warum hat man dann gearbeitet , wenn man eh wusste dass man sterben wird ? Wäre es nicht besser dass man dann sofort getötet wird und nicht Jahre lang so hart arbeiten ?

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whitebuddafly  02.12.2023, 21:17
@ToTheMoonX

Was heißt hier Jahre? Eher Wochen, manchmal Monate. Es war die Hoffnung, was die Menschen arbeiten ließ, die Hoffnung, da wieder raus zu kommen. Oder einfach nur ein paar Wochen länger leben zu können.

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Im KZ hat man gearbeitet um durch die Arbeit zu sterben... Das ist mit dem Satz "Arbeit macht frei!" gemeint.

Die KZ-Insassen waren am Ende häufig komplett körperlich ausgezehrt und sahen extrem knochig aus. Wenn sie dann nicht von selber starben, dann wurden sie erschossen oder vergast und dann in Massengräber geworfen.

Die Nazis haben die KZ-Insassen (vorwiegend Juden, aber auch andere) absolut unmenschlich behandelt. Es war ihnen völlig egal, ob die sich da wohl fühlten. Eher im Gegenteil: Je unwohler sie sich fühlten, desto besser. Denn man sah sie als "Volksschädlinge", die man vernichten wollte wie Lebensmittelmotten in der Küche.

ToTheMoonX 
Fragesteller
 02.12.2023, 17:41

Und warum hat man dann gearbeitet , wenn man eh wusste dass man sterben wird ? Wäre es nicht besser dass man dann sofort getötet wird und nicht Jahre lang so hart arbeiten ?

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Aubergine3000  02.12.2023, 18:47
@ToTheMoonX
Und warum hat man dann gearbeitet , wenn man eh wusste dass man sterben wird ?

Weil sie im KZ eingesperrt waren und zur Arbeit gezwungen wurden. Wenn dich jemand mit einer Waffe bedroht und dir sagt, dass du arbeiten sollst, würdest du auch anfangen zu arbeiten.

Der Überlebenstrieb ist bei den meisten so stark, dass sie nicht einfach aufgeben wollen. Einige haben versucht zu fliehen, manche haben es geschafft.

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Da musst du dich ein bisschen in das Thema einlesen. Das waren keine Arbeitslager, in denen man aus Menschen möglichst viel Arbeitsleistung rauspressen wollte, sondern Vernichtungslager - der Gedanke war ein anderer.

  1. Wer krank war hat gearbeitet. Wer nicht mehr arbeiten konnte, war wertlos und wurde entfernt
  2. War egal - warum hätte man sich darum kümmern sollen. Probleme lösen sich von alleine
  3. Die Arbeit ging, solange es für die Aufseher möglich war. Die Arbeiter waren weitgehend egal. Wenn dunkel, dann eben Schluss, weil man nichts mehr sieht. Wenn Schlechtwetter, mussten sie eben schneller arbeiten, damit ihnen warm wurde.
  4. Nein - wer dieses Martyrium überlebt hat, der war vielleicht schlau, hatte Glück, war körperlich sehr widerstandsfähig, aber auf eine Entlassung waren die Lager nicht angelegt.
ToTheMoonX 
Fragesteller
 02.12.2023, 17:46

Vielen Dank ?

und warum hat man dann gearbeitet , wenn man eh wusste dass man sterben wird ? Wäre es nicht besser dass man dann sofort getötet wird und nicht Jahre lang so hart arbeiten ?

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norbertk62  02.12.2023, 18:21
@ToTheMoonX

Sehr guter Gedanke.

Du musst mal evtl. Romane aus dieser Zeit lesen - die illustrieren das sehr gut. Ich kann mich da so eindenken.

  • wenn sie mich schnappen, werde ich entweder erschossen oder deportiert
  • am Eingang des KZ wurde nochmal sortiert. Wer nicht arbeitsfähig - Gas oder Kugel. Die Überreste wurden ggf. verwertet (z.B. Goldzähne, Haut, Gewebe/Seife) oder einfach verscharrt.
  • jetzt blieben etliche über, aber sie lebten noch, wenn auch unter unmenschlichem Druck. Das haben sie ausgehalten in der Hoffnung, daß der Irrsinn irgendwann endet. Knarre am Kopf, Prügel etc.. Wer das nicht überlebt hat - wissen wir ja, sind irgendwie gestorben (Krankheit, Unterernährung, Arbeitsunfall, Willkür).
  • nicht vergessen: Du kannst nicht zu einer Wache hingehen und ihn provozieren, dich zu erschießen. Wer da nicht kooperierte, wurde als Versuchskarnickel für medizinische Versuche eingesetzt oder zur Rohstoffgewinnung (Seife, Häute, ...) verwendet.

Ganz üble Zeit und Situation.

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Konzentrationslager waren Orte, die die Insassen töten sollten, mit Arbeit oder mit anderen Methoden. Da gab es kein Recht auf irgendwas, erst recht keine Arbeitsschutzmaßnahmen.
Oft sind Häftlinge auch einfach verhungert, weil sie zu wenig zu essen bekommen haben, um die Kalorien, die sie am Tag verbraucht haben, auch nur ansatzweise wieder reinzubekommen.

Deine Fragen, insbesondere ob man mal 1-2 Tage "frei" hatte, lassen vermuten, dass du dich mit den Verhältnissen in den Konzentrationslagern dringend mal etwas genauer beschäftigen solltest.

Es waren unmenschliche Vernichtungslager, in denen es darum ging Menschen auszubeuten, zu demütigen, hungern zu lassen und am Ende zu töten.

Vielleicht kann dieses Dokument dir helfen, die Zustände in der damaligen, schrecklichen Zeit zu erahnen:

https://www.lernwerkstatt-neuengamme.de/medien/pdf/ha3_2_1_thm_2380.pdf

ToTheMoonX 
Fragesteller
 02.12.2023, 17:42

Vielen Dank werde mir angucken

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